Home weitere Infos Inhalt / Suche Copyright Impressum Datenschutz

 

unrühmliche Rolle

 


Mit uns im Dialog bleiben ...

... mit den ODF-Foren auf Yahoo ... auf YouTube ... auf twitter ... auf facebook ... auf meinVZ

weitere Infos


Preußische Allgemeine Zeitung
Preußische Allgemeine Zeitung - Klartext für Deutschland - 4 Wochen gratis testen - hier Klicken!


Hermann Sudermann - Erinnerung an einen ostpreußischen Dichter - Für weitere Infos hier klicken!

Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
für weitere Infos hier klicken


Lügen im Namen des Papstes
Die unrühmliche Rolle des polnischen Primas Kardinal Augustyn Hlond bei der Vertreibung der Deutschen
von Gernot Facius

Der Vorgang belastet bis heute das Verhältnis schlesischer, pommerscher und ostpreußischer Katholiken zur Kirche in Polen: Am 12. August 1945 fuhr Primas Kardinal Augustyn Hlond in einer Limousine mit der Standarte des Vatikan unangemeldet zu Kapitelsvikar Ferdinand Piontek, der nach dem Tod von Kardinal Adolf Bertram die Erzdiözese Breslau verwaltete.

Der Pole eröffnete dem Deutschen in dessen Notwohnung bei den Ursulinen, er habe den päpstlichen Wunsch nach dem Rücktritt Pionteks zu übermitteln. Hlond präsentierte ein dubioses, angeblich im „Staatssekretariat Seiner Heiligkeit“ abgefaßtes Schreiben, daraufhin setzte Piontek seine Unterschrift unter das Dokument. Unter Berufung auf vatikanische Anordnungen erreichte der Primas auch Verzichtserklärungen des ermländischen Bischofs, Maximilian Kaller, des Generalvikars in Schneidemühl sowie der Leiter der Bezirke, die zu ausländischen Diözesen gehörten: Glatz (Erzbistum Prag) und Branitz (Erzdiözese Olmütz).

An die Spitze der bisherigen deutschen Bistümer östlich von Oder und Neiße traten polnische Administratoren, wurden also gezielt polonisiert. Peinlich für Hlond: Papst Pius XII. stellte wenige Wochen später im Gespräch mit dem Breslauer Konsistorialrat Johannes Kaps, der sich auf abenteuerlichem Weg nach Rom durchgeschlagen hatte, richtig: Der Primas sei keineswegs beauftragt gewesen, Piontek und die anderen Betroffenen zur Resignation zu bewegen, er habe sich nur um die Besetzung der verwaisten polnischen Bischofssitze kümmern sollen.

Hlond wollte „polnische Kirche“ in Ostdeutschland

So stand es auf italienisch in dem vatikanischen Schreiben: in tutto il territorio polacco (auf dem gesamten polnischen Gebiet). Hlond hatte seine päpstlichen Sondervollmachten überschritten, indem er auch die deutschen Ostgebiete einbezog – vier Wochen bevor die Potsdamer Konferenz die Oder-Neiße-Gebiete unter polnische Verwaltung stellte. Revidiert wurde das eigenmächtige Vorgehen nicht, Rom wollte Hlonds Stellung gegenüber dem kommunistischen Regime nicht schwächen, der Primas hatte den Vatikan schlicht vor vollendete Tatsachen gestellt. 1946 gestand er in einem Brief an Pius XII. sein Fehlverhalten ein. Er blieb aber dabei, daß seine „Fehler“ durch den Gewinn für Polen gut ausgewogen worden seien, brüstete sich damit, der „Häresie“ und dem „germanischen Protestantismus“ in den genannten Gebieten ein Ende bereitet zu haben, wie der Priester und Theologieprofessor Franz Scholz, ehemals Görlitz, 1996 in seinem „Hlondheft“ festhielt.

Scholz bescheinigte Hlond Unfähigkeit, die Vertreibung als unmenschlich und in sich böse zu entlarven, der Kardinal habe geistige „Finsternis“ verbreitet, statt „Licht der Welt“ zu sein, „mit den Wölfen geheult“ und den Standpunkt der Kirche politisch eingefärbt: „Kardinal Hlond, als liturgischer Pontifex, war kein Brückenbauer in einer gespaltenen Kirche. (...) Er stand hinter der Vertreibung der Deutschen, um eine ‘polnische Kirche’ auf ‘polnischem Boden’ zu schaffen.“

