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Polen - Wieder Frauen und Kinder in Massengrab
Während
am Freitag (14.08.2009) auf einem Soldatenfriedhof bei Stettin in Polen über 2.000 deutsche
Zivilisten, meist Frauen und Kinder aus dem Marienburger Massengrab offziell
beerdigt werden, gehen die Ausgrabungen an anderen zivilen Massengräbern in
Polen weiter. Die meisten dieser Gräber sind nicht einzusehen; sie wurden mit
hohen metallenen Wällen vor den Augen besorgter Nachbarn und Journalisten
verschlossen, denn die Wahrheit Geschichte ist nicht für jedermann bestimmt.
Auch im ehemaligen Steinbach, dem heutigen Podla Góra unweit der
deutsch-polnischen Grenze, war man ebenso wie schon in Marienburg
vor einigen
Monaten, bei Bauarbeiten auf ein großes ziviles Massengrab gestossen. Überall
unter der Hauptstrasse des Ortes, in Höfen und Vorgärten hatte man Menschen
verscharrt. Sie lagen übereinander, meist Frauen und Kinder, die jüngsten
schätzungsweise gerade mal 2-3 jahre alt, einige hatten Einschusslöcher in ihren
Schädeln.
Wie viele Skelette man bis heute in Podla Góra geborgen hat ist unklar, doch vor
einigen Wochen waren es nach Angaben der Exhumierer aus Posen (Poznań) bereits
über 150 Tote, die nackt und ohne jeglichen Hinweis auf ihre Identität, von
ihren Mördern hier zurückgelassen wurden. Überall in Polen wo man bisher auf
solche Massengräber mit vermutlich deutschen Zivilisten gestossen war, weisen
die Umstände der "Opferentsorgung" auf ein und dieselbe Tätergruppe hin. Immer
die gleiche Vorgehensweise und immer die gleichen Opfergruppen: Meist Frauen
aller Altersgruppen und Kinder zwischen zwei- und etwa 14 Jahren sowie jeweils
ein kleinerer Teil älterer Männer fand man bisher regelmäßig in diesen
"mysteriösen" Massen-Gräbern. Alle unbekleidet, kein Zahnersatz, keine
persönlichen Gegenstände und meist die ersten gefundenen Schädel hatten Merkmale
wie Einschusslöcher aus aufgesetzten Waffen.
Wie schon in Malbork, dem früheren deutschen Marienburg, werden auch in Podla
Góra alle Ermittlungen der durch Bewohner eingeschalteten Staatsanwaltschaft im
Sande verlaufen. Schon jetzt gibt es hierzu erste Stimmen aus dem Lubuser
Grünberg (Zielona Góra):" Typhus, Kälte, Hunderte Krankheiten und die Russen
waren es" - liest man in den regionalen Medien. Doch die jetzigen Bewohner des
früheren Steinbach wissen mehr: "Die Toten müssen Deutsche sein. "Ich kam nach 5
Jahren Arbeit in Deutschland am August 1945 hier in Podla Góra an. Mir ging es
gut bei den Deutschen, deshalb spürte ich in mir kaum Hass. Was sich hier aber
ereignete, können menschliche Worte nicht beschreiben. Unsere Miliz mordete kaum
weniger grausam als die Russen es taten. Aber auch mit Lastwagen wurden Menschen
mit Schusswunden im Körper oder Kopf herangefahren und hier und in der Nähe
vergraben" - schilderte der Dorfälteste Tadeusz Mierkiewicz seine Eindrücke vom
Herbst 1945.
"Das waren grausame und seltsame Zeitabläufe. Bevor die ersten Ansiedler aus
Ostpolen hier ankamen, grassierten hier Banden. Sie schnitten den Deutschen die
Hälse durch. Die Russen hatten damals sogar eine spezielle Division geschaffen,
die den Kampf mit diesen Verbrechern aufnehmen sollte. Seit Jahren suchen wir
aber schon im Raume Schwiebus (Swiebodzin) nach Massengräbern deutscher
Zivilisten die dort in großer Zahl in Lagern umgekommen sein sollen" - sagte der
Historiker Andrzej Toczewski in der Regionalzeitung "Gazeta Lubuska" im
Zusammenhang mit dem Massengrab im ehemaligen Steinbach und fügte hinzu, dass es
nach seiner Erkenntnis eigentlich im Raume Podla Góra kein Lager oder Massengrab
gab, obwohl in der gesamten Region wohl viele davon existieren müssen oder
mussten.
Für den
Vorsitzenden des Vereines "Pomost" in Posen, Tomasz Czabanski, der die
Ausgrabungen in Podla Góra im Einvernehmen mit der deutschen
Kriegsgräberfürsorge in Kassel durchführt, waren die hier entdeckten Gebeine
deutscher Zivilisten Opfer der roten Armee: "Die Russen waren bekanntlich nicht
sehr ehrgeizig Kriegsgefangene zu übernehmen, was auch für die Zivilbevölkerung
galt" - sagte kürzlich erst dieser Mann. Nach seiner Meinung sollen auch die
toten Deutschen aus Podla Góra auf einem Soldatenfriedhof bei Stettin ihre
letzte Ruhestätte finden. Dort werden die Steinbacher dann auch auf die
Überreste der Bevölkerung des ehemaligen Marienburgs treffen, die schon an
diesem Freitag (14.08.2009) in Anwesenheit von Trauernden und denjenigen welche nur so tun
dort beerdigt werden. Viele der Trauergäste wissen was sich nach dem Kriege in
Marienburg, Steinbach und Tausenden anderen Orten in denen Deutsche damals
lebten nach dem Kriege wirklich abgespielt hatte, doch keiner der Anwesenden
wird sich trauen dies offen zuzugeben oder nur hierüber laut zu spekulieren,
denn das Ausmaß dieser Verbrechens sprengt jegliche Vorstellungskraft.
