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Verhaftungswelle

 


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Hermann Sudermann


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70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Fahne der Sudetendeutschen (ohne Wappen)

Konzentrationslager, die man gerne verschweigt
Tschechische Verhaftungswelle 1938 betraf rund 20.000 Sudetendeutsche

Ein Zeitzeuge erinnert sich an die weltgeschichtlichen Ereignisse des Jahres 1938, der – weil Sudetendeutscher – von den Tschechen ins KZ, in ein tschechisches Konzentrationslager, gesperrt wurde. Die Tschechen haben ihr Vorhandensein lange bestritten und ihnen eine ganz andere Bedeutung zu geben versucht. Die sudetendeutschen Politiker haben aus dem Vorhandensein dieser tschechischen KZ kein propagandistisches Kapital geschlagen, wie man es heute aus dem früheren Vorhandensein deutscher Lager schlägt. Die sudetendeutsche Führung hat sogar nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht eine Zusammenkunft dieser so Befreiten mit dem Hinweis unterbunden, dass sich eine besondere Auszeichnung dieses betroffenen Personenkreises erübrige, da auch andere „ihre Pflicht erfüllt hätten“.

Als die Ereignisse für den tschechischen Staat immer mehr einer Katastrophe zuzutreiben schienen und es im Interesse der tschechischen militärischen und politischen Führung lag, das sudetendeutsche Gebiet mit eiserner Faust zu bezwingen, holte man die längst fertiggestellten schwarzen Listen hervor und begann unter den Sudetendeutschen mit einer Verhaftungswelle von Geiseln. Der Stoß ging stellenweise ins Leere, denn der Großteil der führenden sudetendeutschen Persönlichkeiten war längst über die Berge ins sichere Reich ausgewichen, wo man sie nach und nach in ein Freikorps eingliederte und ihnen so ein politisches Gewicht verlieh. Dass es den politischen Führern der Sudetendeutschen an den Kragen gehen sollte, das steht fest und war bei der gesamten politischen Atmosphäre und der Haßwelle, die über das Land ging, zu erwarten. Wie es den wenigen von ihnen, die noch im Lande waren, nach der Verhaftung erging, ist der Beweis dafür. Aber stellenweise war eine Massenflucht in der deutschen Bevölkerung über die grüne Grenze eingetreten, die von Leuten ergriffen wurde, die nichts zu verlieren hatten. Sie vergrößerten den Wirrwarr und riefen katastrophale Begleiterscheinungen hervor.

In wenigen Tagen hatten 30.000 Menschen aus dem Sudetenland die Grenzen passiert und bedrohten mit diesen Massenbewegungen trotz aller Abriegelungen der tschechischen Sicherheitsbehörden, den deutschen Aufmarsch und alle Planungen. Einige tausend Sudetendeutsche haben während der Besetzung des Sudetengebietes und kurz vorher Zuflucht in der Resttschechei gesucht, doch waren ihre dort gemachten Erfahrungen im allgemeinen sehr trübe. Denn begreiflicherweise dachten die Tschechen auch jetzt keinesweg international, sondern durchaus egoistisch und fanden an den deutschen Hitlergegnern schon deshalb keine Freude, weil sie eben Deutsche waren. Es gab in diesen Stunden viel menschliche Tragik, sowohl auf der einen Seite wie auch auf der anderen.

