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Westpreußen-Museum ab 2013 in Warendorf Warendorf - Noch ist die Ampel nicht auf grün umgesprungen - aber sie steht schon ziemlich deutlich auf gelb: Alles spricht nun dafür, dass das Westpreußische Landesmuseum - heute noch im Wolbecker Drostenhof untergebracht - nach Warendorf umzieht und dort Anfang 2013 im ehemaligen Franziskanerkloster seine Tore öffnen wird. Mittlerweile ist nämlich eine weitere Hürde auf dem Umzugsweg genommen: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat signalisiert, das Westpreußische Landesmuseum auch über das Jahr 2012 hinaus fördern zu wollen. Nach Gesprächen mit Landesdirektor Dr. Wolfgang Kirsch und Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschhoff-Thale hat die Kulturstiftung Westpreußen jedenfalls die Hoffnung, dass in der Landschaftsversammlung ein entsprechender Vorschlag zur Abstimmung gestellt wird. Für Stiftungssprecher Dr. Jürgen Martens ist das ein wichtiges Signal: „Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Landschaftsversammlung das ablehnt.“ Wann die Landschaftsversammlung darüber entscheidet, ist noch nicht terminiert. Im laufenden Jahr wird das aber wohl nichts mehr. Wenn die Optimisten Recht behalten und der LWL grünes Licht gibt, sitzt dann mit der Stadt Warendorf und dem Land NRW der größte Teil der Mannschaft schon in einem Boot. Fehlt noch die Entscheidung des Kulturministeriums in Berlin. Martens geht davon aus, dass seine Stiftung bis zum Oktober Klarheit haben werde, wie der Bund entscheidet. Ein wenig drängt die Zeit: „Bis zum 31. Dezember 2011 muss der Mietvertrag im Wolbecker Drostenhof gekündigt werden“, sagt Martens. Dann wird man ein Jahr für die musealen Vorarbeiten an einem neuen Standort brauchen. Schließlich muss das ehemalige Franziskaner-Kloster für seine zukünftige Aufgabe vorbereitet werden. „Ab Januar 2013 könnte das Westpreußische Landesmuseum in Warendorf eröffnen“, glaubt Martens. „Ein anderer Standort steht auch gar nicht mehr zur Diskussion.“ Reinhard Horstmann, der Eigentümer des Klosters, ist zwar vorsichtig („Solange nichts unterschrieben ist, warte ich erst mal ab.“), geht aber ebenfalls davon aus, dass das Projekt realisiert wird. „Wir halten die Museums-Option bis zum Herbst offen, weil wir das für eine ausgesprochen gute Lösung halten.“ Die räumliche Struktur des Klosters könne so zu gut 80 Prozent erhalten bleiben. Die Familie Horstmann, die sich bereits in verschiedenen kulturellen Bereichen als Sponsor engagiert hat, sieht das Kloster nicht allein als Geldanlage: „Die Kapitalrendite allein ist nicht entscheidend, es geht uns um eine gute Nutzung.“ Das Westpreußische Landesmuseum habe für die Stadt Warendorf mehr Wert, als man bisher dort vielleicht glaube, meint er. Horstmann sieht Chancen für eine inhaltliche Weiterentwicklung: Nicht nur Bewahrung der Vergangenheit, sondern Entwicklung der deutsch-polnischen Freundschaft als neues Thema und Aktionsfeld. Er kann sich vorstellen, solche Pläne zu unterstützen.
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