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Geburtsstunde deutscher Probleme Am 25. Februar 1947 erließ der Alliierte Kontrollrat das berüchtigte Kontrollratsgesetz Nr. 46. Dessen Artikel 1 lautete: „Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.“ Um diesem schändlichen Willkürakt der Siegermächte eine gewisse Scheinlegitimation zu geben, wurde dem Dekret – es handelte sich um ein oktroyiertes Dekret, nicht um ein Gesetz – die dreiste Lüge vorangestellt, dass Preußen von jeher Träger des Militarismus und der Reaktion gewesen sei. Dies geschah vor 64 Jahren in Berlin. In den ehemals preußischen Städten Berlin und Potsdam erinnert heute nichts mehr an diese Schandtat. Die Wahrheit über Preußen und seine Kriege sieht anders aus. Als sich Preußen nicht wie alle anderen europäischen Großmächte 1855 am Krimkrieg beteiligte, spottete die Londoner Tageszeitung „Times“, dass Preußen nur am Konferenztisch, nicht aber auf dem Schlachtfeld zu finden sei. 1947 schwiegen die „Times“ und die politische Klasse in England beim Erlass des hier in Rede stehenden Kontrollratdekretes. Man wusste dort genau, dass zwischen 1701 und 1933 Frankreich mit 28 Prozent, England mit 23 Prozent, Russland mit 21 Prozent, Preußen und Deutschland aber nur mit acht Prozent an den Kriegen der europäischen Großmächte beteiligt waren. Die Nachkriegspolitik der Altbundesrepublik und des Deutschlands von 1990 basiert auf der Hinnahme der plumpen Geschichtsklitterung des Dekretes Nr. 46. Eine Lüge zieht die andere Lüge nach sich. Das Verbot Preußens war nur der letzte Akt einer moralischen Enthemmung, die bei den Siegermächten im Bezug auf die Behandlung des niedergeworfenen Deutschlands in den letzten drei Monaten vor Kriegsende und eine längere Zeit nach Kriegsende offen zu Tage trat. Die Sowjetunion und Stalin blieben hierbei unbeachtet, weil man von diesem Kriegsgegner Deutschlands nichts Gutes erwarten konnte. Von den preußischen Kernprovinzen Ostpreußen, Danzig, Hinterpommern, Ostbrandenburg und Schlesien „befreite“ man Deutschland. Dieses unzweifelhaft alte deutsche Land wurde annektiert und von den Nachbarn im Osten vereinnahmt. Damit dieser Prozess unumkehrbar wurde, vertrieb man die angestammte Bevölkerung unter Inkaufnahme von 2,3 Millionen Vertreibungsopfern. In dieser Dimension war das einmalig in der bisherigen Menschheitsgeschichte. Als Schlusspunkt dann unter Mitwirkung Frankreichs der Kontrollratsbeschluss. Damit sollte Preußen für Zeit und Ewigkeit stigmatisiert und aus der deutschen Geschichte getilgt werden. Die deutsche Leitkultur beruht im Wesentlichen auf zwei Traditionslinien – der katholisch-rheinisch süddeutschen Linie und der nord-ostdeutschen protestantischen Linie. Mit der Tilgung der östlichen Traditionslinie nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein bisher nicht gestoppter Geschichts-, Traditions- und Werteverlust im deutschen Volk. Werte wurden aus dem kollektiven Bewusstsein der Deutschen getilgt, die einst Preußen zum modernsten Staat des europäischen Kulturkreises machten. Stattdessen bot man den Deutschen einen blutleeren Verfassungspatriotismus und die multikulturelle Gesellschaft. Weit haben wir es damit gebracht, angesichts der Probleme in Deutschland. Preußische Werte
Die Einhaltung dieser Werte ist nicht an Land, Grenze und Volkstum gebunden.
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