Während die Fluchtwelle der Sudetendeutschen ins Altreich eingesetzt hatte und die Gastfreundschaft ungezählter deutscher Familien in Anspruch genommen wurde und es erst nach und nach den deutschen militärischen und zivilen Stelle gelang, in dieses wirre Durcheinander von aufgeregten und überreizten Menschen in den deutschen Grenzgebieten Ordnung hineinzubekommen, zogen die tschechischen Geheimpolizisten mit den erwähnten schwarzen Listen durch die leeren Straßen und Plätze des Sudetenlandes und wurden immer unwilliger. Das Radio vermeldete immer sensationellere Neuigkeiten und es herrschte eine unerhörte allgemeine Nervosität, die jede Stunde zu einer Katastrophe führen konnte. In diese Stunden der allgemeinen Erregung, bei der die Sudetendeutschen zu allem noch von der tschechischen Polizei gezwungen wurden, ihre Rundfunkgeräte abzugeben, wurde eine Geheimaktion der tschechischen Abwehr in Gang gesetzt, doch ihre Durchführung wurde immer schwieriger. Den tschechischen Organen, die die Verhaftungswelle durchführten, gelangen die beabsichtigten Maßnahmen nur zum geringsten Teil. Bei der einen Familie wurde nicht geöffnet, dort stand das ganze Haus leer, ein anderer Gesuchter war „verreist“, ein anderer fortgezogen, der dritte im Krankenhaus, ein anderer war verzogen und so fort.

Was tat die Polizei in einem solchen Fall? Die Liste musste voll sein. Also holten sie sich andere. In Jägerndorf sollten 80 verhaftet werden. Man fand ganze vierzehn. In Troppau waren von 250 etwa 40 greifbar, in Freudenthal gelang es nur 22 statt 60 zu erwischen, in Mährisch Ostrau statt 100 nur 20. Für den Ortsleiter der Sudetendeutschen Partei, der sich versteckt hatte, holten sie im genannten Jägerndorf einen sechzehnjährigen Jungen von der Straße, den die Mutter um Milch geschickt hatte; der Friseur von der Olbersdorfer Straße, der gerade den Rollladen seines Geschäftes hochzog, wurde gebeten, für einen kurzen Moment mitzukommen, und als dies alles zu langsam ging, füllte man das Soll so auf, dass man einfach alles von der Straße holte, was Hosen trug und deutsch antwortete. Diese im ganzen Sudetengebiet durchgeführte Aktion betraf annähernd 20.000 Sudetendeutsche.

Aus Eger gingen mehrere Lastzüge mit „Internierten“ ab; entlang der „Schöberlinie“ wurde tagelang Menschenjagd betrieben und in Südmähren wurde Militär zur Assistenz herangeholt, weil die Aktion steckenzubleiben drohte. Unter diesen 20.000 Sudetendeutschen war, wie sich nachher herausstellte, nur der allergeringste Teil Funktionär der Sudetendeutschen Partei, sondern viele absolut politisch neutrale und desinteressierte Personen. Darunter aber waren auch Politiker anderer deutscher Parteien und der erste, den ich nach Ankunft im Lager im Stroh liegen sah, war der christlichsoziale Abgeordnete und spätere bayerische Sozialminister Dr. Hans Schütz. Es wurden unter anderen verhaftet der deutsche Bürgermeister von Troppau, Dr. Just, ebenso wie der ehemalige Abgeordnete Dr. Felix Luschka, der der gleichen christlichen Partei angehörte. Diejenigen, auf die es die Tschechen eigentlich abgesehen hatten, waren hier in der Minderheit, denn man hatte zum Großteil kleine und kleinste Leute gefangen, die mit Politik nie etwas zu tun gehabt hatten, und es bedeutete für die tschechischen Polizeiorgane ein schweres Stück Arbeit, später in jedem Fall die gewünschte Begründung für die Verhaftung zu finden.

Die Verhafteten, die sich weder von ihren Familien verabschieden konnten noch die Möglichkeit hatten, etwas mitzunehmen, wurden in den örtlichen Polizeistellen durchsucht, schon dabei geprügelt und dann lastwagenweise in große Lager ins Innere des Landes gebracht. Ich erlebte diese Dinge im östlichen Teil des Sudetenlandes und wurde in Jägerndorf eingefangen. Als ich mit anderen Leidensgenossen an der tschechischen Befestigungslinie Seifersdorf/Würbenthal vorbeifuhr, standen dort bereits Doppelposten: Ein tschechisch-republikanischer Gardist war der eine, der andere gehörte zur deutschen „Roten Wehr“. Voll Begeisterung sahen die beiden uns bewachenden tschechischen Polizisten hinunter, und der eine meinte: Sie haben gestern schon scharfe Munition gefaßt!“ Ich hatte einen ausgesprochen widerlichen Geschmack im Mund.

