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Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Tod Friedrichs des Großen: Kolorierter Kupferstich um 1800 von Peter Haas (1754–1813)

»Sie gehört nicht mir, sondern dem Staate«
Bis zum Schluss opferte Friedrich der Große seine Lebenszeit Preußen – Seinem Nachfolger misstraute er zu Recht
von Klaus J. Groth

„And my ending is despair“ / „Verzweiflung ist mein Lebensend“. Die Worte des Prospero aus William Shakespeares „Sturm“ sind treffend für die letzten Lebensjahre Friedrichs des Großen. Geplagt von Krankheiten, vereinsamt in der selbst gewählten Isolation in Schloss Sanssouci verbringt der berühmteste und bewundertste Mann Europas seiner Zeit die Tage in Gesellschaft seiner Hunde und Lakaien. Die meisten der alten Freunde und Kampfgefährten sind gestorben und die, die noch leben, hat der König durch seinen Sarkasmus und seine üble Laune vertrieben. Er ahnt, dass er bald sterben muss.

Zu Beginn seines eigenen Todesjahrs, am 27. Januar 1786, wird ihm das Ableben seines Reitergenerals Hans Joachim von Zieten gemeldet, der Letzte der Getreuen. Friedrich sagt: „Unser alter Zieten hat noch bei seinem Tode sich als Soldat gezeigt. Im Krieg kommandierte er immer die Avantgarde, auch mit dem Tod hat er den Anfang gemacht. Ich führte die Hauptarmee, ich werde ihm folgen.“

Mitte des Jahres ist der König selbst vom Tode gezeichnet. Die Gräfin Henriette Egloffstein sieht „einen mumienhaften alten Mann in abgeschabter Uniform“ in der königlichen Kutsche vorüberfahren. Trotz seiner Schmerzen und Schwäche – der König hat nach den Worten des französischen Gesandten Graf Mirabeau „Krankheiten, die ausgereicht hätten, zehn Männer umzubringen“ – erfüllt er seine Pflichten, erledigt die Korrespondenzen und empfängt die Mitglieder seines Kabinetts. „Es ist nicht nötig, dass ich lebe, sondern dass ich tätig bin“, antwortet er den Ärzten, die ihn bitten, sich zu schonen. Der Arzt Johann von Zimmermann notiert angesichts des elenden Zustands des Königs: „Aber Geist und alle Größe seiner besten Jahre strahlte noch aus seinen Augen …“

Ein Ausritt auf dem Grauschimmel Condé im Sommer endet mit Schrecken. Der König, der sich in den Sattel hat heben lassen, bricht schon nach wenigen Metern zusammen. Die Nächte verbringt er schlaflos in einem Lehnstuhl, das durch Wassersucht unförmig angeschwollene Bein auf einem Hocker gelagert. Seine Kabinettsräte müssen bereits um 4 Uhr früh seine Order entgegennehmen. „Mein Zustand nötigt mich, Ihnen diese Mühe zu bereiten, die für Sie nicht mehr lange dauern wird. Mein Leben geht zur Neige, die Zeit, die ich noch habe, muss ich nutzen. Sie gehört nicht mir, sondern dem Staate.“ Und in der für ihn so charakteristischen Selbstironie sagt er zu von Zimmermann: „Ich bin nichts mehr als ein altes Gerippe, ich tauge zu nichts mehr, als auf den Schindanger geworfen zu werden.“

Am 16. August fiel der König in Bewusstlosigkeit, aus der er nur noch einmal erwachte. Seine letzte Sorge galt seinem Lieblingshund Alkmene, der wie sein Herr vor Kälte zitterte. Mit schwacher Stimme befahl der König, eine Decke für das Windspiel zu bringen.

