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Polen kritisieren Deutsch-französisches Geschichtsbuch
Das Französisch-Deutsche
Handbuch zur Geschichte steht in der Kritik verschiedener Europaparlamentarier
in Brüssel. Man erhob Einspruch gegen das zweibändige Werk welches in Schulen in
Frankreich und Deutschland eingeführt wurde, weil es angeblich die Geschichte
Mitteleuropas verfälschen würde. Namentlich sind es polnische und ein britischer
Abgeordneter die zu diesem Vorwurf zuletzt sogar ein Seminar im EU Parlament
eingerichtet hatten.
Der polnische Abgeordnete und Historiker Wojciech Roszkowski war es, welcher zuerst das in vielen Jahren und unzähligen
Diskussionen entstandene "Beispiel des gemeinsamen Blickes auf die Geschichte"
reklamierte und den Urhebern dieses Werkes Weltfremdheit vorwarf. Nach
seiner Meinung sei in diesem Geschichtsbuch die Historie Mittel- und Osteuropas
nicht nur gekürzt, sondern sogar verfälscht worden. Roszkowski ist Mitglied der
Kaczynski Partei "PIS".
Wortführer Roszkowski kritisiert zum Beispiel den im Deutsch-Französischen
Handbuch erläuterten deutsch-russischen Nichtangriffsvertrag (Ribbentrop-Molotow
Pakt), der am 24. August 1939, kurz vor dem Angriff Deutschlands auf Polen, in
Moskau geschlossen wurde, weil hier nachträgliche geheime Zusatzprotokolle
fehlen würden, in denen z. B. die Interessensphären Stalins und Hitlers in
Ostmitteleuropa abgegrenzt wurden. Nach Ansicht des Parlamentariers sei es eine
Verfälschung der Geschichte ebenso in diesem Buch zu behaupten, dass der
polnisch-sowjetische Krieg im April des Jahres 1920 begonnen habe, als Polen Russland überfiel. Professor Roszkowski kritisiert auch die im
Deutsch-Französischen Geschichtsbuch beschriebene Rolle Polens im Widerstand
gegen das Sowjet-Regime, da man in diesem Zusammenhang nur von der Gewerkschaft
Solidarität und Papst Johannes Paul II und dem Fall der Berliner Mauer berichte.
Roszkowski: "Polens historische Fakten wurden und sind oft in anderen Ländern
verfälscht. Die polnische Geschichte ist im Ausland meist an nationale Mythen
angelehnt und hat dann nicht selten noch sehr wenig mit der historischen
Wahrheit gemein.
Nach dem Vorbild des Französisch-Deutschen Handbuchs zur Geschichte entsteht zur
Zeit auch ein polnisch-deutsches Geschichtsbuch, was den vor allen Dingen jungen
Lesern die gemeinsame Historie näher bringen soll. Doch bevor überhaupt nur ein
einziges Fragment fertigegestellt werden konnte, kommen schon die Kritiken von
deutschen Historikern die nicht an der Zuarbeit zu dem Werk beteiligt wurden,
welche beobachtet haben wollen, dass dieses Geschichtsbuch wohl nur eine 1:1
Kopie der polnischen Version der Geschichte sein soll. Zur Erwähnung sollen
lediglich ausführlich polnische Vorzeit-Besiedlungen, die Schlacht bei Grunwald,
der Angriff auf Polen 1939 durch Hitler-Deutschland, die Potsdamer Dekrete und
der Holocaust kommen. Keine Ausführungen zu zivilen deutschen Opfern von Gewalt,
Raub und Mord in den damaligen deutschen Ostgebieten im gesamtem letzten
Jahrhundert. Keine neuhistorischen Erkenntnisse über die tatsächlichen Ursachen
und Folgen der Weltkriege. Auch das heisse Thema "Beutekunst" soll erst garnicht
angegangen werden. Das geplante Lehrbuch hat allerdings gute Chancen
beschleunigt zu erscheinen, da in Fragen der Geschichte Polens die deutsche
Politik und ihre verbundenen Medien grundsätzlich Diktaten aus Warschau nicht
entgegenstehen.
Der deutsche Axel Springer Verlag ist in Zusammenhang mit den Geschichtsbüchern
natürlich auch mit einer antideutschen Parole in Polen schon in Vorlage
getreten und behauptet in ihrer Tageszeitung "Dziennik" am Donnerstag wörtlich:
"Deutsche und Franzosen haben die Geschichte gefälscht". Der Springer Verlag
hetzt mit seinen Blättern "Die Welt", "Bild Zeitung", "Fakt" und "Dziennik" seit
Jahren Polen und Deutsche gegeneinander auf. Dies dient in erster Linie
natürlich zum Füllen der Kassen, aber auch politschem Kalkül mit Gunst für
Polen, auch wenn man es hierbei mit der Wahrheit hierbei nicht immer so genau
nimmt.
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weitere Informationen:
Projekt Deutsch-französisches Geschichtsbuch
http://www.klett.de/projekte/geschichte/dfgb/;
Deutsch-französisches Geschichtsbuch
www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/KulturDialog/SchulenJugendSport/Geschichts...;
Das deutsch-französische Geschichtsbuch - Eine Erfolgsgeschichte
www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/KulturDialog/SchulenJugendSport/080409...;
Der zweite Band des deutsch-französischen Geschichtsbuch
http://www.klett-franzoesisch.de/manuel-franco-allemand.html;
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