Ein alter Traum schien sich vorzubereiten, der uns Deutschen schon so oft verhängnisvoll wurde: Deutsche würden wieder einmal auf Deutsche schießen und so zu erbitterten Feinden werden. Wenn man die Sprache unserer Bewacher verstand, dann ahnte man, was einem bevorstand und dass wir als wehrlose Gefangene es mit einem erbarmungslosen Gegner zu tun hatten, der zu allem, auch zum Letzten entschlossen war.

Obwohl es in Böhmen auch eine Reihe solcher Lager gab, wie Karchaus, Leitmeritz, Neubistritz und Pardubitz, befanden sich aus strategischen Gründen die größeren in Mähren hinter dem Gebirgsstreifen des böhmisch-mährischen Höhenzuges, vor allem im Raume Olmütz, Prerau und Proßnitz. Das größte befand sich in Stefanau. Hier waren zeitweilig 5.000 Menschen in einer ehemaligen Zuckerfabrik und in den Anlagen einer aufgelassenen Maschinenfabrik zusammengepfercht. Zelatowitz und Zboritz waren die weiteren Städte menschlichen Elends, wohin die Insassen aus Stefanau abtransportiert wurden. Bis zur Münchner Entscheidung ging es den „Internierten“, wie sie offiziell von den Tschechen bezeichnet wurden, grauenvoll. Es gab in den Lagern keine Ärzte, fast keine Verpflegung, keine Schlaf- und Waschgelegenheiten, es gab einfach nichts. Wozu auch? Ein tschechischer Wachsoldat drosch mir in der zweiten Nacht die Brille auf die Erde und zertrampelte sie ungerührt. Sie schien ihm das Abzeichen einer verruchten Gesinnung und Bildung zu sein. Sein Begleiter meinte zur Beruhigung meines zentralen Nervensystems, natürlich in tschechischer Sprache: „Laß´ sie liegen, die brauchst du eh nicht mehr!“ Als sie uns auf der Verladerampe der Sefanauer Fabrik zusammengetrieben hatten, Professor Rudolf Klimek aus Freiwaldau neben mir taumelte, weil ein kräftiger Wachsoldat seinen Spaß daran fand, ihn immer in den Bauch zu kicken, da hielt ein tschechischer Offizier an die rund 500 Neuankömmlinge eine Art Begrüßungsansprache, damit es auch jeder verstehen konnte, in gebrochener deutscher Sprache: „Ihr seid unsere Geiseln“, so betonte er genießerisch, „in dem Moment wenn der Adolf Hitler Krieg macht, werdet Ihr erschossen. Wie die ersten deutschen Soldaten über die Grenze kommen, legen wir Euch um.“

Es war ein ständiges Kommen und Gehen, Tag und Nacht, zwischen den Männern und Frauen, denen auch damals keine Demütigung erspart geblieben ist, in der großen Maschinenhalle lagen etwa tausend Menschen auf dem nackten Betonboden. Es musste absolute Stille herrschen und wenn aus irgendeinem Eck ein unterdrücktes Flüstern oder Stöhnen kam, dann bahnte sich eine Meute tschechischer Soldaten mit dem Kolben den Weg dorthin, und dann herrschte Grabesstille. Von drei Seiten her drohten durchgeladene Läufe von Maschinengewehren, hinter denen Tag und Nacht die Soldaten hockten. So gefährlich waren wir ihnen. Die Stimmung war unterschiedlich. Die meisten waren absolut verständnislos einer Welt ausgeliefert, von der sie keine Ahnung hatten. Menschen, die man aus der Abgeschiedenheit eines kleinen Lebens herausgerissen hatte und die nun Qualen leiden mussten, Prügel bezogen, die Angst nächtelang nicht aus den Knochen los wurden, Menschen denen man die Zähne ausschlug, weil sie den barschen Anruf des Wächters nicht verstanden oder ihm ungeschickt auswichen, die in die Korrektionsbaracke kamen, weil sie in Unkenntnis der Situation das Falscheste taten, was man in so einem Fall tun darf. Hut ab zunächst vor jenen, die wie Dr. Luschka und andere weder mit Hitler noch mit Henlein das Geringste zu tun hatten und nun in einen Seelenkonflikt von seltener Tragik gekommen waren. Sie mussten nun, trotz aller politischer Gegensätze, mit den anderen in einem Boot sitzen und trugen ihr Schicksal mit Fassung und menschlicher Würde, ähnlich, wie viele andere einige Jahre später.

