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Blumen für die
Sowjetsoldaten, aber kein Gedanke an deutsche Opfer:
Guido Westerwelle und seine Amtskollegen |
Heuchelei als Versöhnung
Dreiergipfel in Königsberg:
Westerwelle glänzte vor allem durch Sprechblasen
von Wilhelm v. Gottberg
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass
der amtierende deutsche Außenminister mit seinem Amt überfordert ist,
Westerwelle hat ihn bei seinem Besuch in Königsberg erbracht. Dort war er zu
einem trilateralen Treffen mit den Kollegen aus Russland und Polen
zusammengekommen. Schwerpunktthema war der visafreie Grenzverkehr zwischen der
russischen Exklave Königsberg und der benachbarten polnischen EU-Region Ermland
und Masuren bis zu einer Tiefe von 50 Kilometern. Andiskutiert wurde eine
entsprechende Regelung mit Litauen.
Westerwelle weiß, dass die Königsberg-Thematik in
Deutschland aus gutem Grund hoch emotional betrachtet wird. Schließlich gehört
die Pregelstadt zu den Orten, die mit den besten deutschen geistigen Traditionen
verbunden sind. Zu Beginn des Treffens ehrten die Außenminister mit
Blumengebinden die bei der Erstürmung Königsbergs gefallenen sowjetischen
Soldaten. Sicherlich hat sich Westerwelle diesem diplomatischen Ritual nicht
entziehen können. Jedoch, wo waren seine Gedenken für die gefallenen deutschen
Soldaten? In der Endphase des Krieges in Ostpreußen waren es Tausende.
Die deutschen Soldatenfriedhöfe
vor den Toren Königsbergs in Heiligenbeil und Pillau zeugen vom Opfergang der
Wehrmachtsoldaten. Warum fand Westerwelle keine Zeit, den 80.000 deutschen
Ziviltoten, die zwischen 1945 und 1948 in Königsberg umkamen, eine Gedenkminute
und ein Blumengebinde zu widmen?
Wir wissen, dass Russland und die Russen für eine
zurückhaltende, aber gleichwohl patriotische Trauergeste Westerwelles für die
deutschen Opfer Königsbergs Verständnis gehabt hätten. Den meisten heutigen
Bewohnern Königsbergs ist klar, dass keine deutsche Stadt nach dem Zweiten
Weltkrieg so gelitten hat wie Königsberg. Bei seinem kurzen Besuch gemeinsam mit
dem polnischen Kollegen Sikorski im Königsberger Dom wurde er mit einer
Bach-Kantate und der deutschen Nationalhymne begrüßt. Das Ablegen eines
Blumengebindes am Kant-Grabmal ist gut, aber keine Tat, die Mut erfordert. Das
machen alle.
Wie gehabt die Westerwellschen Sprechblasen:
„Kaliningrad“ stehe wie kaum eine zweite russische Stadt so symbolisch für die
Verbundenheit von Polen, Russen und Deutschen. Westerwelles Geschichtslosigkeit
ist peinlich und macht sprachlos. Königsberg hat in seiner 750-jährigen
Geschichte nie zu Polen gehört.
Westerwelle tat kund, dass er den kleinen
visafreien Grenzverkehr zwischen dem heutigen russischen Königsberg und den
benachbarten EU-Regionen im Norden und Süden der Exklave befürwortet. Wo war
sein Einsatz für deutsche Interessen? Sein Werben für den visafreien
Reiseverkehr der vertriebenen deutschen Bewohner Königsbergs und deren
Nachkommen, ja für alle Deutschen in die russische Ostsee-Exklave? Fehlanzeige!
Der deutsche Außenminister führt ständig das Wort „Versöhnung“ auf den Lippen.
Verständigung und Freundschaft ist ein Prozess des gegenseitigen Gebens und
Nehmens. Westerwelle: Gewogen und für zu leicht befunden.
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Protest des Bundesministers a.D. Carl-Dieter Spranger
Carl-Dieter Spranger (* 28. März 1939 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker
(CSU).
Er war von 1991 bis 1993 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
von
1993 bis 1998 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
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weitere Informationen:
22.05.2011: Guido Westerwelle in neuem Format
http://www.fnp.de/nnp/nachrichten/politik/guido-westerwelle-in-neuem-format...;
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