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BdV-Pressemitteilung vom 17. Februar 2009: Zu dem gestrigen Besuch des Beauftragten des polnischen Ministerpräsidenten für die Beziehungen zu Deutschland Wladyslaw Bartoszewski erklärt BdV-Generalsekretärin Michaela Hriberski: Das Präsidium des Bundes der Vertriebenen hat Anfang 2009 einstimmig folgende Präsidiumsmitglieder für den Beirat der Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung Versöhnung“ nominiert: Erika Steinbach
Präsidentin Als Stellvertreter wurden benannt: Adolf Fetsch
Vizepräsident Bislang wurden die Nominierungen nicht öffentlich gemacht, um die Aufforderung der Bundesregierung dazu abzuwarten. Nachdem aber offensichtlich ist, dass Polen die Bundesregierung mit Hinweis auf anstehende Gedenkfeiern erpresst, um eine bestimmte Benennung zu verhindern, macht das Präsidium bereits jetzt seinen Beschluss öffentlich. Das Präsidium hält ein solches Vorgehen durch ein Nachbarland für unerträglich und im deutsch/polnischen Miteinander für verantwortungslos. Die Bundesrepublik Deutschland begeht in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Die deutschen Heimatvertriebenen waren und sind an dem erfolgreichen Wiederaufbau des Landes trotz schwierigster Lebensverhältnisse und massiver Traumata maßgeblich beteiligt. Sie haben sehr früh die Vokabeln Rache und Vergeltung aus ihrem Wortschatz und Handeln verbannt. Heute sind die Gliederungen des BdV lebendige Brücken in unsere mittel-osteuropäischen Nachbarländer. Zahllose positive Verbindungen haben sich daraus ergeben. Das BdV-Präsidium erwartet von der Bundesregierung die zügige Realisierung der durch Gesetz im Dezember 2008 errichteten Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“. Insbesondere erwartet das Präsidium des BdV, dass die Bundesregierung sich durch Polen weder daran hindern noch erpressen lässt. Der in den letzten Tagen erkennbare unverhohlene Versuch seitens Polens, durch Druck auf die Bundesregierung auf personelle Entscheidungen eines deutschen Opferverbandes Einfluss zu nehmen, ist unerträglich für die Vertriebenen. Die Bundesregierung hat die Verantwortung, sich schützend auch vor diese Opferorganisation zu stellen. Polen hat von deutscher Hand viel erlitten. Als Deutsche wissen wir um diese Verantwortung. Ein gemeinsamer Weg in die Zukunft ist aber nur möglich, wenn alle Betroffenen die Gräben der Geschichte verlassen und sich um Empathie bemühen. Es ist bemerkenswert, dass kein anderes Land, aus dem die deutschen Bewohner nach dem Kriege vertrieben wurden, sich in derart unzumutbarer Weise in die Gestaltung einer innerdeutschen Angelegenheit eingemischt hat.
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