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In Erfurt auch mit dabei Am letzten Mai-Wochenende wird die Messe in Erfurt ganz im Zeichen der Elchschaufel stehen. Dann werden sich Tausende Ostpreußen aus nah und fern treffen, um ein Bekenntnis zu ihrer Heimat abzulegen. Neben politischen und kulturellen Veranstaltungen werden auf dem traditionellen Deutschlandtreffen auch zahlreiche Informationsstände auf großes Interesse stoßen. Zu den Ausstellern gehört das Kulturzentrum Ostpreußen im Deutschordensschloss Ellingen. PAZ-Redakteurin Silke Osman sprach mit dem Direktor des Hauses, Wolfgang Freyberg. PAZ: Herr Freyberg, Sie sind mit einem Stand des Kulturzentrums Ostpreußen auf dem Deutschlandtreffen in Erfurt vertreten. Wie kann man auf einem solchen Treffen die Arbeit einer Kultureinrichtung wie dem Kulturzentrum deutlich machen? Wolfgang Freyberg: Es ist unsere Aufgabe, den Gästen des Deutschlandtreffens vor allem als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen für Fragen und Auskünfte aller Art, zum Beispiel über unsere Arbeit und die nächsten Projekte. PAZ: Gibt es denn besondere Schwerpunkte? Freyberg: Großes Interesse findet stets alles das, was wir in Ostpreußen selbst durchführen. Ferner ist es selbstverständlich, dass man den Besuchern einen attraktiven Stand präsentiert. Wir haben uns schon einiges überlegt. Ich möchte noch nicht zu viel vorweg nehmen, aber man kann schon jetzt sagen, wir bieten etwas zum Anschauen und zum Mitnehmen an und natürlich auch Dinge, die Lust machen sollen auf einen Besuch des Kulturzentrums Ostpreußen im wunderschönen Deutschordensschloss in fränkischen Ellingen. PAZ: Seit Jahren kommen viele Landsleute nach Ellingen und bewundern Ihre Sammlung und Ihre Sonderausstellungen. Was können Sie denen Neues präsentieren? Freyberg: Die Besucher, die zu uns kommen, sehen jedes Mal etwas Neues. So haben wir ständig wechselnde Ausstellungen, große Sonderausstellungen und auch kleinere Kabinett-ausstellungen. In diesem Jahr ist kürzlich die Ausstellung „Grenzenloser Himmel über mir … – Ein transnationales Projekt zum Thema Heimat“ eröffnet worden. Wir zeigen hier etwas völlig Neues mit Videoinstallationen, das heißt mit Wolken, die über Ostpreußen ziehen, die dort im letzten Jahr aufgenommen worden sind, bis zu Fotos zum Thema Heimat, die in den nächsten Wochen und Monaten ständig von elf Autoren ergänzt werden. Der Verlauf der Ausstellung kann parallel im Internet betrachtet werden. Außerdem wollen wir in diesem Jahr noch einen modernisierten Ausstellungsraum zum Thema Bernstein eröffnen. PAZ: Die Erlebnisgeneration ist mehr als 60 Jahre nach dem Krieg deutlich kleiner geworden. Wie wollen Sie der nachwachsenden Generation Flucht und Vertreibung sowie das Leben in der Heimat der Großeltern anschaulich machen? Freyberg: Man muss stets versuchen, über Ausstellungen der nachwachsenden Generation die Heimat ihrer Eltern und Großeltern anschaulich zu machen und Interesse zu wecken. So zeigen wir zurzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Ostpreußen, wie es war – Kindheitserinnerungen in der Malerei von Helene Dauter“. PAZ: Sie beschränken sich aber nicht nur auf Ausstellungen? Freyberg: Nein, natürlich nicht. Gerade in einer Informationsgesellschaft verlangen die neuen Entwicklungen eine interessante und zeitgemäße Internetpräsentation. Auf dieser können sich die Nutzer informieren und zum Beispiel Bestellungen abgeben, es lassen sich aber auch Anfragen über E-Mail an das Kulturzentrum richten. So haben wir die Möglichkeit, aktuell und ganz nah an den Menschen zu sein. Gerade die modernen Medien bieten einer Einrichtung wie dem Kulturzentrum Ostpreußen die Chance, quasi im Nebenraum anwesend zu sein, das heißt, Entfernungen schrumpfen zusammen. Wir erwarten natürlich andererseits, dass die Angebote, die unsere Einrichtung macht, auch entsprechend genutzt werden.
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