Massengrab ermordeter Deutscher unter
Swinemünder Sonderschule
Den
harten Winter 1945-46 in Swinemünde (Swinoujscie), der Nachbarstadt von Ahlbeck
auf Usedom nutzten Polen um deutsche Zivilisten zu ermorden und auszurauben, meldete
aktuell die seriöse Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Aufgetürmte hohe Eisschollen
auf der Swine hatten den Ort monatelang von polnischer Seite unzugänglich gemacht
und boten polnischen Mördern freie Hand für Greueltaten an den Deutschen. Haupttäter
sollen Mitglieder der Bürgermiliz "UB" und "MO" gewesen sein, die eigentlich zum
Schutze der polnischen Verwaltung der Stadt eingesetzt waren.
So soll z.B. ein größeres Gebäude in der Piastowski
Strasse, das nach dem Kriege von der polnischen Miliz genutzt wurde und jetzt eine
Schule beherbergt, nach Aussagen von Zeitzeugen Massengrab für viele Deutsche geworden
sein. Konkret vermutet man dass sich die Gebeine der deutschen Opfer unter dem nun
asphaltierten Schulhof befinden. Journalisten waren durch Hinweise eines zeugen
auf die "ermordeten Deutschen unter dem Schulhof" gekommen und hatten das Institut
für nationales Gedenken "IPN" in warschau informiert, welches nun eine Suchaktion
nach weiteren Zeugen initiert hat. Doch dem IPN traut der Zeuge nicht über den Weg
und weigert sich mit deren Mitarbeiter zu sprechen, doch Journalisten lassen nicht
locker und erfahren selbst schreckliche Details polnischer Verbrechen.
Der 85Jährige Tadeusz Wojciechowski, wohnhaft heute in Stettin, war selbst ein Führer
der "MO" Miliz auf der Ostseeinsel Wollin. Sein Gewissen hat ihn bis ins hohe Alter
mit Gedanken aus der Krieg- u. Nachkriegszeit geplagt. In Gedanken um das nahende
Ende seiner Tage hat er nun überraschend seine sensationellen Erinnerungen um die
angeblich so tapfere polnische Miliz der Presse und jedem der darüber erfahren will,
zugänglich gemacht. "Wir waren der bewaffnete Arm der polnischen Verwaltung auf
der Insel Wollin" - sagte Wojciechowski und zieht mit zittrigen Händen eine vergilbte
Urkunde vom 20. August 1945 aus einer Aktenmappe. Hieraus war zu erkennen, dass
der 22 Jährige Wojciechowski der damals erst einige Wochen in der Miliz diente,
vom Woiwodschaftsbefehlshaber der "MO" zum Kommandeur der Wolliner Miliz ernannt
wurde und mit einer Parabellum Pistole bewaffnet wurde. "Sind die Herren Zeitungsschreiber
? Mit dem "IPN" quatsche ich nämlich nicht" - fragte der alte Herr. Auf die Frage
"wer hat Deutsche ermordet" antwortet Wojciechowski sachlich und mit ruhiger Stimme:
"Meine Jungs und ich gingen aus der Heimatarmee "Armia Krajowa - AK" hervor, das
waren wilde Raufbolde aus dem ländlichen Kielce, die sich darum rissen, Deutsche
zu erschlagen, doch ich hielt sie meist in Zucht. Wissen Sie, aber unser Befehlshaber
Jan Zientara hat mich einst zu sich gerufen und gesagt, dass seine Ehefrau zu Besuch
komme, ich sollte also Gold von Deutschen besorgen. Er ließ mich den Deutschen die
Finger mit den Ringen abschneiden".
