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Danzig-Besuch: BERLIN. Der vertriebenenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Klaus Brähmig (CDU), hat die polnischen Anfeindungen gegen Erika Steinbachs (CDU) kurz vor ihrem Danzig-Besuch kritisiert. Es seien vor allem „rechtspopulistische Kreise in Polen“, die Reise der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) zu „Wahlkampfzwecken instrumentalisieren“ wollten, sagte Brähmig. Steinbach hatte angekündigt, die deutsche Minderheit in Danzig besuchen und in Gdingen der 9.000 deutschen Opfer der 1945 von einem sowjetischen U-Boot versenkten „Wilhelm Gustloff“ gedenken zu wollen. Die Leitung der örtlichen Seemannskirche hatte daraufhin angedroht, die CDU-Politikerin nicht zum Gedenkstein für die Opfer in das Kircheninnere vorzulassen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Schon zuvor hatten Politiker der nationalkonservativen Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PIS) Steinbach vorgeworfen, den polnischen Staat provozieren zu wollen. Sie sei in der Region eine „unerwünschte Person“, sagte die Abgeordnete Dorota Arciszewska-Mielewczyk (PIS): „Steinbach schädigt seit Langem die deutsch-polnischen Beziehungen.“ Steinbach Mitglied einer „Besatzerfamilie“ Auch der Verband von Deutschen während des Zweiten Weltkriegs vertriebener Polen reagierte ablehnend auf die Reisepläne. Die 68jährige sei nicht, wie von ihr behauptet, in den heutigen polnischen Gebieten geboren, sondern stamme vielmehr aus einer „Besatzerfamilie“, sagte Verbandssprecher Benedykt Wietrzykowski. Die BdV-Präsidentin war bereits
in der Vergangenheit mehrfach von polnischer Seite scharf kritisiert und
beleidigt worden. Das von ihr Initiierte „Zentrum gegen Vertreibungen“ wurde von
mehreren polnischen Politikern als „revisionistisch“ abgelehnt. (ho)
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