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Vertriebene: BERLIN. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach zieht sich aus der Führung des Bundes der Vertriebenen (BdV) zurück. „Meine sechzehn Jahre an der Spitze des BdV waren eine wunderbare Herausforderung und lohnende Aufgabe“, sagte Steinbach. Es sei eine Zeit gewesen, in der „wichtige Weichen für unseren Verband und für Deutschland“ gestellt worden seien. „Unsere Forderungen nach einem nationalen Gedenktag für die deutschen Heimatvertriebenen sind auf fruchtbaren Boden gefallen“, betonte Steinbach. So hätten die Bundesländer Bayern, Hessen und auch Sachsen entsprechende Gedenktage geschaffen. Auf Bundesebene war es Steinbach dagegen nicht gelungen, einen Vertriebenentag durchzusetzten. Besonders mit der Gründung der BdV-Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ habe der BdV „die Initialzündung nicht nur zu wichtigen Debatten und erfolgreichen Ausstellungen gegeben“, unterstrich die CDU-Abgeordnete. Ursprünglich sollte dieses an die knapp 15 Millionen Vertriebenen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern. Derzeitige Planungen sehen jedoch auch Ausstellungen zum Holocaust, der Vertreibung der Italiener aus Jugoslawien sowie der Teilung Zyperns vor. (ho)
Siehe dazu auch: Pressemeldung des Bundes der Vertriebenen: Steinbach tritt nicht mehr an BdV-Präsidentin legt ihr Amt im November in jüngere Hände Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, hat angekündigt, bei den Neuwahlen zum BdV-Präsidium im November nicht mehr für das Amt zu kandidieren. Die CDU-Bundestagsabgeordnete steht seit 16 Jahren an der Spitze des BdV. Dies seien Jahre gewesen, so Steinbach in einer Presseerklärung, in denen es gelungen sei, „gemeinsam wichtige Weichen für den BdV und für Deutschland“ zu stellen. Als Beispiele nennt sie die Gründung der „Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen“ und sichtbare Erfolge auf dem Weg zur Einführung eines bundesweiten Gedenktages für die deutschen Heimat- vertriebenen. Nun sei es, so Steinbach, an der Zeit, „das Amt in andere Hände für neue Herausforderungen zu legen“. Als Vertriebenenpolitikerin war Steinbach immer wieder Anfeindungen seitens der Vertreiberstaaten ausgesetzt und wurde bisweilen in deren Medien geradezu dämonisiert. So wurde ihr vorgeworfen, die Geschichte des Zweiten Weltkrieges umdeuten, die Deutschen von ihrer historischen Schuld entlasten zu wollen und „ausschließlich negative Gefühle in den deutsch-polnischen Beziehungen“ auszulösen. Den Vorwurf, sie sei, da 1943 im damaligen Reichsgau Danzig-Westpreußen geboren, eine „falsche Vertriebene“, parierte sie schlagfertig mit dem Ausspruch, man müsse „kein Wal sein, um sich für Wale einzusetzen“. Insbesondere in Polen wird ihr Rückzug vom Amt der BdV-Präsidentin nun als „für Warschau gute Nachricht“ regelrecht gefeiert. Das BdV-Präsidium hat beschlossen, den bisherigen Vizepräsidenten Bernd Fabritius als Steinbachs Nachfolger vorzuschlagen. Der 49-jährige CSU-Bundestagsabgeordnete Fabritius ist Siebenbürger Sachse und gilt als in der deutschen und europäischen Politik hervorragend vernetzt. J.H.
Vertreibung:
Historische Wahrheit Nach 16 Jahren an der Spitze des Bundes der Vertriebenen gibt Erika Steinbach dieses Amt ab. Die in Westpreußen geborene CDU-Politikerin hat stets daran erinnert, was das Heimatland der deutschen Vertriebenen ist. Wohin man auch schaut in der Welt: Menschen
werden entrechtet und vertrieben. Die Deutschen dürfen da mitreden: Sie haben
vertrieben, und sie wurden vertrieben - millionenfach. Doch sind die
organisierten Vertriebenen längst keine Macht mehr; man gönnt ihnen allenfalls
noch ein bisschen Folklore. Die einst großen Themen Grenzfragen, Entschädigungen
und Rückkehr sind „durch“. Vom großen Versprechen, das alles spiele in einem
geeinten Europa doch ohnehin keine Rolle mehr, ist nicht viel geblieben. Das
gilt auch für die historische Wahrheit. Eine Nachrichtenagentur meldet, der
niedersächsische Ministerpräsident sei in das Heimatland seiner Eltern gereist:
nach Polen. Doch die Heimat seiner Eltern ist Oberschlesien. Kants Heimat war ja
schließlich auch nicht Russland. Es ist befremdlich, wenn das in Polen und
Russland mitunter besser verstanden wird als hierzulande. Heute wird in der CDU
die Integration der
Vertriebenen als Vorbild für die der Migranten aus fernen Länder n gelobt.
Schön, wenn das gelingt. Der Unterschied ist: Die Heimatvertriebenen kommen aus
Deutschland.
BdV-Pressemitteilung 07.07.2014: Zur Präsidialsitzung am 7. Juli 2014 erklärt Wir haben nach eingehender Diskussion auf unserer heutigen Sitzung einstimmig beschlossen, für die im November anstehenden Wahlen zum BdV-Präsidium den bisherigen Vizepräsidenten Dr. Bernd Fabritius MdB als meinen Nachfolger vorzuschlagen. Vizepräsident Dr. Fabritius MdB ist Siebenbürger Sachse und führt seinen Verband und den Weltverband der Siebenbürger Sachsen seit Jahren sehr erfolgreich. Er ist in der deutschen und europäischen Politik gut vernetzt und gehört seit dieser Legislaturperiode dem Deutschen Bundestag an. Dort ist er Mitglied des Menschenrechtsausschusses und des Europaausschusses. Seit Beginn diesen Jahres ist Dr. Fabritius MdB Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Durch seine Kontakte zu den Vertretern unserer östlichen Nachbarstaaten hat er viele Anliegen zum Erfolg gebracht. Dr. Fabritius lebt in München, ist Rechtsanwalt und Mitglied der CSU. Wir sind der Überzeugung, dass Dr. Bernd
Fabritius MdB die zukünftigen Herausforderungen für den BdV erfolgreich meistern
wird.
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