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Friedrich Wilhelm I. (von Preußen) (1) König Friedrich Wilhelm I., der „Soldaten-könig", ordnete praktisch die gesamte Verwaltung und Wirtschaft in Brandenburg-Preußen seinem vordringlichem Ziel, dem Ausbau des stehenden Heeres, unter. Mit dem stehenden Heer – es war das drittgrößte im Europa des frühen 18. Jhs. – und mit der Etablierung einer absolutistischen Regierungsform schuf Friedrich Wilhelm I. die Voraussetzungen für den Aufstieg Brandenburg-Preußens zur Großmacht unter seinem Sohn Friedrich dem Großen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - (2) Friedrich Wilhelm I. (von
Preußen), Friedrich Wilhelm vereinte die einzelnen brandenburgisch-preußischen Territorien zu einem Einheitsstaat mit einer zentralen Verwaltungsbehörde, dem 1723 geschaffenen Generaldirektorium. Um ein fähiges Beamtentum heranzubilden, richtete er an den Universitäten Halle und Frankfurt/Oder die ersten Lehrstühle für Kameralwissenschaften ein. Seine Wirtschaftspolitik richtete er weitgehend an den Prinzipien des Merkantilismus aus, förderte die gewerbliche Produktion und die innere Kolonisation, indem er beispielsweise Salzburger Emigranten im von der Pest entvölkerten Ostpreußen ansiedelte. Beide Maßnahmen kamen natürlich der Armee zugute: Sie versorgten die Armee mit Ausrüstung und Soldaten. Unter Friedrich Wilhelms Herrschaft gab es außerdem erste Ansätze zur Bauernbefreiung, und es wurden einige ständische Vorrechte beseitigt. Im Frieden von Utrecht nach dem Spanischen Erbfolgekrieg hatte Friedrich Wilhelm 1714 das Gebiet um Obergeldern gewonnen und am Ende des 2. Nordischen Krieges im Frieden von Stockholm 1720 Stettin und das östliche Vorpommern erworben. Friedrich Wilhelm I. schuf mit der Errichtung des stehenden Heeres und der Etablierung einer absolutistischen Regierungsform die Voraussetzungen für den Aufstieg Preußens zur Großmacht in Europa, den sein Sohn und Nachfolger Friedrich der Große verwirklichen sollte. Friedrich Wilhelm starb am 31. Mai 1740 in Potsdam.
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