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Horst Seehofer
hält seine Rede bei der Hauptkundgebung des 63. Sudetendeutschen Tages
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Sudetendeutsche / Siebenbürger Sachsen
Seehofer fordert Vertriebenen-Gedenktag |
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In Nürnberg findet an diesem
Pfingst-Wochenende der Sudetendeutsche
Tag statt. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) forderte bei der
Hauptkundgebung einen Vertriebenen-Gedenktag und die Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter.
Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat bei seiner Ansprache
am Sudetendeutschen Tag ein klares
Votum für einen Vertriebenen-Gedenktag von der
schwarz-gelben Bundesregierung verlangt. "Der Bundestag hat an die Bundesregierung
einen klaren Prüfauftrag erteilt für die Einführung eines solchen Gedenktages. Den
Worten müssen endlich Taten folgen", so der CSU-Politiker. Auch die Entschädigung
deutscher Zwangsarbeiter sei nicht irgendwann nötig, sondern jetzt. "Wir zahlen
überall in Europa für alles, dann können wir auch für die deutschen Zwangsarbeiter
bezahlen.", sagte Seehofer bei der Hauptkundgebung am Sudetendeutschen Tag in Nürnberg.
Beide Themen sollen beim nächsten Koalitionsgipfel am 4. Juni zur Sprache gebracht
werden.
"Schritte der Wahrheit und der Versöhnung"
In seiner Ansprache rief der Ministerpräsident seine
Reisen ins Nachbarland in
Erinnerung. Dort hatte er in jüngster Vergangenheit zahlreiche Orte besucht, so
Lidice, Theresienstadt und auch Aussig. In Lidice legte er Kränze für die von den
Deutschen ermordeten Tschechen nieder, in Theresienstadt für die ermordeten Juden
und in Aussig für die nach dem Zweiten Weltkrieg ermordeten Sudetendeutschen. Er
unterstich, wie froh er sei, dass er mit den Sudetendeutschen die Schritte getan
habe, "die Schritte der Wahrheit, aber auch der Versöhnung."
Karlspreis für Max Mannheimer
Der Holocaust-Überlebende Max Mannheimer hatte zum Auftakt des
Sudetendeutschen
Tags den Europäischen Karlspreis entgegengenommen. Der Sprecher der Sudetendeutschen
Volksgruppe, Bernd Posselt, bezeichnete den 92-jährigen Holocaust-Überlebenden als
"ganz große Persönlichkeit". Als Opfer der nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen
besitze Mannheimer bis heute Mut und Kraft, als Zeitzeuge durch Vorträge, vor allem
vor Jugendlichen, gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass zu kämpfen. Der 92 Jahre
alte Schriftsteller nahm den Preis am Samstag bei einem Festakt in Nürnberg entgegen.
Heimattag der Siebenbürger Sachsen
Im mittelfränkischen Dinkelsbühl kommen an diesem Wochenende die
Siebenbürger
Sachsen zu ihren Heimattag zusammen. Schon zum Auftakt am Freitag trat die Rocklegende
Peter Maffay mit seiner Band bei einem Open Air-Konzert auf. Maffay ist gebürtiger
Siebenbürger. Die Einnahmen gingen an seine Kinderstiftung. Doch natürlich wird
hier in den nächsten beiden Tagen auch politisch und gesellschaftlich debattiert.
Eine Fülle von Veranstaltungen erwartet die Besucher. Das zentrale Thema heißt:
"Erbe erhalten – Zukunft gestalten". Mitausrichter ist heuer der Landesverband Bayern.
Am Pfingstsonntag wird der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Rahmen
einer großen Kundgegebung eine Festansprache halten.
Ehrung für Seehofer
Am Samstag hatten
die Heimatvertriebenen aus Siebenbürgen den bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) mit dem Großen Ehrenwappen ihres Verbandes ausgezeichnet. Im
Rahmen ihres bis Pfingstmontag dauernden Heimattages in Dinkelsbühl im mittelfränkischen
Landkreis Ansbach würdigten sie damit Seehofers enge Verbundenheit mit den Siebenbürger
Sachsen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die Siebenbürgen seien wegen ihrer vielfältigen
Kontakte in ihre alte Heimat Rumänien die "Erbauer goldener Brücken in den Osten
Europas", sagte der CSU-Politiker.
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