Kowaljow:
Rote Armee war ein Heer von Vergewaltigern
Moskau
- "Im zweiten Weltkrieg hat die rote Armee niemanden befreit.
Stalins
Sowjetunion war gleichberechtigter Partner Nazi-Deutschlands im Rahmen der
Einleitung des Zweiten Weltkriegs. Die Sowjetunion war einer der Initiatoren des
Zweiten Weltkriegs. Und es gab nur zwei davon.
Weder Polen, noch England oder
Frankreich gehörten dazu" - schockierte am Donnerstag auf einer
Podiumsdiskussion in Moskau, anläßlich des 70. Jahrestages vom Ausbruch des
zweiten Weltkrieges, der bekannte russische Politiker, Menschenrechtler und
Dissident Sergej Kowaljow, einen großen Teil der anwesenden Gäste. Der mutige
Menschenrechtler verwies mit diesen und ähnlichen entwaffnenden Sätzen auf die
laufenden Propaganda-Kampagne in Russland, welche dazu diene den ausländischen
Klagen bezüglich der Mitverantwortung der Sowjetunion für den Ausbruch des 2.
Weltkrieges, den Boden zu entziehen. Kowaljow bekräftigte seine Überzeugung,
dass die Wahl zwischen einer Allianz mit Großbritannien und Frankreich oder
einem Bündnis mit Adolf Hitler, von Stalin in gemeinem Pragmatismus entschieden
wurde - wer brachte ihm mehr.
"Stalin war ein
Pragmatiker. Er war nicht wie Leo Trotzki voll der Illusion, dass eine
Weltrevolution möglich sei. Er verstand, dass das Leben viel komplizierter ist.
Er dachte daran die Welt zu regieren. Allerdings dachte er als Pragmatiker.
Elender Pragmatiker" - holte Kowaljow aus und fügte hinzu, dass die rote Armee
im zweiten Weltkrieg niemanden befreit habe. "Ich kenne kein Land das von den
Sowjets befreit wurde. Welche Länder sie erobert hatten wissen wir, halb Europa,
Millionen von Menschen, aber wer befreit wurde weiß man nicht. Ich möchte die
Aufmerksamkeit auf den Preis dieser Siege ziehen und die sowjetische
Militärdoktrin war dahingehend sehr einfach - zusammen mit den Leichen der
Feinde ertrank man in ihrem Blut. Eine Wahrheit der Geschichte ist auch in der
Tatsache zu finden, dass die rote Armee sofort nach dem überqueren der
sowjetischen Grenze sich in eine Horde von Eindringlingen verwandelte. Aber
nicht nur eine Horde von Eindringlingen, sondern auch eine Horde von Plünderern,
und Vergewaltigern. Dies war die abartige Kunst sowjetischer Kriegsführung" -
sagte der Menschenrechtler.
Sergej Kowaljow liess aber in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt, dass die
Sowjetunion in diesem Krieg gewaltige Opfer erbracht habe und ihr den
anschließenden Sieg niemand streitig machen könne. Die Schuld an den
sowjetischen Verbrechen sieht der Duma-Abgeordnete auch korrekterweise nicht nur
bei Stalin: "Die historische, moralische und politische Schuld an den
sowjetischen Verbrechen hatte aber nicht nur Stalin zu tragen, als Alleinschuld
einer einzelnen Person, sondern die ganze Nation. Sie liegt auf den Schultern
von uns allen. Ja, auch wenn wir nicht frei in unseren Entscheidungen waren. Wir
lebten in Angst und man hat uns betrogen. Aber niemand zwingt uns, dass wir
diese hässlichen, brutalen und gemeinen Lügen glauben müssen" - betonte der
legendären Dissident. Zum Abschluss seines Vortrages sagte Kowaljow, im Wissen
um die Brisanz seiner Aussage in einem Lande wo man auch heute noch schnell in
einem Gefängnis verschwindet: "Ich bin mir der Strenge meiner Worte bewusst, aber
ich kann mir nicht helfen - das ist unsere Geschichte".
Sergei Adamowitsch
Kowaljow, geb. am 2. März 1930 in Seredina-Buda, Oblast Sumy, Ukraine) war
sowjetischer Dissident und ist heute russischer Politiker. Von 1990 bis 2003 war
er Parlamentsabgeordneter und von 1993 bis 1995 Vorsitzender der
Menschenrechtskommission im Kabinett des russischen Präsidenten. Erst kürzlich
hatte er mit einer Veröffentlichung Polen erschreckt: "Wer die Geschichte des
Zweiten Weltkriegs unvoreingenommen erforscht hat, weiß, daß dieser infolge der
Weigerung Polens begonnen hat, den deutschen Forderungen stattzugeben. Weniger
bekannt ist freilich, daß die Forderungen Deutschlands höchst gemäßigt waren:
Der Anschluß Danzigs an das Dritte Reich sowie die Erlaubnis zum Bau
extraterritorialer Autobahnen und Eisenbahnen, die Ostpreußen mit dem Hauptteil
Deutschlands verbinden sollten. Diese beiden Forderungen kann man schwerlich als
unbegründet bezeichnen. Die Bewohner der infolge des
Versailler Friedensvertrags
von Deutschland getrennten Stadt Danzig waren in ihrer übergroßen Mehrheit
Deutsche, die aufrichtig die Wiedervereinigung mit ihrer historischen Heimat
wünschten. Völlig natürlich war auch die Forderung bezüglich der Verkehrswege,
um so mehr, als keine Ansprüche auf das Territorium des „polnischen Korridors“
geltend gemacht wurde, der Deutschland in zwei Teile spaltete. Übrigens hatte
Deutschland die durch den Versailler Vertrag herbeigeführten territorialen
Veränderungen im Gegensatz zu den Westgrenzen niemals anerkannt.
Aus diesen Gründen schien am 24. Oktober 1938, als Deutschland Polen eine
Regelung der mit Danzig und dem „polnischen Korridor“ verbundenen Fragen
vorschlug, nichts auf eine Komplizierung der Lage hinzudeuten. Warschau
antwortete jedoch mit einer schroffen Absage und wies auch die späteren
deutschen Vorschläge zurück. Polen, das den Status einer Großmacht anstrebte,
wollte sich keinesfalls mit der Rolle eines Juniorpartners Deutschlands
zufriedengeben. Am 26. März 1939 lehnte es Polen endgültig ab, die deutschen
Forderungen zu erfüllen. Als Reaktion hierauf kündigte die deutsche Seite am 28.
April 1939 das aus dem Jahre 1934 stammende deutsch-polnische Abkommen über
Freundschaft und Zusammenarbeit." Die Gräueltaten der Sowjets von Ende 1944 bis
1948 in den damaligen deutschen Gebieten, sowie anderen besetzten Ländern,
wurden oft auch von einheimischen Helfern begleitet, und sogar eigenständig wie
z.B. in tausenden polnischen Lagern noch grausamer durchgeführt. Meist ging es
gegen junge Mädchen und Frauen von 8 bis 80 Jahren, die vergewaltigt und nicht
selten unglaublich brutal getötet wurden. Bis heute haben sich weder Moskau noch
Warschau dazu entschliessen können, durch eine Entschuldigung ihren
"Versöhnungswillen" mit dem mehr als umfassend geständigem ehemaligem Gegner
unter Beweis zu stellen.
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