Am Morgen des 17. August 1786 um 2.20 Uhr starb Friedrich der Große in den Armen seines Kammerherrn, ohne den Beistand eines Priesters. Seine Distanz zum Christentum hatte er oft drastisch formuliert, so in einem Gespräch mit seinem Vorleser Henri der Catt, in dem der König sich verbittert über seine Krankheit äußerte: „Gott pfeift auf Sie und auf mich.“ Schon als junger Mann hatte er dem Herrn von Camas gegenüber bekannt: „Der lebendige Glaube ist nicht meine besondere Tugend, aber die christliche Moral ist nichtsdestoweniger die Richtschnur meines Lebens.“

Friedrich, den Tod in Schlachten immer vor Augen, erließ bereits als 40-Jähriger detaillierte Anweisungen für seine Beerdigung. „Ich habe als Philosoph gelebt und will als solcher begraben werden, ohne Pomp, ohne Prunk und ohne Zeremonien … Sterbe ich in Berlin oder Potsdam, so will ich der eitlen Neugier des Volkes nicht zur Schau gestellt werden und am dritten Tag um Mitternacht beigesetzt werden. Man bringe mich im Schein einer Laterne und ohne dass mir jemand folgt, nach Sanssouci und bestatte mich ganz schlicht auf der Höhe der Terrasse, rechterhand, wenn man heraufsteigt, in einer Gruft, die ich mir habe herrichten lassen …“ Auf der Terrasse, rechterhand, lagen auch seine geliebten Hunde.

Der Nachfolger des Alten Fritz, Friedrich Wilhelm II., ignorierte die Verfügung seines Onkels. Er ließ ihn am 9. September mit Prunk und Pomp in der Potsdamer Garnisonkirche neben dem ungeliebten Vater Friedrich Wilhelm I. beisetzen. Am Leichenschmaus nahmen 560 Gäste teil. Graf Mirabeau schrieb: „Kein Bedauern wird laut, man hört keinen Seufzer, kein lobendes Wort! Ist das das Resultat so vieler gewonnener Schlachten, so vielen Ruhms?“

Das Ableben dieses charismatischen Herrschers und gefürchteten Aggressors löste in den Hauptstädten Europas Erleichterung und offene Freude aus. Von Berlin bis in den hintersten Winkel Schlesiens aber kursierte die bange Frage, wer Preußen nun regieren werde und vor allem wie. Die Nachfolge war schon zu Friedrichs Lebzeiten geklärt. Die Krone ging in dynastischer Folge auf den ältesten Sohn seines Bruders August Wilhelm, Friedrich Wilhelm, über. Die Abneigung, die der König gegenüber seinem Thronfolger empfunden hatte, bestand zu Recht. Friedrich Wilhelm entpuppte sich als ausschweifender Lebemann auf dem preußischen Thron. Der Volksmund nannte ihn „dicker Lüderjahn“.

Umso mehr wurde der Alte Fritz nach seinem Ableben weit über die Grenzen Preußens hinaus geliebt und verehrt. Die Totenmaske, die der Maler und Bildhauer Johann Eckstein am 17. August abnahm, wurde zahlreich kopiert. Im 19. Jahrhundert hing ein Abdruck wie eine Reliquie in vielen deutschen Wohnzimmern, zum Zeichen patriotischer Gesinnung. Noch heute existieren Kopien in Museen und Privatsammlungen in aller Herren Länder. Das Original lagert im Magazin der Schlossverwaltung von Potsdam.

Bevor der tote König seine Ruhe fand, musste er eine wahre Odyssee hinter sich bringen. Von der Garnisonkirche in Potsdam über die Elisabethkirche in Marburg an der Lahn und über die Burg Hohenzollern bei Hechingen fand er erst nach der „Wende“ 1991 seine letzte Ruhestätte wie gewünscht: neben seinen Hunden in Sanssouci.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 51/12, 22.12.2012

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Historienfilme zum Friedrich-Jahr 2012

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weitere Informationen:

Friedrich der Große uns seine Bedeutung für das heutige Deutschland.
Welche Fundamente hat er gelegt, worin bleibt er vorbildlich?
Staats- und wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) Hamburg
www.deutschlandjournal.de/Deutschland_Journal_Sonderausg/deutschland_journal_sonderausgabe


Richard v. Weizsäcker würdigt Friedrich den Großen
Quelle:  Preussen-Mediathek -  www.youtube.com/watch?v=4el3RkrerEM
 
Richard v. Weizsäcker würdigt im Jahre 1986 Friedrich den Großen
anläßlich seines 200. Todestages am 17. August 1786.
Die Berliner Rede des Bundespräsidenten zum 200. Todestag des Preußenkönigs

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