Historiker schätzen, dass im Herbst 1945 im Bezirk Wollin noch 22.000 Deutsche (51.000
im Jahre 1939) lebten, aber nur einige Hundert Polen, wovon die meisten dem Macht-
und "Sicherheitsapparat" angehörten. Im harten Winter 1945/46 hat ein Hochwasser
im Großraum Stettin dafür gesorgt dass sich auf der zugefrorenen Swine die Eisschollen
meterhoch türmten und den Milizen in Swinemünde und anderen Orten von der Aufsicht
ihrer Oberen befreite. "Diese machten sich nun zu Herren über Leben und Tod für
die Menschen in der Region, die durch das Wasser abgeschnitten waren vom Rest des
Landes" - sagte sogar Pawel Skubisz, Historiker beim Stettiner IPN. Nach neueren
Aussagen des IPN sollen polnische Milizen tatsächlich unzählige Raubmorde an der
deutschen Ortsbevölkerung begangen haben. Man tötete Deutsche auf der Stelle, die
man einfach unter irgend einem Vorwand angehalten hatte, danach wurden sie ausgeraubt
und ihre Wohnungen und Häuser wurden bei der "offiziellen" Hausdruchsuchung geplündert.
Andere wurden einfach ins Gefängnis geworfen, meist junge Mädchen und Frauen, auf
das grausamste vergewaltigt, die man dann an Hunger und Krankheiten dahinsiechen
liess. Tadeusz Wojciechowski berichtet dass alleine am 5. Januar 1946 fünf deutsche
im Milizen Arrest starben, unter diesen ein 16jähriges Mädchen, von "UB" Mitgliedern
vergewaltigt und dabei mit Syphilis angesteckt wurde. Man tötete sie, da man keine
Arzneimittel hatte. Ein anderer Deutscher hatte sich mit einer Polin gezankt und
wurde dafür getötet, ein weiterer einfach an die Aussengitter seiner Zelle aufgehängt.
"Mehrere Dutzend deutsche Mordopfer liegen alleine unter dem Asphalt der Schule
in der Piastowski Strasse" - gibt der Zeuge Wojciechowski zu.
Im März 1946, als das Eis auf der Swine getaut war und die Verbindungen mit dem
polnischen Festland wiederhergestellt wurden, tauchte in Swinemünde ein hoher Offizier
Namens Józef Zajac der Miliz Zentrale aus Koszalin ein. Im Abgangsbuch des Gefängnisses
der Stadt fand er eine enorme Rate an Todesfällen vor und alamierte daraufhin die
Hauptkommandantur, welche laut IPN sofort eine Untersuchung einleitete. Nur 7 der
Täter stellte man wegen "Totschlags" und Folter vor ein Stettiner Militärgericht.
Einer nahm sich während des Prozesses das Leben, ein anderer floh. Die Urteile hatten
nur symbolischen Charakter, die höchste Strafe war 4 Jahre Gefängnis, dies aber
mehr wegen einem Karren mit Kartoffeln den der Chef der UB in Swinemünde Jan Soltyniak
zu anderer Zeit gestohlen hatte. Das IPN schätzt die zahl der ermordeten Deutschen
in Swinemünde auf 40, doch die Zeugen verweisen auf viel mehr Opfer. So habe man
bereits im Jahre 1947 zwei Massengräber in der Stadt entdeckt. Die Staatsanwaltschaft
vor Ort wollte aufklären, doch das Ministerium für öffentliche Sicherheit in Warschau
torpedierte die Militärstaatsanwälte mit dem Hinweis, dass man nicht daran interessiert
sei unter welchen Umständen die Opfer ums Leben kamen, noch wie viele es denn seien.
Ende der 80 Jahre stiess man in der besagten Piastowski Strasse in Swinemünde schon
einmal auf unzählige menschliche Überreste, doch die Staatsanwaltschaft hat die
Untersuchungen schon 48 Stunden später eingestellt.
