Das Schloßturmblasen stammt schon aus dem 13. - 14.
Jahrhundert. Der auf dem Bergfried wohnende Türmer hatte Signale zu geben und
Feuer zu melden.
In einer herzoglichen Verfügung in Königsberg/Pr. vom 23.
Juli 1626 wird dem Türmer auferlegt, morgens um 4.00 Uhr das Tor „aufzublasen"
und es abends um 20.00 Uhr „zuzublasen". Ein Jahr später erhält er den Auftrag,
zusätzlich um 16.00 Uhr einen Choral zu blasen. Als die Schloßmusiker im 17.
Jahrhundert verschwanden, übernahmen die Stadtmusiker das Blasen der Choräle.
Diese schöne Sitte blieb bis zum Untergang Königsbergs
bestehen. Am Heiligen Abend zog von der Dämmerung bis Mitternacht die Stadtmusik
durch die verschneiten Straßen und blies Luthers Weihnachts-Kinderlied „Vom
Himmel hoch ...".
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Quellen:
MP3-Audio-Datei: Turmmusik
(Archivmaterial);
Literatur: „Königsberger Leben in Bräuchen und Volkstum",
H. M. Mühlpfort, Hamburg 1983;
Bleistiftzeichnung Ursula Groth 1998;
© „Verein für Ostdeutsche Volkskunde e.V.", 24768 Rendsburg, Berliner
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