Festhalten an »Kaliningrad«
Westerwelle lehnt Vorschlag des Bundestagsabgeordneten Mayer ab
von Manuel Ruoff
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat
den Vorschlag des Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer abgelehnt, dass das
Generalkonsulat in Königsberg auch den Namen Königsberg trägt. Zur Begründung
seines Vorschlages hatte der CSU-Abgeordnete in einem Schreiben an den Minister
vom 25. Oktober vergangenen Jahres angeführt: „Gerade im Zusammenhang mit der
deutschen Benennung der deutschen Vertretungen in Breslau, Oppeln und
Hermannstadt wäre es nur folgerichtig, auch das Generalkonsulat in Kaliningrad
unter dem Namen Königsberg zu präsentieren.“
Einen knappen Monat später, mit Datum vom
21. November, antwortete Westerwelle Mayer in einem kurzen Schreiben abschlägig.
Nach dem Dank für das Schreiben seines Parlamentskollegen beteuert er, dass sein
Ministerium der Benennung der Auslandsvertretungen große Aufmerksamkeit widme
und mit „Blick auf eventuelle sprachliche Entwicklungen in den jeweiligen
Gastländern ... die Namen regelmäßig überprüft“.
Dann kommt Westerwelle zur Begründung seiner
Ablehnung: „Der Fall des Deutschen Generalkonsulats Kaliningrad unterscheidet
sich insofern von den anderen von Ihnen angeführten Beispielen, als hier die
damalige Sowjetunion den früheren Namen Königsberg offiziell in Kaliningrad
umbenannt hat. Aus historischer Sicht soll diese Entscheidung respektiert und
der Name Generalkonsulat Kaliningrad beibehalten werden.“
Mayers Kommentar: „... Wie in Breslau, Oppeln
oder Herrmannstadt hielte ich es für richtig und konsequent, auch den deutschen
Namen in der Bezeichnung des Generalkonsulates zu führen. Es ist für mich nicht
nachzuvollziehen, dass der Bundesminister des Äußeren diese Parallelen nicht
anerkennt und das Führen beider Namen ablehnt.“ M.R.
Mayer hatte Westerwelle den Vorschlag in seiner
„Funktion als Mitglied im Präsidium des Bundes der Vertriebenen und als direkt
gewählter Bundestagsabgeordneter des Bundeswahlkreises Altötting/Mühldorf am
Inn, in dem Deutschlands größte ,Vertriebenenstadt‘ Waldkraiburg liegt“,
unterbreitet.
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