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Unter großer Anteilnahme zur letzten Ruhe gebettet Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Neumark bei Stettin wurden die seit vergangenen Oktober bei der Marienburg geborgenen sterblichen Überreste 2.116 ziviler deutscher Opfer des Jahres 1945 beigesetzt. Unter großer Anteilnahme und mit viel medialem Interesse wurden die über 2.100 sterblichen Überreste aus dem Massengrab in Marienburg auf der deutschen Kriegsgräberstätte in der Gemeinde Neumark bei Stettin zu ihrer letzten Ruhe gebettet. Rund 300 Menschen nahmen an dieser Zeremonie teil, unter ihnen der Stellvertretende Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Wolfgang Thüne, Angehörige der Deutschen Volksgruppe aus der Woiwodschaft Westpommern und Danzig, Teilnehmer aus der Bundesrepublik Deutschland und viele junge Polen. Geistliche aus Deutschland und Polen, darunter Vertriebenenbischof Gerhard Pieschl aus Limburg, feierten einen ökumenischen Gottesdienst auf einem gesonderten Grabfeld für zivile Kriegs- und Nachkriegstote. Der Stettiner Bischof Marian Kruszylowicz wies in seiner Predigt darauf hin, dass den Opfern von Marienburg der Respekt der nachfolgenden Generationen gebührt. „Wir haben uns hier versammelt, um die Opfer des Zweiten Weltkriegs ordentlich zu bestatten und ihnen Respekt zu zollen. Das sind wir ihnen schuldig!“, so der Bischof. Über die Opfer selbst ist nicht viel in Erfahrung gebracht worden, gab der Präsident des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, im Angesicht der mit weißen Nelken geschmückten 109 Särge zu bedenken. „Wer diese Menschen waren und wie sie zu Tode kamen, ist immer noch nicht ganz geklärt“. Deren Identität, Todeszeitpunkt und Todesumstände sind bis heute nicht zweifelsfrei festgestellt worden. „Den polnischen Behörden oblagen die gerichtsmedizinischen Untersuchungen. Und wir haben keinen Grund, an deren Ergebnissen zu zweifeln. Diese Untersuchungen wurden auch durch einen Spezialisten aus dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge begleitet. Wir danken in diesem Zusammenhang den polnischen Behörden für die gute Zusammenarbeit. Mit Sicherheit werden weitere, bisher unentdeckte Massengräber von deutschen Ziviltoten hier in Polen gefunden werden. Auch diese Toten sind Zeugnis einer schrecklichen Vergangenheit. Auch sie mahnen uns zur Völkerverständigung, zum Frieden und zur Versöhnung über den Gräbern“, so Führer. Spekulationen über ein Kriegsverbrechen erhielten insbesondere dadurch Nahrung, dass bei den Opfern keinerlei Kleidung oder sonstige Gegenstände gefunden wurden. Weder in deutschen noch in polnischen Dokumenten hatten sich Hinweise auf das Massengrab finden lassen. Der Deutsche Botschafter in Polen, Michael H. Gerdts, lobte besonders die gute Zusammenarbeit der deutschen und polnischen Behörden, die es ermöglicht habe, die Toten von Marienburg würdevoll zu bestatten. „Ich empfinde große Trauer über das Geschehene“, so der Botschafter, „gleichzeitig habe ich das Gefühl starker Verantwortung und Verpflichtung, dass Deutschland und Polen zusammen mit anderen Ländern daran arbeiten müssen, dass solche Dinge nie wieder passieren.“ Im Vorfeld der Feierlichkeiten kritisierte die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, das Verhalten von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Es reiche nicht, zu dem Begräbnis am Freitag in Stettin den deutschen Botschafter zu schicken, so Steinbach in der „Bild am Sonntag“: „Der Außenminister sollte persönlich teilnehmen. Sonst stellt sich die Frage: Sind deutsche Opfer unwichtige Opfer?“ Die Abwesenheit Steinmeiers tat der feierlichen Gedenkstunde keinen Abbruch, es war „ein ebenso feierliches wie würdevolles Begräbnis der nahe der Marienburg nach Kriegsende verscharrten Toten, deren Schicksal dringend der Aufklärung harrt“, so Dr. Thüne gegenüber der PAZ.
Berichte zum Massengrab Marienburg: Berichte zum Massengrab Steinbach (Podla Góra) weitere Informationen zu Massengräbern
in Polen:
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