Marienburger Tote beerdigt
Deutsches Desinteresse Von Christian Rudolf
Die Toten aus dem Marienburger Massengrab haben ein
würdiges, christliches Begräbnis erhalten, und das ist für jedes fühlende Herz ein
Grund zur Zuversicht. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht. Die Namenlosen,
die zwischen Pferde- und Hundeleichen irgendwann 1945 wie Abfall verscharrt wurden,
ruhen nun in gesegneter Erde, wie es für Menschen sein soll.
Die Freude wird allerdings getrübt bei einem Blick
zurück auf die Angelegenheit als Ganzes.
Da ist ein Marienburger Staatsanwalt, der nach
Entdeckung der ersten Skelette die Ermittlungen nicht einleitet, sondern beendet.
Da ist ein Archäologe, der zur Exhumierung mit
Schaufelbaggern gute Miene macht.
Da ist die Kommission zur Verfolgung von Verbrechen
gegen das polnische Volk, die schließlich die Untersuchungen aufnimmt, aber nicht
zuständig ist, weil die Toten Deutsche sind.
Da ist weiter ein gerichtsmedizinisches Gutachten,
das den Namen nicht verdient, weil die Knochen bloß in Augenschein genommen und
sortiert wurden.
Und schließlich die Deutsche Kriegsgräberfürsorge,
die sich an Spekulationen nicht beteiligen will, aber doch sicher ist, dass es
sich um Kriegstote handelt.
Bitterkeit schleicht sich ins Herz angesichts einer
deutschen Politik, die das Schicksal unserer Landsleute mit komplettem Desinteresse
übergangen hat."
Quellen:
Text: JUNGE FREIHEIT Verlag
GmbH & Co., 35/09 vom 21.08.2009, Seite 2;
Videoberichte: Ostpreußen TV, Deutsche Welle, Bild.de, ARD Tagesschau
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