Balduin Baas (eigentlich Balduin Baaske, * 9.
Juni 1922 in Danzig, Westpreußen; † 22. Mai 2006 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler,
Schriftsteller, Drehbuchautor und Objektkünstler.
Der ausgebildete Postmitarbeiter kam während des
Zweiten Weltkrieges an Soldatenbühnen zur Schauspielerei. Nach Kriegsende war er
Ansager bei einer Artistengruppe und ab 1946 Kabarettist in Hannover. Ab 1948
trat er in Hamburg auf und war kurzzeitig bei der Fremdenlegion.
Baas schrieb Theaterstücke und arbeitete als
Hörfunkautor. Er publizierte seine Artikel in mehreren Zeitschriften und der
Zeitung Die Welt. 1962 veröffentlichte Baas seine Autobiographie 40, die bei
Lesern wie Literaturkritikern große Beachtung fand. Kurz darauf folgten der
Gedichtband Es ist Frühling, Ilse und der Roman Der Fritz.
In der Rolle als Abhörspezialist debütierte Baas
1954 in Helmut Käutners Des Teufels General beim Film.
Als ostpreußischer
Grenadier sprach er im Film Der Hauptmann von Köpenick (1956, im Bild links mit
Heinz Rühmann als Hauptmann, rechts) den legendären Satz "Dat
kann ich nich leiden!". Seine bekannteste deutschsprachige Rolle dürfte wohl die
des Studienrates Blaumeier in der Kino-Reihe Die Lümmel von der ersten Bank von
1968 bis 1972 gewesen sein. Internationale Bekanntheit erlangte Baas vor allem
1978 durch seine Hauptrolle in Federico Fellinis Prova d'Orchestra (Die
Orchesterprobe), für die ihn der Regisseur selbst auswählte. Außerdem spielte er
in der ZDF-Serie Das Erbe der Guldenburgs von 1987 bis 1990 den schmierigen
Privatdetektiv Georg Altdorf.
Im Hörfunk trat er von 1971 bis 1977 in WDR 2 mit
satirisch-kabarettistischen Texten in der Solo-Revue Seid frech zueinander (über
20 Folgen) auf. Nachdem der WDR die Ausstrahlung einer Folge wegen zu harscher
Wolf-Biermann-Kritik untersagt und die Sendung ersatzweise mit anderem
Baas-Material gestaltet hatte, brach Baas die weitere Zusammenarbeit mit dem WDR
ab.
Balduin Baas war mit der Schauspielkollegin Ruth
Stephan verheiratet und danach über 30 Jahre mit der Hamburger Fotografin
Charlotte March liiert.
Sein Nachlass sowie seine Kunstobjekte und
Zeichnungen liegen in der Sammlung Falckenberg in Hamburg.
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