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Krieg: Millionen starben "für die Ehre der Polen"
Danzig -
Mit dem deutschen Angriff auf die polnische Stadt
Wielun am 1. September 1939 und dem
Beschuss der Westerplatte in Danzig begann der
verheerende zweite Weltkrieg, bei dem zig Millionen Menschen, Frauen, Kinder und
Männer ihr Leben verloren. Es waren meist Opfer, Opfer von deutschen, britischen,
amerikanischen und russischen Bomben, Opfer von Terror und Mord in tausenden Lagern
in Polen und der Sowjetunion, von Massenvergewaltigungen, Raubmorden, Massenerschießungen
und anderen menschlichen Tötungsarten.
19 Staats- und Regierungschefs sollen heute
in Danzig, also der Stadt die immer wieder im Zusammenhang mit dem Ausbruch des
Krieges genannt wird, an die Schrecken dieser Zeit erinnern. Der polnische Staatspräsident
Lech Kaczyński wird heute die erste Rede vor Ort halten, über 1.000 Journalisten
werden vor allen Dingen diese Worte Kaczyńskis in die ganze Welt tragen: "Wir Polen
kennen keinen Frieden um jeden Preis", womit er an die berühmte Rede des damaligen
polnischen Aussenministers Józef Beck erinnert, der vor Kriegsausbruch hiermit im
polnischen Parlament Kriegstimmung verbreitete.
Kein Friede
um jeden Preis
"Wir in Polen kennen nicht das Konzept des Friedens um jeden Preis. Es gibt nur
eine Sache im Leben von Menschen, Nationen und Staaten, die keinen Preis hat und
das ist die Ehre" - hatte Polens Chefdiplomat am 5. Mai 1939 verkündet und damit
dem noch lange in der Danzig-Frage
verhandlungsbereitem Hitler erstmals die Tür zu einer friedlichen Lösung vor der
Nase zugeschlagen. "Die polnische Ehre" sollte in der Folgezeit fatale Folgen für
Millionen unschuldiger Polen haben, die durch verbrecherische Medien und Politiker
auf einen Krieg gegen die "verhassten" Deutschen eingeschworen wurden, dessen Gewinn
angeblich sicher gewesen sei. Der Angriff Hitler-Deutschlands auf Polen liess dann
auch nicht mehr lange auf sich warten. Auch die Deutschen waren durch ihre Medien
und Politiker auf Hass eingestimmt. Die damalige Teilung Deutschlands und Verbrechen
polnischer Nationalisten an Volksdeutschen in den Ostgebieten füllten tagtäglich
Reichsdeutsche Gazetten. So waren dann auch der heftig beginnende Krieg am 1. September
1939 weder für die Polen noch für die Deutschen kaum eine Überraschung.
Kollektiver Selbstmord der polnischen Heimatarmee
In Folge dieser fatalen politischen Fehlentscheidung der polnischen Regierung starben
oder verschwanden für die "Ehre" bis zu drei Millionen ethnische Polen für immer.
Die polnische Hauptstadt Warschau wurde nach einem aus London befohlenem kollektiven
Selbstmord der polnischen Heimatarmee mit insgesamt 168.000 polnischen Opfern fast
dem Erdboden gleichgemacht. Viele weitere Städte wurden zerstört. Die Schäden an
der polnischen Infrastruktur waren gigantisch. In Katyn und anderswo wurden tausende
polnische Intellektuelle ermordet. Fast zwei Millionen Polen wurden in die Sowjetunion
verschleppt, viele kamen niemals zurück. Alle polnischen Überlebenden dieses zweiten
Weltkrieges durften dann noch nach dem Kriegsende für weitere 50 Jahre ihre Freiheit
im sowjetischen Hausarrest lassen, für die Ehre natürlich.
Von Hass gesteuerte Politik und Propaganda
Die meisten polnischen Kriegstoten waren Soldaten die in Polen oder irgendwoanders
Europa im Kampfe gegen Deutsche und Sowjets, oder mit den Briten bzw. Sowjets ihr
Leben verloren hatten, sowie polnische Partisanen und Zivilisten, die man aber nach
dem Kriege zahlenmäßig nicht korrekt auseinanderdividieren konnte, da viele tote
Partisanen, hierunter auch Frauen und Kinder, in der Nachkriegspropaganda als ermordete
Zivilisten eingeordnet wurden. Neben den Opfern unter den ethnischen Polen darf
man aber auch nicht die etwa 2,8 Millionen polnischen Juden vergessen die meist
in Nazi-Lagern verhungerten, ermordet wurden oder an Krankheiten starben. Auch
sie waren Opfer einer von Fehlentscheidungen und hassgesteuerten deutsch-polnischen
Politik. Die "Ehre der Polen" bedeutete vor allen Dingen damals den Deutschen ihre
Verhandlungsersuchen um Danzig und eine Reichsautobahn nach Ostpreussen zu versagen.
