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Streit um Rückbenennung von Königsberg KÖNIGSBERG. Der Vorschlag des Königsberger Oberbürgermeisters Felix Lapin, die Stadt von Kaliningrad in Königsberg zurückzubenennen, sorgt für eine anhaltende Debatte. Auf heftige Ablehnung stößt der Plan bei Kommunisten und russischen Nationalisten, die als Reaktion ein „Komitee gegen die Regermanisierung Kaliningrads“ gegründet haben, berichtet der österreichische Standard. Andere dagegen wollen die in den vergangenen Jahren aufkommende Rückbesinnung auf die ostpreußische Vergangenheit der russischen Exklave auch im Namen zum Ausdruck bringen. Der Königsberger Gouverneur Georgi Boos erhofft sich dadurch auch eine bessere Vermarktung als Touristenziel. „Ich bin nur gegen eine Umbenennung von oben. Das muß schon die Bevölkerung wollen.“ Gewinner des Tourismus wollen deutsche Kultur Der Wunsch ist zumindest bei den Gewinnern des Tourismus vorhanden. „Wir leben in deutschen Häusern, essen deutsche Gerichte und haben eine deutsche Vergangenheit“, sagte ein ukrainischstämmiger Händler gegenüber dem Standard. Rußland sei dagegen so weit weg wie Europa für Großbritannien. „Auch wir sind eine Insel.“ Gern gesehen sind die Deutschen auch in der Wirtschaft. „Sie kommen als Investoren. Das ist für uns überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil: Wir laden sie sogar dazu ein“, sagte der Bürgermeister von Palmnicken, dem heutigen Jantarnij, der Zeitung. Vorbild ist Ludwig Becker, dessen Ahne Moritz Becker die bekannte Bernstein-Fabrik in dem Ort aufbaute. Sein Nachfahre hat inzwischen ein Museum, ein Hotel und ein Cafe in Jantarnij gebaut. „Ich bin hier geboren. Becker auch. Wir sind Landsleute.“ Allerdings hat diese Einladung an potentielle Geldgeber auch ihre engen Grenzen. So dürfen Deutsche als Privatpersonen keinen Grund und Boden erwerben. (FA)
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