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Preußen - Chronik
eines deutschen Staates
2. Vom Königreich zur Großmacht
(1713-1786)
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Der Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht
ist unmittelbar mit zwei Namen verbunden: Friedrich Wilhelm I., genannt der
"Soldatenkönig" und Friedrich II., in die Geschichte eingegangen als "Friedrich der Große" oder
der "Alte Fritz". Friedrich Wilhelm I. baut Preußen zu einem Militärstaat mit einer
mächtigen Armee und einer effektiven Verwaltung aus. Er ist ein Herrscher mit zwei
Seiten: Despotisch, brutal und unerbittlich gegenüber seinen Untertanen, gegenüber
seinem eigenen Sohn und gegenüber sich selbst, aber auch bescheiden und gerecht.
Ironie der Geschichte: Im Königreich Preußen wimmelt es zwar bald von Soldaten,
Drill und Gehorsam beherrschen die Umgangsformen, aber in Wahrheit ist der Soldatenkönig
ein friedliebender Herrscher. In seiner Regentschaft gibt es kaum Kriege. Dafür
wird der Prügelstock zum beliebtesten Erziehungsinstrument. Und: Man wäscht sich
fortan mit Wasser, statt sich zu pudern. Preußen, ein ungeschminkter Staat.
Der Sohn, der als Kronprinz dem brutalen Regiment des Vaters entfliehen wollte,
ist in seinem Wesen noch widersprüchlicher: ein Feingeist und ein absoluter Herrscher.
Bescheiden gegen sich selbst, aufgeklärt im Denken, aber maßlos in seinem Machtstreben.
Mit allen Nachbarn legt er sich an, vor allem mit Maria Theresia von Österreich,
der er in zahlreichen Schlachten das begehrte
Schlesien abjagt und seinem Königreich
Preußen einverleibt. Friedrich II. hat seinem Volk riesige Lasten aufgebürdet, sein
Königreich hätte er fast verloren. Am Ende geht der Erbauer von Schloss Sanssouci,
das Freund Voltaire "Sparta des Nordens" nennt, als "Friedrich der Große" in die
Geschichte ein. Preußen ist nun eine europäische Großmacht.
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