Lebendiger Austausch
Intensive Diskussionen auf dem Kommunalpolitischen Kongreß
Der Kommunalpolitische Kongreß gehört zu den
wichtigsten Aktivitäten der Landsmannschaft Ostpreußen in der Heimat.
Nachfolgend dokumentieren wir einige zentrale Aussagen der Diskussionen in
Allenstein.
Bereits zum sechsten Mal seit dem Jahre 2000 hat
die Landsmannschaft Ostpreußen auf heimatlichem Boden zusammen mit polnischen
Kommunalpolitikern über Fragen von der Archivarbeit über gemeinsame Schulbücher
bis zur Wirtschaftsförderung beraten. „Dieser Kongreß verfolgt das Ziel, durch
Dialog der ehemaligen mit den heutigen Bewohnern der Region Ermland und Masuren
die Zusammenarbeit zwischen den ostpreußischen Heimatkreisen und der polnischen
Selbstverwaltung zu verbessern“, erklärte LO-Bundesvorstandsmitglied Gottfried
Hufenbach in seinem Eröffnungsvortrag.
Sechs Vorträge mit Diskussion, eine
Ausstellungsbesichtigung und eine Abendveranstaltung deckten ein breites
Themenspektrum ab. Rafal Gelo vom Staatsarchiv Allenstein berichtete über die
Zusammenarbeit etwa bei genealogischen Anfragen oder in Eigentumsfragen. Lech
Slodownik von der Polnischen Historischen Gesellschaft Elbing dankte den
Vertriebenen dafür, wie sie mit ihren Reisen nach Ostpreußen zur Versöhnung
beigetragen haben. Der Historiker Professor Janusz Jasinski (Allenstein) verwies
darauf, daß bei der Beschäftigung mit der regionalen Geschichte der Blickwinkel
oft verschieden sei. Während Deutsche eher das gesamte Ostpreußen im Blick
hätten, konzentriere sich die polnische Persepktive auf dessen südliche Teile
Ermland und Masuren. In der Diskussion plädierte Lech Slodownik dennoch dafür,
eine gemeinsame, deutsch-polnische Regionalgeschichte zu schreiben. Auch ein
deutsch-polnisches Lehrbuch wäre eine wichtige Neuerung. Hans-Jürgen Karp
berichtete über die grenzüberschreitende Arbeit des Historischen Vereins für das
Ermland, der auf eine bereits 152jährige Geschichte zurückblickt. Die
Bereitschaft zur wissenschaftlichen Koperation sei auf beiden Seiten gewachsen,
dabei habe der Begriff des „kulturellen Gedächtnisses“ große Bedeutung erlangt.
Es ist gewiß bemerkenswert, daß im Rahmen dieser
Kongresse polnische Kommualpolitiker nicht nur den offenen Gedankenaustausch mit
der Landsmannschaft Ostpreußen führen, sondern der LO angesichts eines
Tagungsmottos „Das gemeinsame Erbe erhalten – die Zukunft gemeinsam gestalten“
eine Rolle zubilligen, die ihr selbst in Deutschland nicht immer zugebilligt
wird. Seiner Bedeutung für die deutsch-polnischen Beziehungen entsprechend wird
der Kommunalpolitische Kongreß darum auch von der Bundesregierung finanziell
gefördert. - K.B.
Die Kommunalpolitischen Kongresse der Landsmannschaft Ostpreußen:
2000 Frankfurt/Oder -
2001 Elbing -
2003 Köln -
2004 Allenstein -
2005 Dresden
2008 Allenstein - 2009 Frankfurt/Oder
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weiterte Informationen:
AKP - Kommunalpolitische Partnerschaft - deutsch-polnische Arbeitsgemeinschaft
www.akp-dialog.de/;
PDF-Datei: AKP-Kongresse:
2007 in Kiel - 2008 in Allenstein - 2009 in Düsseldorf
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