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BERLIN. Der stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat dem Bund der Vertriebenen (BdV) die Schuld am Rückzug des Zentralrats der Juden aus der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung gegeben. Er bedauere die Entscheidung des Zentralrats, aber die Verantwortung dafür trage der BdV, sagte Thierse dem Deutschlandradio Kultur. Nach dem langen Streit über das Projekt hätte der BdV wissen müssen, welche Mitglieder er in den Stiftungsrat entsende. Nämlich nicht solche, „die durch mißverständliche oder gefährliche, hochproblematische Äußerungen die Besorgnis des Revanchismus wieder hervorrufen“, kritisierte Thierse. Der Zentralrat der Juden hatte am Montag angekündigt, seine Mitarbeit in der Vertriebenenstiftung ruhen zu lassen und hatte dies mit der Entsendung Hartmut Saengers und Arnold Tölgs als stellvertretende Mitglieder in den Stiftungsrat begründet. Den beiden BdV-Vertretern war von Kritikern vorgeworfen worden, sie verträten „revanchistische Positionen“. „Falsche, gefährliche, dumme, intrigante Äußerungen“ Nach Ansicht Thierses müsse der BdV jedoch endlich verstehen, daß es sich bei der Stiftung nicht mehr um das Zentrum gegen Vertreibungen nach den Plänen von Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach (CDU) handle, sondern um ein Projekt des Bundes. Daher plädiere er dafür, daß der Bund der Vertriebenen Tölg und Saenger zurückziehe. Thierse äußerte den Wunsch, daß die Vertriebenenstiftung endlich aus den Personaldebatten herauskomme und in der Sache diskutiert werde. Hierfür trage aber auch der BdV eine Verantwortung, indem er keine Vertreter in das Gremium entsende, die durch „falsche, gefährliche, dumme, intrigante Äußerungen bezogen auf die Geschichte zu Fehlinterpretationen und zu neuen Verdächtigungen Anlaß geben.“ (krk) > Dossier zum Vertriebenenzentrum
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