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»Die Macher dieser Zeitung gehen neue Wege« Ich gratuliere der Landsmannschaft Ostpreußen, ihrem Sprecher, Herrn v. Gottberg, und allen Ostpreußen zu Ihrer Zeitung. Mutig setzt sie Zeichen und gibt den ostpreußischen Landsleuten politische Orientierung. Sie hat ihr Erscheinungsbild modernisiert, bleibt aber ihrer Tradition, ihrer Aufgabe und ihren Zielen treu. Zeitungen der Vertriebenen haben mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen. Sie sind innerverbandliches Informationsorgan und sie vernetzen die in ganz Deutschland und im Ausland verstreut lebenden Landsleute. Sie sind Bindeglied zwischen den Generationen, indem sie der jüngeren Generation von der Heimat der Eltern und Großeltern berichten, wie es einmal war und wie es heute ist. So werden die Jüngeren dazu angeregt, sich mit der Heimat der Vorfahren zu beschäftigen, sie zu erkunden oder Nachforschungen anzustellen. So stiften die Zeitungen über die Vertreibung, Zerstreuung und Generationen hinweg Zusammenhalt und Identität. Sie sind ferner Brücke in die alte Heimat zu den Menschen, die heute dort leben, zum Beispiel in Ostpreußen zu den Deutschen, Polen, Russen und Litauern. Herausgeber und „Macher“ des Ostpreußenblattes waren auch bereit, neue Wege zu gehen. Der Titel wurde geändert. Das ist Programm. Die Zeitung erhebt damit den Anspruch, nicht nur für die Landsmannschaft Ostpreußen, nicht nur für Ostpreußen Stellung zu nehmen, sondern dezidiert darüber hinaus Entwick-lungen in Deutschland und Europa zu kommentieren. Diesen Schritt, über den eigenen Vertriebenenbereich hinaus Standort und Standpunkt zu markieren, klar und kantig, in gut preußisch-konservativer-aufklärerischer Tradition, halte ich für bemerkenswert. Die Zeitung ist nunmehr auch am Kiosk zu haben. All dies zeigt die Zukunftsorientierung der Landsmannschaft Ostpreußen und der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Ostpreußenblatt. Die vielfältigen Kontakte zwischen Bayern und Ostpreußen über die Jahrhunderte hinweg sind oft beschrieben worden. Sie führten über die bayerische Ostpreußenhilfe von 1915 hin zur Übernahme der Patenschaft über die Landsmannschaft Ostpreußen im Jahr 1978. Diese Patenschaft hat der Freistaat Bayern 2008 beim 30-jährigen Jubiläum feierlich bekräftigt. Ich stehe uneingeschränkt zu dieser Patenschaft, wie ich Herrn v. Gottberg bei unserem Gespräch im August 2009 versichert habe. Diese Patenschaft findet vor allem ihren Niederschlag im Ostpreußischen Kulturzentrum Ellingen, das wir weiter stärken wollen. Ellingen ist das Aushängeschild ostpreußischer Geschichte und Kultur im Süden Deutschlands. Wir stehen nunmehr 65 Jahre nach Flucht und Vertreibung in der Zeitphase, in der es das zu sichern und zu bewahren gilt, was in unendlich mühevoller ehrenamtlicher Arbeit und mit viel Einsatz und Herzblut von den Vertriebenen geschaffen wurde. Hier bedarf es der engen Zusammenarbeit von Staat und Vertriebenenverbänden. Es bedarf aber auch der Weitsicht der Landsmannschaften, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Mir scheint, die Ostpreußen tun das, was gerade auch an der Zeitung sichtbar wird, deren 60. Geburtstag wir feiern. Ich wünsche der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt weitere gute Jahrzehnte. Meine besten Wünsche begleiten Sie.
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