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Aktion Deutsche Ortsnamen Die vor allem in Bayern tätige „Aktion Deutsche Ortsnamen“ (ADO) wurde vor zwei Jahren ins Leben gerufen. ADO-Vorsitzender Hans Slezak erklärt im Gespräch mit Hans Heckel Ziele und Arbeitsweise der Aktion. PAZ: Was will die Aktion Deutsche Ortsnamen erreichen? Slezak: Unser Ziel ist es, daß auf allen grenznahen Hinweisschildern an Autobahnen und Landstraßen und Wegen, die auf Orte jenseits der Grenze in Polen oder Tschechien hinweisen, sowohl der deutsche wie auch der polnische oder tschechische Ortsname gezeigt wird. Darüber hinaus wollen wir erreichen, daß in Straßenkarten und Navigationssystemen beide Namen berücksichtigt werden. Das Gleiche gilt für die Fahrpläne und Hinweistafeln auf Bahnhöfen. Mit diesem Anliegen wenden wir uns an Landesregierungen, Straßenbauämter und an die Bahn. Auch geht es uns darum, der nachträglichen Tschechisierung oder Polonisierung von historischen Persönlichkeiten aus den Vertreibungsgebieten entgegenzuwirken. PAZ: Was sind Ihre Motive? Slezak: Wir wollen die Vertreibung aus der Geschichte beenden. Die deutsche Geschichte so vieler Orte im Osten soll sichtbar bleiben. Außerdem geht es um ganz praktische Probleme. Wer etwa den Heimatort seiner Großeltern besuchen will und nur den deutschen Namen kennt, findet sich oft nicht zurecht, wenn nur die heutige polnische oder tschechische Bezeichnung auf Schildern und in Landkarten zu finden ist. PAZ: Finden Sie Unterstützung für Ihre Arbeit? Slezak: Wir haben bereits über 45000 Unterschriften für unser Anliegen sammeln können. Zudem unterstützen uns große bayerische Traditionsverbände wie der Trachtenverband, der allein 200000 Mitglieder hinter sich weiß. Auch der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Stoiber und elf seiner Kabinettsmitglieder haben unseren Aufruf unterschrieben. Auf Kanzlerin Merkels Unterschrift warten wir noch. PAZ: Können Sie bereits Erfolge verbuchen? Slezak: Das können wir. In Sachsen werden nun alle früher nur polnisch oder tschechisch ausgewiesenen Ortsnamen auf zweisprachig umgestellt, auch auf Landstraßen. Bayern weist auf unsere Initiative hin sogar kleine Wanderwege zweisprachig aus. Der ADAC-Verlag hat sich hinsichtlich der Umstellung seiner Straßenkarten mit dem Höfer-Verlag in Verbindung gesetzt, der schon immer zweisprachig war. Aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben wir noch keine Reaktionen. PAZ: Gibt es Reaktionen aus den Nachbarländern Polen und Tschechische Republik auf Ihre Arbeit? Slezak: Die ADO wendet sich nur an deutsche Stellen. Manchmal scheuen aber deutsche Grenzgemeinden zweisprachige Schilder, weil sie Stirnrunzeln bei ihren östlichen Nachbargemeinden befürchten.
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