Mormonen-Archiv zur Ahnenforschung Im Bunker der drei Milliarden Namen Von Michael Marek
In
einem kleinen Ort in der Nähe von Salt Lake City, inmitten der Rocky Mountains,
gibt es eine ungewöhnliche Einrichtung: In einem Bergstollen bewahren Mormonen
auf über 2,5 Millionen Mikrofilmrollen die Daten von Verstorbenen aller
Nationalitäten auf - eine einzigartige Lagerstätte zur Ahnenforschung.
Im April 1830 gründete J. Smith mit fünf Freunden
in Fayette/New York die "Kirche Jesu Christi der letzten Tage" - besser bekannt
als Glaubensgemeinschaft der Mormonen. Sie gewann sehr rasch zahlreiche
Anhänger. Mormonen gehen davon aus, dass sie ihre Vorfahren nach dem Tod
wiedertreffen werden - auch deshalb hat für sie die Ahnenforschung eine
besondere Bedeutung.
Verschlossen
durch eine 14 Tonnen schwere Stahltür, lagern heute im Granite Mountain Vault
die Namen von über drei Milliarden Menschen, die vor 1930 gelebt haben.
Gespeichert werden die Daten auf Mikrofilmen, die in Tausenden von Archivkästen
untergebracht sind. Bei 16 Grad Celsius und 30 Prozent Luftfeuchtigkeit
herrschen im Stollen ideale Lagerbedingungen.
Die
weltweit größte Namenssammlung hilft Berufs- und Hobbygenealogen bei ihren
Forschungen. Grundsätzlich steht das Archiv jedem offen - unabhängig von
Religionszugehörigkeit, Nationalität oder Geschlecht. Ausgewertet wurden unter
anderem Geburts-, Heirats- und Todesurkunden, Volkszählungsergebnisse,
Gerichtsprotokolle, Eigentümerverzeichnisse, Erbbestätigungen, Ein- und
Auswandererlisten sowie Familien- und Stadtchroniken. Unser Bild zeigt den
Lesesaal im Familien-Suchzentrum.
In
Salt Lake City, der Stadt mit dem sechstürmigen Tempel, dem runden "Tabernacle",
in dem der weltberühmte Chor der Mormonen zu Hause ist, schlägt das religiöse
und politische Herz der Mormonen-Gemeinschaft. Im Kongresszentrum mit seinem
Auditorium für 21.000 Menschen wird jeden Sonntagmorgen um halb zehn "Music and
the Spoken Word" - Musik und das gesprochene Wort - in die Fernseh- und
Radiostuben der Mormonen übertragen.
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