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Erfolg für Katyn-Opfer in Straßburg
Straßburg
- Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat überraschend entschieden,
dass die Anschuldigungen von Familien der Opfer von NKWD-Verbrechen
gerechtfertigt sind. Mehrere Angehörige der in Katyn durch den sowjetischen
Geheimdienst im Frühjahr 1940 ermordeten Polen hatten Klage in Straßburg
eingelegt, nachdem russische Behörden, Richter und Staatsanwälte massiv unter
Beweis gestellt hatten, dass sie an einer Aufklärung der damaligen Massenmorde
nicht interessiert sind.
Der Gerichtshof hatte festgestellt, dass Russland
mehrere Bestimmungen der Europaischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte,
einschließlich Artikel 2, welcher das Recht auf Leben schützt, verletzt hat. Die
russische Regierung wurde aufgefordert sich bis zum 19. März 2010 zu erklären,
bzw. Abhilfe zu schaffen. Diese Entscheidung aus Straßburg könnte auch
wegweisend für die Angehörigen der Opfer aus dem vor etwa einem Jahr im
polnischen Malbork (Marienburg) entdeckten Massengrab sein, denn auch hier waren
die Untersuchungen der Hintergründe alles andere als fair.
Im Osten wird nicht ermittelt, sondern verschleiert
Nach Aussagen der Angehörigen der Opfer von Katyn hat die russische Justiz keine
ordnungsgemäße Untersuchung der Verbrechen durchgeführt und machte keinen
Versuch die Schuldigen zu ermitteln. Russische Militär-Staatsanwälte weigern
sich seit 14 Jahren den Opfer-Vertretern Materialien ihrer Untersuchungen zur
Verfügung zu stellen. Im Jahre 2004 klappten sie dann ihre Aktendeckel einfach
mit dem Hinweis zu, dass die Ermordeten Polen kein Recht auf einen Opferstatus
und damit Rehabilitation hätten. Katyn steht aus polnischer Sicht als Teil einer
Aktion des NKWD bei dem an verschiedenen Orten in Russland, der Ukraine und
Weißrussland, nach Anweisungen aus dem Kreml, mindestens 22.000 Polen getötet
worden sein. Hierunter Offiziere, Polizisten und Intellektuelle, einer großer
Teil hiervon waren jüdische Ärzte, Lehrer, Professoren und Wissenschaftler.
Erstmals hatte im Jahre 1943 die deutsche Wehrmacht derartige NKWD-Massengräber
entdeckt, was zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der polnischen
Exilregierung in London und der Sowjetunion führte.
Straßburg könnte auch Marienburger Toten helfen
Ende 2008 waren in der polnischen Stadt
Malbork, dem früheren deutschen Marienburg, erste Opfer eines riesigen
Massengrabes mit weit über 2.000 Toten gefunden worden. Die Überreste von
mehr als eintausend Frauen und viele hundert Kleinkinder dominierten den
grausigen Fund. Trotz zahlreicher Ungereimheiten in Zusammenhang mit den Opfern
und Hinweisen auf politische Verschleierungen stellten zwei Staatsanwaltschaften
die Ermittlungen hierzu ein, die erst durch Meldungen von "Gazeta Wyborcza", "Polskaweb
News" und Anzeigen besorgter junger Marienburger überhaupt eingeleitet wurden.
Auch Paralellen zu weiteren jetzt und früher in Polen entdeckten Massengräbern
mit deutschen Zivilisten, erbrachte keinerlei Sinneswandel der Behörden. Dafür
wurde aber vor wenigen Monaten eine neue Verordnung erlassen, die vorschreibt,
dass derartige Gräber die mindestens 50 Jahre alt sind, nicht mehr der Polizei,
sondern nur den archäologischen Instituten gemeldet werden müssen.
Mehr über getretene Menschenrechte
Lesen Sie
hier mehr über die Ergebnisse der Ermittlungen von "Polskaweb
News" in Zusammenhang mit deutschen Massengräbern in Polen und deren
Mysteriösitäten. Bedeutend ist hierbei, dass deren unübersehbare
Verschleierungen gerade auch durch viele deutsche Medien unterstützt wurden und
es ausgerechnet jene waren, die zuletzt die Schweinegrippe Hysterie auslösten
und nun sogar für die Impfung aller Deutschen mit sehr umstrittenen Medikamenten
plädieren. Was die polnischen Verantwortlichen für die Ermittlungen zum
Massengrab von Marienburg betrifft, soll nach Wunsch der polnischen Regierung
nun die IPN-Behörde entpolitisiert werden. In diesem Zuge müssen wahrscheinlich
alle hohen Kaczynski-Günstlinge gehen. Neben Straßburg vielleicht ein weiterer
Lichtblick was das wahre Schicksal der Frauen und Kinder aus dem Marienburger
Massengrab angeht.
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weitere Informationen:
27.03.2016: Memorial-Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg:
Geschichtsbücher provozieren in Moskau;
18.03.2010: Katyn - Putin sucht nach Opferliste
http://polskaweb.eu/vladimir-putin-sucht-opferlisten-aus-katyn-7464876367.html;
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