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EUFV im Aufwärtstrend Am 18. und 19. Dezember tagten Gremien, Generalrat und Generalversammlung der Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertrieben (EUFV) in Triest, dem Sitz des italienischen Vertriebenenverbandes. Bei der Sitzung der Generalversammlung waren erstmalig Delegationen aus Polen und der Ukraine anwesend. Der Vorsitzende (Präsident) der Generalversammlung Wilhelm v. Gottberg gab einen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2010 ab. Generalsekretär Dr. Massimiliano Lacota berichtete über die Aktivitäten des Generalrates (Vorstand). Er wurde einstimmig entlastet. Unter Leitung von Lacota wurden anschließend Präsident und Vizepräsident der Generalversammlung gewählt. Wilhelm v. Gottberg und Ioannis Shekersavvas wurden einstimmig in ihren Ämtern als Präsident und Vize-Präsident bestätigt. Der Generalrat, so wurde durch die Generalversammlung festgelegt, wird zukünftig von sechs statt bisher zehn Personen gebildet. Die konstituierende Sitzung des Generalrates mit Neuwahl des Generalsekretärs ist für den 12. Januar in Klagenfurt vorgesehen. Einen ihrer wichtigsten Erfolge seit ihrer Gründung am 1. Dezember 2007 in Triest hat die EUFV im Juni 2010 erzielt, als sie bei der Europäischen Kommission offiziell anerkannt und am 22. Juni im Register der Interessenvertreter akkreditiert wurde. Das ist schon deswegen bemerkenswert, weil die Kommission keineswegs jede Interessengruppe in dieser Form akkreditiert: Aktuell (Januar 2011) sind erst 3385 Interessenvertreter angemeldet – darunter 1049 Nichtregierungsorganisationen („NROs“) und Denkfabriken – eine davon ist eben die EUFV, die laut Register 14 Mitgliedsverbände mit zusammen 1,17 Millionen natürlichen Personen vertritt. Der EUFV gehören deutsche Landsmannschaften wie die Schlesier, Ostpreußen und Sudetendeutsche (Baden-Württemberg) sowie Landsmannschaften aus Österreich an. Auch sind die Unione degli Istriani, die finnische Pro Karelia Ry und drei zypriotische Organisationen Gründungsmitglieder. Die EUFV hat sich seitdem stark erweitert, so wurden der Weltbund der Ungarn, die Kholmschyna aus der Ukraine und die Zwiazek Wypedzonych z Kresow Wschodnich R.P. aus Polen aufgenommen. Infolge der genannten Registrierung wurde die EUFV bereits aufgefordert, an Beratungen der EU-Kommission teilzunehmen. Dies fördert die Anstrenungen des Vorstands der EUFV um die Einrichtung einer ständigen Vertretung auf EU-Ebene, die sich mit den ungelösten Problemen der rund 20 Millionen vertriebenen, geflüchteten und deportierten europäischen Bürger und ihrer Nachkommen beschäftigen soll. Dazu wurde die EUFV auch vom Büro für
Demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE akkreditiert. Das Ziel
ist für Generalsekretär Lacota die Einrichtung einer eigens der Problematik der
europäischen Vertriebenen gewidmeten Kommission. Erstes Ziel sei die Anerkennung
der Vertreibungen im 20. Jahrhundert als Verbrechen gegen die Menschheit. Die
Einrichtung eines ständigen institutionellen Forums bei der Europäischen Union
mit dem spezifischen Auftrag, die ungelösten Fragen unter Einbeziehung aller
Beteiligten an einem Tisch zu bringen, ist aus Sicht der EUFV ein entscheidender
Schritt zur Diskussion aller noch aktuellen Streitfragen auf dem Weg zu einer
von allen Beteiligten getragenen Lösung. PAZ
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