Heinz Fischer (2012)
Heinz Fischer (2012)

Präsident Dr. Fischer in Prag – ein bitterer Nachgeschmack!
Für deutsche Altösterreicher die gestohlene Raubkunst nicht zurückgefordert.

Die bilateralen Beziehungen seien sehr gut, sagte Österreichs Präsident Dr. Heinz Fischer laut Wiener Zeitung anlässlich seines Staatsbesuches am vergangenen 11. April bei seinem alten Freund, Präsident Miloš Zeman, in Böhmen.

Damit kann er wohl nur die wirtschaftlichen Beziehungen gemeint haben, denn die wirkliche Problemzone zwischen Österreich und Tschechien dürfte er wohl nicht einmal im Ansatz gestreift haben: Die Enteignung und Vertreibung von 3 Millionen deutschen Altösterreichern aus den Böhmischen Ländern 1945 / 1946, bei der eine Viertelmillion Altösterreicher ums Leben kam. Alles, was die deutsche Bevölkerung in der Tschechoslowakei damals besaß, wurde ihnen von der tschechoslowakischen Regierung gestohlen. Auch jene zigtausende einzigartigen Kunstwerke, die heute noch immer als für jedermann sichtbare Raubkunst die tschechischen Museen zieren.

Basis dafür waren und sind damals wie heute jene Gesetze, die noch immer als die 12 Beneš-Dekrete fest in der tschechischen Verfassung stehen und zur Ablehnung von Rückstellungsanträgen immer noch angewendet werden.

Das alles hinderte Präsident Fischer nicht, die österreichischen Beziehungen zu Prag als „sehr gut“ zu bezeichnen. Er hat damit am Schluss seiner Karriere offensichtlich nicht den Mut gezeigt, die bisher mit Füssen getretenen humanitären Interessen von einigen hunderttausend Österreichern anzusprechen, die als Vertriebene und Beraubte oder deren Nachkommen in Österreich leben, oder die Verwandte von Vertriebenen sind.

Zumindest hätte er die Rückgabe der Raubkunst an ihre ursprünglichen Eigentümer und die Streichung dieser 12 Beneš-Dekrete aus der tschechischen Verfassung fordern müssen. Ein bitterer Abgang für Fischer, fürwahr!

Auf den neuen Bundespräsidenten Ing. Norbert Hofer oder Dr. Van der Bellen kommt dadurch ein schweres Erbe zu, das sie in ihrer Amtszeit zu lösen haben werden!
 

Quellen:
Foto: Archivmaterial;

Text: Sudetendeutscher Pressedienst (SdP) Österreich, 26.04.2016