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Das Motto mit Leben füllen
»Ostpreußen bleibt« – Das
Deutschlandtreffen der Ostpreußen zu Pfingsten in Berlin Ostpreußen bleibt“ lautet das Motto des diesjährigen Deutschlandtreffens am 10. und 11. Mai in Berlin. „Ostpreußen bleibt“ – in den Herzen der Menschen; „Ostpreußen bleibt“ – mag geschehen was will, das Land Ostpreußen und seine Geschichte bleibt in den Köpfen der Menschen. Schließlich erinnert man sich an den Ausspruch des Dichters Jean Paul: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Und Erinnerung wird schon am ersten Tag großgeschrieben. In Halle 1.2 werden sich ab Sonnabend, 9 Uhr, die einzelnen Heimatkreise treffen. Dann wird es wieder „brummen“ als sei ein überdimensionaler Bienenschwarm unterwegs, dabei sind es doch „nur“ die Landsleute, die so sehr viel zu beschabbern haben, daß die Worte wie ein Bienenschwarm durch die Halle schwirren. Bei der Einstimmung werden die Darbietungen der Folkloregruppe Wandersleben im BdV-Thüringen helfen. Die agilen Volkstänzer unter der Leitung von Irene Rommeis, geborene Naujoks aus Eistrawischken, Kreis Pogegen, werden in Halle 25 ab 11 Uhr all ihr Können zeigen. Durch das 90-minütige Programm führt Werner Rommeis mit launigen Sprüchen, getreu dem Motto „Vom Herzen kommt’s, zum Herzen geh‘ es ein“. Wenn dann um 14 Uhr in Halle 25 das Deutschlandtreffen mit einem Vortrag von Wolfgang Freyberg, Direktor des Kulturzentrums Ellingen, über grenzüberschreitende Kulturarbeit feierlich eröffnet wird, dann werden auch zwei Menschen für ihr Wirken mit der Verleihung des Kulturpreises geehrt, die Ostpreußen in den Mittelpunkt ihres Schaffens gestellt haben: Hildegard Rauschenbach (für Publizistik) und Wulf Wagner (für Wissenschaft). Nach einer Podiumsdiskussion zum Thema „Europäisches Zentrum gegen Vertreibungen“ (15.30 Uhr) klingt der Tag mit einem kulturellen Nachmittag aus (ab 17 Uhr), der von dem beliebten Sänger und Unterhalter BernStein gestaltet wird. Unterstützt wird er von Lars Karrasch sowie zwei Gruppen aus dem heutigen Ostpreußen, dem Chor aus Heydekrug und der Tanzgruppe Saga Bartenstein. Der Sonntag schließlich steht ganz im Zeichen der Großveranstaltung mit Ansprachen der stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidentin Christa Stewens und des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen Wilhelm v. Gottberg (11 Uhr, Halle 25). Viele gute alte Bekannte wird man in Halle 3.2 bei den Ausstellern treffen und dort vielleicht auch das eine oder andere heimatliche Souvenir erwerben. Bernstein gibt es zu kaufen und bei Sigrid Kalläwe sogar zu bearbeiten. Marzipan (schmeckt nicht nur zu Weihnachten) und Heimatliteratur der verschiedenen Verlage sowie beim Preußischen Mediendienst werden ganz gewiß wieder Abnehmer finden. Über Reisen in die Heimat kann man sich in Halle 3.2 ebenso informieren wie über heimatliche Volkskunst auf dem Stand der ostpreußischen Frauen etwa, die wieder ihre Sammlung „Erhalten und Gestalten“ präsentieren. Irene Burchert zeigt (nicht nur) das berühmte Doppelgewebe, Christian Papendick meisterhafte Fotos aus dem heutigen Ostpreußen, Graphik gibt’s bei Heinz J. Will. Unmöglich, an dieser Stelle alle Anbieter zu erwähnen, einen Besuch sind sie allemal wert. Auch die Preußische Allgemeine Zeitung wird wieder mit einem Stand vertreten sein. Die Kolleginnen und Kollegen von Redaktion und Vertrieb sind gern bereit, Fragen zu beantworten und Anregungen entgegenzunehmen. Auch Ruth Geede wird den Weg von Hamburg nach Berlin nicht scheuen und freut sich, am Stand den PAZ-Lesern der Ostpreußischen Familie zu begegnen. Neben den offiziellen Veranstaltungen und Ausstellungen werden es aber vor allem auch die kleinen Begegnungen am Rande sein, die ein solches Treffen so wertvoll machen. Da sieht man alte Klassenkameraden wieder, tauscht sich mit ehemaligen Nachbarn aus, da setzt man sich zu einem Gespräch mit Menschen zusammen, mit denen man das gemeinsame Schicksal teilt. Auch das ist lebendiges Ostpreußen.
