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Tusk-Berater Wladyslaw Bartoszewski Nachdem das Mahnmal für den NS-Völkermord an Sinti und Roma eingeweiht wurde, fordert auch Polen eine Gedenkstätte. Ein Staatssekretär sagte, Berlin täte gut daran, der polnischen Opfer zu gedenken. Einen Tag nach der Einweihung eines Mahnmals für den NS-Völkermord an Sinti und Roma in Berlin hat auch Polen eine Gedenkstätte für die polnischen Nazi-Opfer gefordert. Wladyslaw Bartoszewski, polnischer Staatssekretär und außenpolitischer Berater von Ministerpräsident Donald Tusk, verlangte in der Zeitung "Rzeczpospolita" die Errichtung eines solchen Mahnmals in der deutschen Hauptstadt. "Die Deutschen haben gegenüber den Polen eine Vernichtungspolitik geführt", sagte der Deutschland-Beauftragte der Tusk-Regierung am Donnerstag. "Die Deutschen haben Gefangene und Intellektuelle aus Polen ermordet." Berlin täte gut daran, dessen zu gedenken. Er wolle das Thema bei den Mitte November anstehenden deutsch-polnischen Regierungskonsultationen ansprechen. Bartoszewski war im polnischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer aktiv gewesen. Er hat das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überlebt. Streit zwischen Regierung und Opfern Die Sinti und Roma mussten mehr als zwei Jahrzehnte auf einen Gedenkort für ihre Opfer warten. Nach einem ersten Beschluss der Bundesregierung 1992 hatte es um den Erinnerungstext jahrelang Streit mit den Opferverbänden gegeben. Später sorgten Auseinandersetzungen zwischen dem Künstler und der Berliner Bauverwaltung für weitere Verzögerungen. Das am Mittwoch in Berlin eingeweihte Denkmal erinnert an die Ermordung von bis zu 500.000 Sinti und Roma durch die Nazis.
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