Buchtipp:
Die
Wiederaufbauleistungen der Altösterreicher in der Zweiten Republik
Über
60 Jahre nach der Vertreibung ist endlich ein Buch erschienen, das die
grandiosen Leistungen der altösterreichischen Vertriebenen nach 1945 würdigt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges mussten viele
Menschen deutscher Muttersprache ihre seit Jahrhunderten angestammte Heimat
verlassen, meist unter menschenunwürdigen Begleiterscheinungen. Die berüchtigten
"Sühnemärsche" dienten meist nur dem Zweck, möglichst viele Menschen deutscher
Muttersprache zu eliminieren. Denjenigen, die das Glück hatten dem
Einflussbereich der Roten Armee zu entkommen und in Österreich bzw. in der
Bundesrepublik Deutschland eine neue Heimat finden konnten ist dies nun
vorliegende Buch gewidmet.
Kaum in Österreich angekommen, meist ohne
jeglichen Besitz begann für die hunderttausenden volksdeutschen
Heimatvertriebenen ein neuer Leidensweg. Die neue Heimat war zerbombt und
besetzt, und vielfach waren sie nicht willkommen. Trotz des Verlustes ihres
gesamten Eigentums wie auch oft von Familienangehörigen und Freunden verwendeten
sie nun ihre Energie wie auch ihr wirtschaftliches und künstlerisches Wissen zum
Wiederaufbau der Republik Österreich. Bei vielen "Altösterreichern" galten die
Vertriebenen zunächst als unnütze Esser, welche die Not im Land nur noch weiter
verschärften – auch wurden viele aus Österreich in die Bundesrepublik
Deutschland abgeschoben. Ebenso wurde ihnen der Zugang zu Bildung und zum
Arbeitsmarkt beträchtlich erschwert. In dem nun vorliegenden Buch werden auch
die unvorstellbaren Bedingungen in den einzelnen Sammellagern beschrieben.
Trotz dieser widrigen Umstände haben sich die
Vertriebenen bewährt und im künstlerischen, aber auch im wirtschaftlichen
Bereich Großartiges geleistet. Viele schufen als Unternehmer tausende von
Arbeitsplätzen und hatten somit großen Anteil am Wirtschaftswunder in
Deutschland und in Österreich.
Dieses Buch spannt einen breiten Bogen von der
Vertreibung der Altösterreicher zur Aufnahme in den diversen Sammellagern bis
hin zu der gelungen Integration in den österreichischen Staatsapparat.
Herausgeber sind der Dritte Nationalratspräsident
Martin Graf – er war von 1995 bis 2006 Vertriebenensprecher der FPÖ – sowie die
aktuelle Vertriebenensprecherin Anneliese Kitzmüller, auch Obfrau der
Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen. Ihre Familie wurde aus Czernowitz
vertrieben.
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