Bonn sucht Hindenburg
Weshalb das
Portrait des Reichspräsidenten noch nicht im Amtssitz des Bundespräsidenten hängt
Hamburg — Die vor einigen Wochen durch die Presse gegangene Meldung, daß im Haus
des Bundespräsidenten, der Villa Hammerschmidt an der Bonner Adenauer-Allee die
Porträts des Reichspräsidenten Friedrich Ebert sowie des Bundespräsidenten
Theodor Heuss, Heinrich Lübke und Gustav Heinemann einen würdigen Platz erhalten
haben, hat zahlreiche Leser auch unserer Zeitung veranlaßt, der Redaktion
gegenüber ihr Befremden darüber zum Ausdruck zu bringen, daß man es unterlassen
habe, auch des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zu gedenken, der wiederum
als Generalfeldmarschall des ersten Krieges und als Retter Ostpreußens in die
Geschichte eingegangen und als Präsident der ersten Republik mit Würde und
großer Pflichterfüllung sein Amt wahrgenommen habe.
Wir haben diese Anfragen unserer Leser zum Anlaß
genommen, eine diesbezügliche Anfrage nach Bonn zu richten und erhielten nunmehr
durch das Bundespräsidialamt eine Mitteilung, in der es heißt:
„Das Bundespräsidialamt bemüht sich bereits
seit Jahren um ein Porträt des zweiten Reichspräsidenten von Hindenburg.
Nachforschungen haben ergeben, daß es zur Zeit nur drei gute Porträts des
Reichspräsidenten in Zivil gibt. Das Ölbild von Liebermann, im Besitz des
Landes Niedersachsen, darüber hinaus ein Bild von Hugo Vogel und ein weiteres
von Walter Firle, über deren Verbleib gegenwärtig Nachforschungen angestellt
werden."
Den Darlegungen des Bundespräsidialamtes ist zu
entnehmen, daß nur ein „Zivil"-Portrait Hindenburgs in Frage kommt, über den
Verbleib eines solchen Bildes sind Nachforschungen angestellt. Wir nehmen aber
die Mitteilung des Bundespräsidialamtes gerne zum Anlaß, unsere Leser zu bitten,
unserer Redaktion zweckentsprechende Hinweise zu geben, die wir dann nach Bonn
weiterleiten werden. Es sollte uns freuen, wenn es möglich wäre, die Kontinuität
der demokratisch gewählten Präsidenten der ersten deutschen Republik auch im
Amtssitz des derzeitigen Bundespräsidenten gewährleistet zu wissen.
In einer anderen Frage, nämlich der Aufhängung
der Deutschlandkarte im Bundeshaus, sind wir in der Lage, unseren Lesern eine
positivere Mitteilung machen zu können. Bekanntlich hatte die damalige
Bundestagspräsidentin, Frau Annemarie Renger, die Entfernung der großen
Deutschlandkarte im Bundeshaus und deren Verbringung an einen anderen
Aufbewahrungsort verfügt. Diese Maßnahme hat seinerzeit bereits zu heftiger
Kritik bei der Unionsfraktion geführt.
Anläßlich des „Tages der Heimat" in seinem
Wahlkreis Burg auf Fehmarn war Bundestagspräsident Prof. Carstens auch durch den
Chefredakteur unserer Zeitung im Rahmen einer Kundgebung gebeten worden, sich
dieser Deutschlandkarte besonders anzunehmen und zu ermöglichen, daß dieselbe
den Besuchern des Hauses zuganglich würde.
Prof. Carstens hat inzwischen mitgeteilt, daß
die damals zunächst abgehängte Deutschlandkarte wieder angebracht wurde. Sie
hängt jetzt in räumlicher Nähe zur Bibliothek des Bundestages in einer Reihe
von Landkarten, die eine Übersicht über die geschichtliche Entwicklung unseres
Landes geben.
Der Bundestagspräsident glaubt, daß die
Deutschlandkarte dort besser und günstiger hängt als an der früheren Stelle,
einem Korridor in einem Verwaltungstrakt des Bundeshauses. -
E.B.
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