Beisetzung der Toten von
Marienburg bei Stettin (Tagesschau 14.08.2009)
2.100 "Kriegstote" in Polen beigesetzt Letzte Ruhe in Neumark nach
mehr als 60 Jahren
Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin (Szczecin) sind fast 60 Jahre nach ihrem Tod die Gebeine von
mehr als 2.100 Kriegstoten bestattet worden. Geistliche aus Polen und Deutschland
gestalteten die Trauerfeier auf einem gesonderten Grabfeld für Zivilisten.
Die Entdeckung des Massengrabs und die große Anzahl
der Toten hatten in Deutschland und Polen für Aufsehen gesorgt. Wer genau die Toten
sind und wie sie ums Leben kamen, ist jedoch bis heute ungeklärt. Die meisten kamen
Experten zufolge in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs zwischen Januar und
März 1945 durch Kälte, Hunger und Krankheiten ums Leben. Nur wenige Gebeine weisen
nach einer Untersuchung des polnischen Gerichtsmediziners Leszek Zacharczuk Merkmale
eines gewaltsamen Todes wie Einschusslöcher oder Verbrennungen auf.
"Wer diese Menschen wirklich waren und wie sie zu
Tode kamen, das ist immer noch nicht ganz verlässlich beantwortet", sagte der Präsident
des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer. Sehr wahrscheinlich
handele es sich jedoch zum größten Teil um deutsche Zivilisten. Der deutsche Botschafter
in Polen, Michael Gerdts, lobte bei der Trauerfeier die Zusammenarbeit der deutschen
und polnischen Behörden, die es ermöglicht habe, die Toten würdevoll zu beerdigen.
1.840 deutsche Einwohner galten
als vermisst
Malbork gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg als Marienburg
zum deutschen Ostpreußen und war im Frühjahr 1945 Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen
der sowjetischen Roten Armee und der deutschen Wehrmacht. Die Rote Armee hatte vor
der Eroberung der Stadt die deutschen Bewohner aufgefordert, Marienburg zu verlassen.
Ein Teil blieb trotzdem. Später galten 1.840 deutsche
Einwohner als vermisst. Möglicherweise sind unter den gefundenen Toten zumindest
einige dieser Vermissten.
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