Damit waren deutschen und polnischen Nationalisten starker Wind in die Segel ihrer
Kriegschiffe geblasen worden.
Der Angriff auf Polen kam nicht überraschend
Der deutsche Angriff auf Polen war überhaupt keine Überraschung und auch ein angeblich
fingierter Überfall auf einen deutschen Radiosender in Gleiwitz kein notwendiges
Alibi nach den vielen gemeldeten Verbrechen an Volksdeutschen. 1,2 Millionen polnische
Soldaten warteten tagtäglich auf den Angriff der Nazis, der mit Hilfe Frankreichs
und Großbritanniens zu einem Bumerang für die Deutschen werden und am Ende die allseits
gewünscht "Wiederherstellung der nationalen Einheit" bringen sollte. Alle Polen
waren vom Sieg ihrer Armee über Hitlerdeutschland überzeugt. Die Medien hatten es
ihnen betrügerisch vorgerechnet. Polen hatte auch genau das im Sinn, was auch die
Deutschen dazu trieb einen Mann wie Hitler zu wählen, "verlorene" Gebiete zurückzuerobern
und damit eine Einheit der Nation wiederherzustellen. Durch viele solcher offener
Fragen und wachsender Propaganda gegen ethnischen Minderheiten hatten die Politiker
in Warschau und Berlin leichtes Spiel mit ihren Opfern.
Politiker haben uns das Grauen beschert
Die Nachfolger der wirklichen Haupttäter dieser Schrecken des 20. Jahrhunderts,
also Politiker und Journalisten, stehen heute gemeinsam auf der
Danziger Westerplatte
und nicht wenige werden eine wirkliche Trauer wahrscheinlich nur heucheln. Die aktuellen
gemeinsamen Verschleierungen jetzt entdeckter Verbrechen jener Zeit und das Aufstellen
von Denkmälern für Täter, sprechen zumindest aus deutsch-polnischer Sicht eine deutliche
Sprache. Es gab viele polnische, aber auch deutsche Helden dieser schlimmen Zeit,
aber sicherlich keine Politiker, denn die hatten uns dieses Grauen beschert, die
sie jetzt weiterhin einseitig zu verschleiern versuchen. Der polnische Aussenminister
Józef Beck hatte sich damals in seinem Willen zur Verwirklichung polnischer Großmachtsansprüche
verspekuliert. Hitlerdeutschland konnte 1939 von keinem Land besiegt werden. Auch
alle polnischen Historiker sind sich dahingehend einig: "Es war die beste Armee
der Welt". Dies mussten auch die Verbündeten Polens, Frankreich und Großbritannien
später gewaltig spüren, nachdem sie sich erst einmal als Verräter des Beistandspaktes outeten.
Nationalistisches Spektakel auf der Westerplatte
Unser Titelfoto zeigt den auch den Trend der heutigen Veranstaltung auf der Westerplatte.
"Honor", also Ehre steht auf einem riesigen Plakat was am Palast der Kulturen in
Warschau durch die Veranstalter angebracht wurde. Der 1. September ist, seit der
Wahl des "Józef Beck" Verehrers Lech Kaczynski zum Präsidenten der Republik, in
Polen kein Tag mehr zum Gedenken an die Opfer des zweiten Weltkrieges, sondern eine
gigantische Polit-Show polnischen Opfers- und Heldentums. Frau Merkel hat dies noch
nicht gemerkt, dafür aber die Regierungs- und Staatschefs der USA, Großbritanniens
und Israel, die demonstrativ der Veranstaltung fernbleiben. Polen waren nämlich
nicht nur Helden und Opfer dieser Zeit, genausowenig wie Deutsche nur Täter waren.
So gab es auch Juden, Russen, Ukrainer, Briten, Italiener, Amerikaner, Litauer sowie
Angehörige vieler anderer Staaten die damals unzählige Verbrechen begingen, die
meisten wurden hierzu angestiftet. Die Wahrheit hierüber wird man aber sicherlich
heute nicht in Danzig diskutieren.
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weitere Informationen:
01.09.2009: Polen: „Für Demut kein Grund“
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M5d574615fdf.0.html;
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