Die Tschechen waren damals zu allem entschlossen. Unser Tod war für sie eine feststehende Sache, sie hielten ihn für richtig und das Wort: „Bez pardonu!“ (Ohne Pardon!) half ihnen über die menschlichen Regungen hinweg. Sie kochten vor Haß und Wut und in ihren Augen glomm ein unheimliches und gefährliches Feuer. Ich habe dieses Feuer 1944 wieder in den Augen der Tschechen beobachtet und sah mich vor. Es war Unheil und Schicksal drinnen, und ich glaubte einfach den Beteuerungen nicht, die von deutscher Seite ausgegeben wurden, dass alles zum Schutze der deutschen Frauen und Kinder getan worden sei. Dieses Feuer in den meisten Augen der Tschechen war wieder da, als der Rotarmist an die Pforten der Beskiden pochte und sich am Kamm des Riesengebirges vorbeischob.

Man kann Menschen einsperren, wie man auch will und sie hermetisch abschließen. Irgendeine Verbindung mit der Außenwelt bleibt immer bestehen, und irgendwo hatte ein Tscheche etwas zum anderen gesagt, was die Runde machte, trotzdem sie noch martialisch mit aufgeknöpfelter Pistolentasche durch das kleine Lager in Zelatowitz stampften, wohin man uns nach einiger Zeit gebracht hatte. Dieses Wort machte in Sekundenschnelle förmlich die Runde: „Podepsaly, Republika je ztracena“. (Sie haben unterschrieben. Die Republik ist verloren“) Nun wurde es plötzlich besser für die Internierten. Die Verpflegung wurde regelmäßiger und reichhaltiger. Neue Posten zogen auf, die nichts mehr taten, als vorhanden zu sein. Ärzte und Priester fanden auf einmal den Weg in die Konzentrationslager. Das Blatt hatte sich gewendet. Wir waren uns bisher so unendlich hilflos erschienen als Geiseln in der Hand der Tschechen, die bereit waren, uns umzulegen, wenn die Deutsche Wehrmacht käme. An dieser Aussicht seelisch nicht zu scheitern war nicht ganz leicht. Denn wer von uns hatte die Deutsche Wehrmacht in jener Phase der Auseinandersetzungen nicht herbeigesehnt? Ihr Eintreffen aber mit dem eigenen Leben bezahlen zu müssen, war viel verlangt von einer politisch so gemischten Gesellschaft, der ich nachtäglich noch meine Hochachtung zollen möchte, nachdem dies von offizieller Stelle niemals geschehen ist.

In jenen Stunden hatte ich Gelegenheit, die tschechischen Soldaten genau zu beobachten. Viele hatten verquollene rote Augen, manche rochen nach Fusel. Einzelne musterten uns mit haßerfüllten Blicken, aber bei den meisten Tschechen siegte, wenn man in ihrer Sprache mit ihnen redete, nun doch die Freude darüber, dass der Krieg vermieden sei und man sich irgendwie in der Zukunft werde einrichten müssen. Erst später erfuhren die Internierten, dass Flugzeuge Flugblätter abgeworfen hatten, auf denen stand: „Für jeden ermordeten deutschen Lagerinsassen werden zehn Tschechen erschossen“ und dass die Gegenaktion ungezählte Tschechen im Reich, wo sie bisher völlig unbehindert gelebt hatten, inhaftiert würden. Die deutschen Behörden forderten die sofortige Entlassung der internierten Sudetendeutschen, und die Tschechen beeilten sich, dieser Forderung nachzukommen.