Der Untergrund des Schulhofes in der Piastowski Strasse (ul. Piastowska) wurde inzwischen
von mehreren Personen, nach einem Zeugenaufruf der Gazeta Wyborcza und des IPN,
als Ort eines Massengrabes ermordeter Deutscher genannt. Wir hoffen dass durch unseren
Artikel sich irgendjemand in Deutschland regt und den wahrscheinlich unschuldigen
Opfern eine würdigere Begräbnisstätte vermitteln kann. Die Verfolgung der Täter,
dürfte aus verschiedenen Gründen schwierig sein, von daher werden wir die Stadtverwaltung
in Swinemünde bitten die Möglichkeit zu prüfen, ob nicht eine Gedenktafel auf diesem
Schulhof wegen der grausamen Morde, auch mal an die zivilen Mordopfer polnische
Täter erinnern könnte, sozusagen stellvertretend für unzählige Gedenktafeln, die
es an anderen Mordstätten mit deutschen Opfern noch nicht gibt. Dieses wäre ein
gutes Zeichen für einen deutsch-polnischen Neuanfang in einem gemeinsamen Europa
unter zivilisierten Verhältnissen. Polen ist schon lange auch mal am Zuge, aber
die Politiker in Warschau, die teilweise selbst Väter und Großväter bei der Heimatarmee
oder Miliz hatten, wie z.B. Polens Präsident Kaczynski, halten sich mit starrem
Blick und Armen an Polens Märtyrerrolle fest.
Aktuell läuft in Polen eine heiße Diskussion um die Beteiligung der einheimischen
Bevölkerung am Holocaust während des II Weltkrieges und viele Menschen im Lande,
die in jener Zeit noch garnicht gelebt hatten, fragen sich nun was denn noch so
an bisher verschwiegener, bzw. verdrehter Geschichte als Wahrheit und Unwahrheit
ans Tageslicht kommen könnte. Auch einige wichtige Medien in Polen beschäftigen
sich derzeit intensiv mit den Themen Holocaust und Vertreibungen, um eine Mitschuld
Polens bei den damals stattgefundenen Grausamkeiten zu eruieren. In diesem Zusammenhang
kommen immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung über Unrechtstaten an Juden und
Deutschen, auch noch nach dem II Weltkriege. Dieses sind gute Zeichen und zeigen
dass viele Menschen im Lande sich nicht mit den Mördern und Räubern damaliger Zeiten
identifizieren und insgesamt das geschehene Unrecht, wie und an wen auch immer,
aufgeklärt wissen wollen. Wenig erfreulich sind die aktuellen Diskussionen allerdings
für noch lebende Täter, Mittäter und Nutzniesser aus Raub und Mord der Nachkriegszeit.
Auch polnische Politiker, mit sehr wenigen Außnahmen, wollten bisher garnichts von
einer polnischen Schuld wissen, oder gar eingestehen. Die meisten hatten bisher
glänzend mit "Nur Opfer" Rolle Polens argumentieren können und die Vorteile hieraus
genossen.
Zu den in Swinemünde bei Stettin bekannt
gewordenen Verbrechen an Deutschen nach Ende des Zweiten Weltkriegs erklärte die
Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB inzwischen:
Der Bund der Vertriebenen begrüßt, dass es in Polen
Bestrebungen gibt, die grausamen Verbrechen an Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs
aufzuarbeiten, was die Vorgänge um das vermutete Massengrab unter einer Schule in
Swinemünde zeigen.
Nach Zeugenaussagen eines früheren Milizionärs und
weiterer Personen sollen zahlreiche Deutsche wahllos auf grausamste Weise von polnischen
Milizionären umgebracht und beraubt worden sein. Sie wurden später dort verscharrt.
Eine 1946 von polnischer Seite eingeleitete Untersuchung habe lediglich sieben Täter
festgestellt, von denen einer sich das Leben nahm, ein anderer floh und die übrigen
lediglich geringe Haftstrafen wegen anderer Sachverhalte erhielten.
Die polnische Miliz ist unabhängig von diesem Fall
in vielen deutschen Zeitzeugenberichten wegen ihrer grausamen Verbrechen an Deutschen
benannt worden. Daher ist es erfreulich, festzustellen, dass jetzt offenbar eine
breitere Diskussion über die Verbrechen an Deutschen am Ende und vor allem auch
nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs begonnen hat.
Wenn sich aus der polnischen Bevölkerung jetzt Zeitzeugen
melden, die über polnische Verbrechen aus jener Zeit sprechen wollen und in den
Medien über polnische Verbrechen berichtet wird, dann ist das auch ein Ausdruck
der langsamen aber dringend notwendigen Normalisierung des Verhältnisses zwischen
unseren Völkern.
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