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Deutscher Neubeginn in Schlesien OPPELN. Der Verband der deutschen Minderheit im heutigen Polen hat einen Generationswechsel vollzogen und positioniert sich neu. Bernard Gaida tritt die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Heinrich Kroll an. Der neue Vorsitzende der Dachorganisation „Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft“ (VdG) kündigte am Montag im oberschlesischen Oppeln (Opole) einen Neuanfang an. 17 Delegierte der Minderheit aus ganz Polen – Heinrich Kroll war als Delegierter nicht mehr aufgestellt worden – wählten den Vorstand neu. Ihm gehören nun der einzige deutsche Sejm-Abgeordnete Richard Galla, der Vorsitzende der Oppelner Regionalorganisation Norbert Rasch, der stellvertretende Minderheits-Vorsitzende im Oppelner Schlesien, Bernard Gaida, und weitere an. Gaida wurde zum Vorsitzenden gewählt. Heinrich Kroll (60) und das frühere Vorstandsmitglied Bruno Kosak (72) gehören dem VdG indes nicht mehr an. Kultur statt Politik Gaida unterstrich, er werde sich angesichts der geschwundenen Sprachkenntnisse der heimatverbliebenen deutschen Schlesier vor allem um die „deutsche Identität der Minderheit“ kümmern. Bildung, Sprache und basisorientierte Kulturarbeit sollten Schwerpunkte seiner Arbeit bilden. Auch der Kontakt zur polnischen Mehrheitsgesellschaft solle vertieft werden. Gaida war bis dato Vorsitzender des Ausschusses für Identitätspflege und Jugend bei der Sozial-Kulturellen Gesellschaft im Oppelner Schlesien (SKGD). Ganz offenbar wird mit der Verjüngung an der Spitze die Strategiewende der deutschen Minderheit fortgesetzt, die eingeschlafene Basisarbeit wieder aufzunehmen. Den Startschuß für eine Roßkur gab im April letzten Jahres die Wahl des Germanisten Norbert Rasch zum Chef der SKGD. Die SKGD ist die wichtigste und zugleich mitgliederstärkste Organisation der deutschen Minderheit in den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Rasch ist jung, spricht fließend Deutsch und gilt als dynamisch („Die Minderheit ist mein Leben“). Sein Programm solle „Kultur statt Politik“ umsetzen und der Minderheit wieder ein Bewußtsein eigener Kraft und Identität geben. Die Arbeit Krolls – er vertrat die deutsche Minderheit seit 1991 im Warschauer Sejm – war zuletzt immer mehr als unflexibel und nicht sachdienlich empfunden worden. Bildung und Identität Die Prioritäten der deutschen Volksgruppe
seien nach wie vor Bildung und Identität. „Wir wollen diese fördern sowohl dort,
wo große Gruppen der Minderheit leben, als auch dort, wo sie nicht zahlreich sind
und verstreut leben.“
Fromme: Union begrüßt Neuanfang bei der deutschen Minderheit in PolenBerlin (ots) - Anlässlich der jüngsten Wahl von Bernard Gaida zum neuen Vorsitzenden des "Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften" (VDG) erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jochen-Konrad Fromme MdB: Mit der Wahl von Bernard Gaida zum neuen Vorsitzenden des Dachverbandes der deutschen Minderheit in Polen wird der angekündigte Neuanfang konsequent umgesetzt. Die Union begrüßt ausdrücklich den neuen Kurs von Gaida, der sich angesichts der geschwundenen Sprachkenntnisse seiner Landsleute vor allem um die "deutsche Identität" der Minderheit kümmern will. Bereits die Wahl 2008 von Norbert Rasch zum Vorsitzenden des Oppelner Regionalverbandes markierte den notwendigen Generationen- und Strategiewechsel der deutschen Minderheit in Polen.
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