Kein deutscher Widerstand mehr gegen Seligsprechung

Das Heft ist jetzt in dritter Auflage bei der Zentralstelle Grafschaft Glatz/Schlesien e.V. in Lüdenscheid herausgekommen – und so aktuell wie vor zwei Jahrzehnten. Damals erhoben die deutschen Bischöfe noch Einspruch gegen das polnische Begehren, den Kardinal wegen seiner Verdienste um die „Rekatholisierung der wiedererlangten Westgebiete“ seligzusprechen. Es bestand Übereinstimmung, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz, „daß eine Seligsprechung aus deutscher Sicht keine Zustimmung finden kann“. Die Bedenken seien auch gegenüber dem Apostolischen Stuhl zum Ausdruck gebracht worden. Inzwischen mehren sich jedoch die Anzeichen, daß das Seligsprechungsverfahren vorankommt. 2013 wurde in Polen ein Hlond-Jahr begangen, und in Kattowitz ist das dritte Hlond-Denkmal im Entstehen. Der Kardinal gilt heute als eine der großen Gestalten des polnischen Katholizismus des 20. Jahrhunderts – „die deutschen Vorbehalte gegen ihn stoßen auf Unverständnis“ (Thomas Urban in „Der Verlust“).

Zu einer neuerlichen Warnung vor einer Seligsprechung Hlonds hat sich der deutsche Episkopat nicht aufgerafft. Er blieb auch, vorsichtig ausgedrückt, reserviert gegenüber der Scholz-Schrift, in welcher der 1998 verstorbene Moraltheologe das unwürdige Vorgehen des Primas akribisch nachzeichnete. 2015 steht die Fünfzig-Jahr-Feier des Briefwechsels der deutschen und polnischen Bischöfe mit der wechselseitigen Bitte um Vergebung an, die unter kommunistischem Druck vom polnischen Episkopat relativiert wurde. Da möchte man an das heikle Thema Hlond erst recht nicht rühren.

Zu beziehen ist das „Hlondheft“ unter: Grafschafter Bote, Marx-Verlag, Zentralstelle Grafschaft Glatz e.V., Friedhofstraße 3, 58507 Lüdenscheid, www.grafschafter-bote.de, Franz Scholz: Das Hlondheft. 3. Auflage, Lüdenscheid 2014, broschiert, 63 Seiten, Abbildungen, 6 Euro

Quelle:
JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co., Nachrichten, 10.04.2014,
http://jungefreiheit.de/wissen/geschichte/2014/bund-der-vertriebenen-ehrt...

 

Diskutieren Sie diesen Beitrag in unserem Preussen-Forum


Weihbischof Pieschl über die Haltung der katholischen Kirche
zur Vertreibung der Deutschen
weitere Infos: www.odfinfo.de/aktuelles/2009/Mehr-Mut.htm
Quelle: Ostpreußen-TV - Ostpreußischer Rundfunk - www.youtube.com/watch?v=7zSDxIqSSsY

Die katholische Kirche Polens und die Rolle des Primas Hlond
 bei der Vertreibung der Deutschen
Quelle: Ostpreußen-TV - www.youtube.com/watch?v=O-Nbw4hmysY - 05.09.2018

 

Medienarbeit über Grenzen hinweg
 
Beiträge von Ostpreußen-TV
jetzt auch als DVD-Video erhältlich

 

 

Seit dem 02.01.2005 sind Sie der 

. Besucher

Diese Netzseiten sind optimiert für 1024x768 oder höher und 24 Bit Farbtiefe sowie MS-Internet Explorer 11.x oder höher.
Netscape ab 7.x oder andere Browser mit Einschränkungen verwendbar. - Soundkarte für Tonwiedergabe erforderlich.
 

www.Ostdeutsches-Forum.net/Zeitgeschichte
 


unrühmliche Rolle Seligsprechung ...


zur Landsmannschaft Ostpreußen

Ostpreußen
Erleben Sie Tradition
mit Zukunft

zur Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt zum Preußischen Mediendienst

Die Träger des Ostdeutschen Diskussionsforums:

Bund junges Ostpreußen (BJO)

Arbeitsgemeinschaft Junge Gereration im BdV-NRW
Junge Generation
im BdV NRW

Landsmannschaft Ostpreußen
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen e.V.
 
Ostpreußen-TV
über 6,4 Millionen Videoaufrufe

Landsmannschaft Ostpreußen - Landesgruppe NRW

Deutsch / German / allemand English / Englisch français / französisch      

Copyright © 2002-2021  Ostdeutsches Diskussionsforum (ODF)

Stand: 01. Januar 2021

zur Feed-Übersicht