| |
 |
Der Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte zum gemeinsamen Gedenken
der Toten von Kriegen und Gewalt nach Dülken eingeladen. |
Viersen
Störung bei Totengedenken am Siegfried
Viersen (RP). Es war ein nebliger Novembertag, an dem
der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum gemeinsamen Gedenken der Toten
von Kriegen und Gewalt eingeladen hatte. In diesem Jahr versammelten sich
Vertreter der kirchlichen Vereine Viersens, der Bruderschaften, der Vertriebenen
sowie von DRK, Feuerwehr und Bundeswehr-Reservisten und viele Bürger am Ehrenmal
an der Theodor-Frings-Allee, im Volksmund "Siegfried" genannt. Den musikalischen
Rahmen gaben der Sängerbund Dülken-Nord und der Quartettverein, die Ansprachen
hielten VDK-Vorsitzender Michael Aach sowie Hans-Willy Bouren als Vertreter der
Stadt Viersen.
Doch gleich zu Beginn der Feierstunde gab es einen
Zwischenfall: Viersens Linken-Parteisprecher Franz Lohbusch protestierte mit
einem Plakat gegen "Gedenken am Nazi-Denkmal", ohne zu bedenken, dass diese
Mahnstätte in Auftrag gegeben wurde, lange bevor die Nazis auftraten. Er wurde
von einem aufgebrachten Bürger attackiert, durfte aber weiter sein Plakat
hochhalten. Und eine Gruppe antifaschistischer Jugendlicher forderte "Schluss
mit deutschem Heldengedenken!" und störte die Reden mit lauten Zwischenrufen.
Arbeit des Volksbundes
Doch Hauptrednerin Marina Hammes war als ehemalige Viersener
Bürgermeisterin stark genug, sich durchzusetzen. Sie fragte nach dem Sinn, 66
Jahre nach dem Zweiten und 93 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg um die Toten zu
trauern und antwortete sofort mit "Ja, vergesst die Toten nicht, erhaltet ihre
Gräber und ihre Namen, damit sich dieser Wahnsinn nie wiederholen kann!" Sie
würdigte die Arbeit des Volksbundes und seiner vielen Helfer: "Heute sind es die
Enkel der Vermissten und Gefallenen, die nach ihren Toten suchen!" Sie erzählte
von ihrer persönlichen Erfahrung in Russland, von den deutschen
Soldatenfriedhöfen mit Gräbern, "soweit das Auge reicht". In der Hoffnung auf
Versöhnung und Frieden in der Welt endete die Feierstunde mit der
Kranzniederlegung aller Organisationen und dem gemeinsam gesungenen
Deutschlandlied.
Diskutieren Sie diese Meldung in unserem
Forum
|