Die Entlassung aber wurde zu einer Groteske.

Es kamen die Vertreter des Prager Innenministeriums mit ihren schwarzen Listen, die die örtlichen Polizeistellen mit Durchschlag besaßen. Ein gewichtiger Namensaufruf begann. Klagvolle Namen, fast alle Namen der politischen Prominenz einer Volksgruppe, die aufgerufen und von einem tiefen Schweigen beantwortet wurden. Die Träger dieser Namen waren zur Stunde entweder von der NSV betreut, machten beim Freikorps hinter der Wehrmacht Marschübungen oder hielten sich zur Heimkehr oder Übernahme wichtiger Ämter bereit. Es war ihnen beim besten Willen jetzt nicht möglich „Zde“ („hier“) zu rufen. Das gab ein stundenlanges hektisches Hin und Her, bis man das Verfahren abbrach und die Sache am anderen Tag auf einfachere Weise zu lösen versuchte.

Jeder musste seine Personalien angeben und wurde nach dem politischen Her und Wohin gefragt. Das geschah durchaus nicht unfreundlich, denn die wirklichen politischen Fälle waren nunmehr kein Problem mehr. Die Masse jener, mit denen einfach nichts anzufangen war, hatte man schon beisammen und zum Abtransport zur Bahn gebracht. Für die anderen mussten jetzt nachträglich Gründe für ihre Verhaftung gefunden werden, was bei einigen sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Andere, die Bescheid wußten, verliehen sich selbst Titel und Würden wie im Märchenland. Nach und nach erreichte der Bürokratius doch das, was er brauchte: Mit einigen Stunden Verspätung stand eine endlose Liste mit allen möglichen und unmöglichen Namen und politischen Funktionen zur Verfügung, die der Benešregierung moralische Korsettstangen zur Begründung für die umfangreichen Geiselverhaftungen bot.

Bleibt noch eindeutig festzustellen, dass dieses groteske Ende nicht über die Tatsachen hinwegtäuschen kann, dass die tschechische Staatsführung allen Ernstes den Mord von 20.000 Sudetendeutschen vorbereitet und geplant hatte und ihn auch durchgeführt hätte, wenn … Dass bei den Prügelszenen jener ersten Nächte mehr Deutsche ums Leben kamen als Tschechen während der ganzen Zeit der Besetzung des Sudetenlandes, gibt der Angelegenheit die groteske Note.

Wieder führte uns ein Lastwagen und später ein Eisenbahnzug an der Bunkerlinie vorbei. Jetzt klafften die Türen der Bunker offen; da, wo das unheimliche Niemandsland, wie es jetzt schien, ein Ende hatte, mussten die Wagen halten. Es war die gleiche Brücke, die wir beim Hinfahren passiert hatten. Jetzt standen SA Männer da und besahen die menschliche Fracht: müde, unrasiert, von der Haft eingefallene Gesichter , keine sehr vertrauenerweckende Gesellschaft.

„Wo kommt Ihr her“, stellte der Posten seine Frage. „Aus dem Konzentrationslager Stefanau“, scholl es zurück. Von fern her rumpelte es, denn die Deutsche Wehrmacht näherte sich der späteren Grenze. „Wo sind Eure Kapos?“ Von weitem hörte man die südwärts hastenden Kolonnen der tschechischen Armee. Von dem jetzt einsetzenden Chaos, das sich einige Kilometer weiter vorbereitete, merkten wir nichts mehr. Wir hörten nur noch eine Frage: „Seid Ihr am Ende Kriminelle?“ war die erstaunte Frage, mit der uns der erste Befreier begrüßte. Ich hatte plötzlich den gleichen Geschmack im Mund, wie damals, als wir seinerzeit beinahe an der gleichen Stelle den gemischtsprachigen Doppelposten vorfanden.
 

Quelle:
Sudetendeutscher Pressedienst (SdP), 06.11.2013,
Redaktion: Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)
A-1030 Wien, Steingasse 25, E-Mail: pressedienst@sudeten.at,
www.sudeten.at

 

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Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen
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