Bunt wie das Leben Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Dieses Zitat von Jean Paul wird in den Kreisen der Heimatvertriebenen oft und gern benutzt. Denn schließlich ist vielen von ihnen oft nicht mehr geblieben als die Erinnerung. Mehr als sechs Jahrzehnte nach der blutigen, unfreiwilligen Völkerwanderung von Ost nach West gehen die Gedanken zurück in die Heimat Ostpreußen. Man erinnert sich neben dem erlebten Schrecken auch an die unbeschwerte Kindheit, an eine glückliche Jugend. Über Sitten und Brauchtum, über Land und Leute Ostpreußens kann man sich wieder bei den unterschiedlichsten Ausstellern informieren, die während des Deutschlandtreffens der Ostpreußen am 10. und 11. Mai in Berlin in Halle 3.2 ihre Stände aufgeschlagen haben. Viele „gute alte Bekannte“ wird der treue Besucher wiedertreffen. Allen voran die Ausstellung „Erhalten und Gestalten“ der Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen, in der heimatliche Volkskunst zu bestaunen ist. Wer Fragen zu der einen oder anderen Handarbeitstechnik hat, der wird dort auch ganz gewiß fachkundige Auskunft erhalten. Handarbeiten zeigt ebenfalls Regina Romahn, die sich engagiert für Deutsche in Königsberg einsetzt, und so heißt ihr Motto denn auch „Helfen mit Handarbeiten“. Helfen steht auch im Mittelpunkt des Engagements von Ulrike Madeya und ihrer Initiative „Hilfe für Euch“, die Handarbeitsaufträge an Frauen in Ostpreußen vergibt, damit diese ihre Familien versorgen können. An die berühmte Webstube Lyck erinnert Irene Burchert mit ihrem Stand, auf dem man vor allem über das Doppelgewebe und Trachtenweben fachkundig informiert wird. Das Buch der langjährigen Werklehrerin über die textile Volkskunst Ostpreußens ist mittlerweile zu einem unentbehrlichen Standardwerk geworden und wird in Berlin zu erwerben sein. Das weitere Angebot ist so bunt wie das Leben in Ostpreußen einst war. Tief in die Historie Ostpreußens eintauchen kann man an den Ständen der Prussia Gesellschaft oder der Tolkemita e.V. Prußendeutsche Gesellschaft. Zwei großen Dichtern Ostpreußens widmen sich mit Informationsständen und Ausstellungen die Agnes-Miegel-Gesellschaft und der Hermann-Sudermann-Fanclub. Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen wird ebenso mit dabei sein wie das Ostpreußische Landesmuseum, das eine kleine Ausstellung präsentieren wird. Das Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen wird an einem großen Stand über seine Aktivitäten informieren. Der Direktor des Kulturzentrums, Wolfgang Freyberg, wird übrigens auf der Eröffnungsfeier über die grenzüberschreitende Kulturarbeit des Zentrums berichten. Natürlich darf auch die Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen nicht fehlen, über deren Arbeit man sich an dem Stand informieren kann. Landwirtschaftlich wird’s beim Zuchtverband für ostpreußische Skudden und rauhwollige pommersche Landschafe e. V., der mit „Kulturgut auf vier Beinen“ das Deutschlandtreffen bereichern wird. Darüber hinaus beleuchtet eine Ausstellung von Gerhard Fischer die „Ostpreußische Agrargeschichte“. Natürlich darf Bernstein als Synonym für Ostpreußen nicht fehlen. Dieses edle fossile Harz wird in all seinen Erscheinungsformen ebenfalls auf dem Deutschlandtreffen zu finden sein. Und so wird Sigrid Kalläwe auch wieder mit dabei sein und zeigen, wie das Gold der Ostsee geschliffen wird. Einen besonderen Augenschmaus bietet der Freundeskreis zur Erhaltung und Pflege Ostpreußischen Kulturgutes e. V., der mit einer umfassenden Ausstellung vertreten ist. Gemeinsam mit einem privaten Sammler zeigt das Ehepaar Tuschewitzki wieder außerordentliche Exponate zum Thema Cadinen und Bernstein. Unmöglich, an dieser Stelle alle Aussteller zu erwähnen. Da hilft nur eines: Hingehen und selbst schauen. Vielleicht schaut der eine oder andere auch einmal beim Stand der Preußischen Allgemeinen Zeitung vorbei. Die Kolleginnen und Kollegen von Redaktion und Vertrieb sind gern bereit, Fragen zu beantworten und Anregungen entgegenzunehmen. Wir sehen uns am 10. und 11. Mai in Berlin.
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