Trakehnen (Jasnaja Poljana,
Kr. Stallupönen). 1726-1732 ließ König
Friedr. Wilhelm I. östlich von Gumbinnen eine ausgedehnte, von der
Pissa durchflossenen Niederung durch einen 7 km langen Kanal entwässern und die
benachbarten Domänenvorwerke so herrichten, daß die vorher zerstreuten
Gestütsabteilungen der Staatsdomänen 1732 im »Kgl. Stutamt Trakehnen«
zu einheitlicher Zucht zusammengefaßt werden konnten. Trakehnen
war ursprünglich als Hofgestüt gedacht, um dem Marstall
in Berlin Wagen- und Reitpferde zu liefern. Der mit der Aufsicht über das
Stutamt betreute Kammerpräsident v. Domhardt (1746-1780)
machte Trakehnen durch Abgabe entbehrlicher Hengste und
Stuten an Züchter im Lande, besonders aber durch Angliederung eines Landgestütes
1779 der einheimischen Pferdezucht nutzbar. Oberlandstallmeister Graf
Karl Lindenau wählte 1787 die siebenzackige Elchschaufel
als Brandzeichen. Das angegliederte Landgestüt wurde zum »Litauischen
Landgestüt« mit mehreren Marställen in der Provinz erweitert. Aus ihnen gingen
die seit 1877 selbständigen Landgestüte hervor. Unter dem vielseitigen,
bedeutenden Landstallmeister F. W. v. Burgsdorf (1814-1842)
wurden u. a. die Remontedepots geschaffen, so daß ab 1832 die Armee aus
heimischer Zucht voll versorgt werden konnte. Im Laufe der Zeit entstanden in Trakehnen
für die Aufzucht und Auslese mustergültige Einrichtungen. Nach Vorläufern
erschien 1878 der Band I des Stutbuches des Hauptgestütes Trakehnen.
1911 war das erste v. d. Goltz-Querfeldeinrennen in Trakehnen
abgehalten worden, aus dem sich nach dem Bau fester Anlagen ein alljährlicher
Renntag im Rahmen der vom Insterburger Rennverein durchgeführten »Großen
ostpreußischen Turnierwoche« entwickelte. In Zwion schuf
man als erste derartige Einrichtung 1926 unweit von Georgenburg eine
Hengstprüfungsanstalt, für die als Beschäler vorgesehenen Junghengste. - Am 17.
Oktober 1944 kam für Trakehnen überstürzt der
Räumungsbefehl. Die nach Mitteldeutschland verladenen
Gestütsabteilungen fielen später in russische Hand,
während mit den im winterlichen Treck 1944/1945
geretteten Zuchtpferden neu begonnen und die 1888 gegründete
Ostpreußische Stutbuchgesellschaft für Warmblut Trakehner
Abstammung als »Trakehner Verband« im Westen anerkannt
wurde. Eigene Gestüte u. a. in Hunnesrück und Neuhaus im Solling sowie in
Schmoel und Rantzau in Holstein sorgen für reine
Weiterzucht.
Trakehnen
Kr. Ebenrode/Ostpr.
9.8.1944 - 1:25.000
Aufnahme 725
Flug10443, K 60
Eine der offensichtlichen landschaftlichen
Aussagen von Luftbildern sind Acker- und Flursysteme als Bodenmerkmale.
Deutlich läßt sich in der Aufnahme von Trakehnen die großzügige
Parzellierung des Gutsbesitzes mit den Feldhecken im oberen Bildteil von den
schmalen Flurstücken des Gemeindebesitzes im unteren Bildteil unterscheiden.
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