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Das Schloss Sanssouci in Potsdam

Fast alles für Preußens Größe
Friedrich der Große stellte neben dem Militär auch die Baukunst in den Dienst des Staates
von Ingo Sommer

Für die einen ist Friedrich der Große Held, Kriegsherr und Absolutist. Für die anderen kunstbegeisterter Intellektueller, Philosoph und Musiker. Baukunst war für ihn und für Preußens Aufstieg machtpolitisch bedeutsam. Der Bau von modern geplanten Dörfern und Siedlungen für Kolonisten und Einwanderer im strukturschwachen Brandenburg oder Ostfriesland diente dem wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand Preußens. Friedrichs glanzvoller Rokokostil wurde darüber hinaus Auftakt zur Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft. Er bezog erstmals überhaupt Landschaft in seine persönliche Ästhetik ein. Ebenso kostbare Innenräume und edle Materialien.

Friedrich ging herrisch mit Baubeamten um, und bediente sich hemmungslos fremder Entwurfsideen, die er unbemerkt selbst abkupferte. Willkürlich und detailversessen griff er immer wieder als Co-Architekt in Planungen ein, nutzte Bauen zu seinem Amüsement. Der Italiener Francesco Graf von Algarotti (1712–1764) wurde sein künstlerischer Berater und Ideenlieferant. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, später auch Carl Philipp Christian von Gontard, Johann Gottfried Büring und Heinrich Ludwig Manger wurden oberste Baubeamte seiner langen Regierungszeit.

Zu Knobelsdorffs wichtigen Arbeiten für Friedrich II. zählen der Ausbau und die Erweiterung des Schlosses Rheinsberg (1737–1739), der Ausbau des Schlosses Monbijou (1740–1742), die Erweiterung des Schlosses Charlottenburg (1740–1743), der Bau der Oper Berlin (1741–1743), der Ausbau des Stadtschlosses Potsdam (1744–1752), der Bau des Schlosses Sanssouci (1744–1748), der Bau der Hedwigskathedrale (1747–1773) zusammen mit Jan Bouman sowie der Bau des Palais des Prinzen Heinrich, in der heute die Humboldt­universität untergebracht ist, gemeinsam mit Bouman (1748–1760). Als Baubeamter war Knobelsdorff an weiteren friderizianischen Projekten beteiligt: Neugestaltung des Tiergartens (1741), Wohnung Fried-rich II. im Berliner Stadtschloss (1742), erste Orangerie Sanssouci (1747, 1771–1774 zu Neue Kammern umgebaut), Obeliskportal Sanssouci (1747), Alter Berliner Dom (1747–1750), Neptungrotte Sanssouci (1751–1760), Gestaltung Alter Markt Potsdam (ab 1748). Entwürfe, wie die für das gigantische Forum Fridericianum (ab 1740), blieben unvollendet.

Der launenhaft absolute Bauherr Friedrich II. war auf Nachbauten und Architekturimporte angewiesen. Er befahl Knobelsdorff, die Platzfronten des Alten Marktes durch nachgebaute italienische Renaissance- und Barock­fassaden dem Potsdamer Stadtschloss anzupassen: Die alte Nikolaikirche (1752) bekam eine Schaufassade nach dem Vorbild von S. Maria Maggiore Rom. Nach der Vorlage des römischen Palazzo della Consulta entstand die Nikolaischule (1752). Die Fassade des Alten Rathauses (1753–1755) ist von Palladios Entwurf für den Palazzo Angarano Vicenza übernommen. Der Obelisk (1753–1755) in der Mitte des Alten Marktes symbolisierte den kulturvollen König, den Freund der Baukunst, der sich als der eigentliche Architekt darstellte. Das sogenannte Palazzo Barberini (1772, Carl Phi­lipp Christian von Gontard) war eine Fassadenkopie des gleichnamigen Palazzo in Rom. Die am Potsdamer Bassinplatz gebaute Französische Kirche (1751–1753) geht ebenso auf das Pantheon Rom (118–125) zurück wie die Berliner Hedwigskathedrale. Die Entwurfsskizzen für das Potsdamer Schloss Sanssouci hat Fried­rich II. selbst gezeichnet. Sein Vorbild kam aus Frankreich: das Versailler Maison de Plaisance (1687/88). Die Idee der männlichen und weiblichen Gebälkträger der Gartenseite kam vom Dresdener Zwinger (ab 1709), die Rocaillen aus Paris. Das unter Mitwirkung von Friedrich II. entworfene Nauener Tor Potsdam (1754/55, Büring) wird zutreffend mit englischen neogotischen Parkbauten, aber auch altbrandenburgischen Stadttoren in Verbindung gebracht. Der Übergang vom Rokoko zum Klassizismus, der nach Ludwig XVI. benannte Louis-seize-Stil, wurde begierig in Berlin-Potsdam nachgebaut. Spätbarocker Klassizismus im friderizianischen Preußen, das sind beispielsweise der Umbau des Militärwaisenhauses Potsdam (1777) und die Kuppeltürme am Gendarmenmarkt Berlin.

Bliebe das politische Streben nach europäischer Anerkennung als Antrieb zu architektonischen Höchstleistungen: Friedrich II. ließ nach dem unvollendeten Forum Fridericianum (ab 1740) immer wieder Foren planen und bauen. Neues Palais, Communs und Kolonnaden (1763–1769) waren als Siegesforum gedacht, als Machtdemonstration nach dem gewonnen Siebenjährigen Krieg 1763. Nun war Preußen endgültig europäische Großmacht. Das Forum Gendarmenmarkt bekam zwei neue Kuppeltürme, das mittig platzierte Französische Komödienhaus (1774–1776) und als Platzfassung dreigeschossige Wohnhäuser (1777–1785). Vorbild war die Piazza del Popolo in Rom. Magistralen wie Unter den Linden, Rathausstraße und Leipziger Straße bekamen prachtvolle friderizianische Berliner Immediatbauten, die der König nach politischen Vorlieben selber an Beamte, Hofangehörige und Günstlinge vergab. Ihre Fassaden waren wegen der monumental-barocken Wirkung zusammengefasst, dahinter einfachste Grundrisse und billige Bauqualität. Ähnlich die Potsdamer Bürgerbauten, für die

Friedrich II. selbst Fassadenentwürfe zeichnete. Die Grundrisse interessierten ihn nicht. Die Architektur seiner Kolonistensiedlungen wie im Oderbruch war hingegen zweckmäßig. Auch die antiken Vorbildern gleichenden Berliner und Potsdamer Stadttore, die Triumphbögen und Obelisken sollten politische Macht symbolisieren und Ankommende einschüchtern.

Quellen:
Foto: http://www.bundesrepublik-deutschland.com/tag/potsdam/, 2012;
Text: Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 15/12, 14.04.2012

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