Es sprengt auch schon unsere Vorstellungskraft, dass man grausam Kinder und
schwangere Frauen fließbandmäßig töten konnte, wie es auch in den KZ mit Juden
und Zigeunern geschah, doch genauso fehlt uns die Kraft daran zu denken, dass es
Menschen des 21. Jahrhunderts sind, die solche Bestien und Grausamkeiten von
damals, noch heute decken und schützen. Einige dieser Mörder leben mit
Sicherheit noch, denn es waren damals sehr viele.
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Berichte zum Massengrab Steinbach (Podla Góra)
Bildergalerie zum Massengrab in Podla Gora
(Steinbach);
14.08.2009:
Polen - Wieder Frauen und Kinder in Massengrab;
02.02.2009: Steinbach:
Grausame Parallelen zu Marienburger Massengrab;
Berichte zum Massengrab Marienburg:
25.12.2010: Massengrab Marienburg an Weihnachten vergessen;
03.06.2010: Tausende unschuldige Tote und kein Kläger;
03.06.2010: Gerichtsmediziner gehen nicht von Massaker aus;
28.10.2009: Massaker von Marienburg erfolgreich verschleiert;
22.08.2009: Zusammenfassung der Ereignisse;
22.08.2009: Video-Berichte auf Ostpreußen-TV;
15.08.2009: Opfer aus Marienburg bei Stettin beigesetzt;
15.08.2009: Marienburg kein Wallfahrtsort für Neonazis;
14.08.2009: Letzte Ruhe in Neumark nach mehr als 60 Jahren;
12.08.2009: Opfer von Marienburg werden beigesetzt;
09.08.2009: SPD nicht an deutschen Opfern interessiert;
20.07.2009: Gazeta Wyborcza: Wer hat in Marienburg getötet?;
29.06.2009: Zivile Massengräber - Volksbund zeigt Vernunft;
27.06.2009: Frauen und Kinder auf Soldatenfriedhof;
24.06.2009: Die Toten von Marienburg weiterhin ohne Ruhestätte (mit Video);
08.06.2009: Marienburger Massengrab: Tausend tote Frauen, hunderte tote Kinder;
29.05.2009: Über 1.000 Frauen im Marienburger Massengrab;
06.05.2009: Ausgräber finden im Marienburger Massengrab 2.500 Skelette;
25.04.2009: Zeuge stirbt vor polnischem IPN-Staatsanwalt;
12.04.2009: Was unterscheidet Marienburg von Katyn?;
03.04.2009: Schockierend: Zahl der Opfer in Marienburg schon 2.400;
18.03.2009: Marienburg: Auch Kriegsgräberfürsorge bildet jetzt Meinungen;
18.03.2009: Schindluder mit den Toten von Marienburg;
28.02.2009: Marienburg: Kein Hotel auf dem Massengrab;
11.02.2009: Staatsanwaltschaft präsentiert Zeugenliste;
09.02.2009: Regierung bemüht sich um Aufklärung;
07.02.2009: Massengrab Marienburg: Heuchler, Lügner und Grabschänder;
31.01.2009: »Das ist der rechtliche Standard, den wir angemahnt haben«;
31.01.2009: Bisher nur Mosaiksteinchen;
25.01.2009: Polnische Medien: Wurde Massengrab in Marienburg vertuscht?;
23.01.2009: Massengrab Marienburg - Kein Verbrechen der Russen?;
17.01.2009: Massengräber stellen die deutsche Versöhnungspolitik auf die Probe;
17.01.2009: Aufklärung ist möglich;
17.01.2009: Viele zivile Opfer in diesem Raum – Zwei neue Zeugenaussagen;
14.01.2009: Massengrab Polen: Behörden im Widerspruch;
10.01.2009: Auswärtiges Amt hält sich für nicht zuständig;
10.01.2009: Das Geheimnis um das Massaker von Marienburg;
07.01.2009: Berlin schweigt zu gigantischem Massengrab in Polen (mit Video);
07.01.2009: Massengrab: Polen entdecken immer mehr deutsche Opfer;
30.12.2008: Marienburg ein polnisches Katyn? Schon 1.500 Schädel gefunden;
29.12.2008: Kriegs-Verbrechen oder Kriegs-Folge?;
10.12.2008: Massengrab nahe der Marienburg entdeckt;
06.12.2008: Großes Massengrab mit Zivilisten in Polen entdeckt;
weitere Informationen zu Massengräbern
in Polen:
20.01.2011:
Massengräber mit 48.000 Toten bei Waldenburg (Schlesien) entdeckt;
19.01.2011: Neues Massengrab in
Pommern entdeckt;
11.11.2010:
Kriegsverbrechen - Weiteres Massengrab in Slowenien entdeckt;
18.08.2010:
Vertreibung - Deutsches Massengrab in Mähren ausgehoben;
28.06.2009: Leichenfunde in Polizei-Akademie immer mysteriöser;
25.06.2009: Polen: Grauenhafte
Entdeckung in Polizeischule;
11.05.2009: Wieder gigantisches
Massengrab in Polen entdeckt;
30.01.2009: Polen: Nun auch Massengrab
im Zentrum von Lodz;
29.12.2008: Massengrab ermordeter
Deutscher unter Swinemünder Sonderschule;
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