Bodo Rückert – Muß als Kreisvertreter von Marienburg inzwischen viele
Journalistenfragen beantworten. Er begrüßt die gute Zusammenarbeit mit der heute
polnischen Stadt, die ihm auch den Abschlußbericht der Ermittlungen zugesagt
habe. Der 1937 geborene Rückert wünscht sich die Bestattung der Toten in
Marienburg und nicht auf einem Soldatenfriedhof bei Stettin.
Stefan Hein – Der Vorsitzende des Bundes
Junges Ostpreußen (BJO) bedauert die Untätigkeit der deutschen Politik
angesichts der Marienburger Funde. In einer
Stellungnahme des BJO heißt es: „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich
auf der Grundlage der Völkerverständigung, aber in der Sache rückhaltlos, für
die Aufklärung dieses Verbrechens einzusetzen. Wir danken den heutigen Bewohnern
von Marienburg, die schon längst im europäischen Geist diese Aufklärung
verlangen.“ Der von Hein geführte BJO hoffe, „daß wir schon bald vor einer
würdigen Gedenkstätte für die Ermordeten von Marienburg stehen können, die in
deutscher, polnischer und russischer Sprache über das Schicksal der Toten
aufklärt.“
Pawel Cieslinski – Der Posener Unternehmer
gehört zu den Verantwortlichen des Internetdienstes „Polskaweb“. Die auf dieser
polnischen Internetseite in deutscher Sprache angebotenen Informationen sind ein
eindrucksvolles Beispiel der Offenheit und Fairness. Beispielsweise fragen die
Autoren, ob Marienburg „ein polnisches
Katyn“ sei, fordern volle Aufklärung und dokumentieren weitere große
Massengräber von deutschen Vertriebenen, beispielsweise bei Danzig und Züllichau.
Es wird auch Kritik an der bundesdeutschen Politik
laut, die wohl Millionen Deutschen aus dem Herzen spricht: „Die Ignoranz der
deutschen Politik in Fragen um das Thema von unschuldigen, zivilen, deutschen
Mordopfer, welche durch russische oder gar polnische Hände starben, ist für
junge Polen erschreckend und gibt Anlaß zur Sorge.“
Alfred de Zayas– Der in Genf lebende
Völkerrechtler und Historiker hat oft darauf hingewiesen, daß die Vertreibung
der Deutschen den Tatbestand des Völkermordes erfüllt. „Man muß den selben
Maßstab anlegen wie in Bosnien“, betont de Zayas. Er verlangt eine sorgfältige
Identifizierung der Opfer und die exakte Aufklärung der Vorgänge in Marienburg.
Die Ehrfurcht vor den Toten gebiete es, nach dem mutmaßlichen Willen der
Ermordeten zu fragen. „Das schließt eine Beisetzung von Müttern und kleinen
Kindern auf einem Soldatenfriedhof aus.“
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