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Hans Joachim v. Zieten

 


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Der Preußengeneral »aus dem Busch«
Hans Joachim von Zieten wurde Friedrich II. als Zuchtmeister der Husaren unentbehrlich – Kameradschaftliche Milde machte ihn beliebt
von Jürgen Ziechmann

Hans Joachim von Zieten war neben Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819) sicherlich der volkstümlichste General Preußens. Er wurde am 14. Mai 1699 in Wustrau (Kreis Ruppin) geboren. Die Lebensverhältnisse auf dem Gut seiner Eltern waren nicht komfortabel, Zieten wurde daher in jungen Jahren zur Armee gegeben. Wegen seiner kleinen Gestalt sowie seiner schwächlichen Konstitution und Stimme konnte er bei dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) nichts werden und musste nach einem vergeblichen Schreiben um Beförderung am 1. August 1724 seinen Abschied nehmen.

Während eines Aufenthaltes in Berlin erfuhr er davon, dass das Dragonerregiment im ostpreußischen Insterburg verdoppelt werden sollte. Auf seine Bewerbung hin wurde er am 21. Januar 1726 als Sekondeleutnant eingestellt. Seine damals hitzige Natur brachte ihm wegen Differenzen mit seinem Eskadronschef ein Jahr Festungshaft ein, von der er sechs Monate auf der Festung Friedrichsburg in Königsberg absaß. Unmittelbar nach seiner Entlassung forderte er seinen Widersacher zum Duell und wurde prompt entlassen.

Von Wustrau aus betrieb er – aus Neigung und mangels Alternative – seine dritte Einstellung in die Armee. Am 8. Oktober 1730 konnte er in eine neugebildete Husaren-Eskadron in Potsdam eintreten. Friedrich Wilhelm I. wollte leichte und bewegliche Reiter bei den Dragonern ansiedeln. Dafür war Zieten genau der richtige Mann. Als zu der Eskadron am 1. März 1731 eine weitere kam, wurde Zieten zu deren Chef und zum Rittmeister mit 50 Reichsthalern Monatsgehalt ernannt, was etwa 500 Euro entspricht. Seine Truppe kam nach Beelitz. Von dort ging er im Polnischen Thronfolgekrieg (1733–1738) im Frühjahr 1735 mit 120 Reitern an den Rhein, um dort bei den österreichischen Husaren zu volontieren.

Nachdem Zieten Kompaniechef des von Friedrich Wilhelm I. aufgestellten „Leibkorps Husaren“ geworden war, konnte er heiraten. Am 25. November 1737 vermählte er sich mit Leopoldine Judith von Wahlen-Jürgaß (1702-1756). Aus dieser Ehe mit einer Verwandten seiner Mutter ging eine Tochter hervor. Beinahe hätte die Hochzeit gar nicht stattfinden können, denn kurz zuvor hatte sich Zieten mit seinem Vorgesetzten ein Duell geliefert, aus dem beide verwundet hervorgegangen waren. Im Ersten Schlesischen Krieg (1740-1742) hatte Zieten dann die Genugtuung, dass er im Juli 1741 die Nachfolge seines Duellgegners und Vorgesetzten antreten konnte. Zwei Monate zuvor hatte er bereits den „Pour le Mérite“ erhalten.

Während der Schlesischen Kriege wurde Zieten dem König als Zuchtmeister der Husaren unentbehrlich, wobei er eine kameradschaftliche Milde zu seinen Untergebenen an den Tag legte, die wohl dazu beitrug, dass alle preußischen Husarenregimenter aufgrund ihrer Beliebtheit in den beiden folgenden Schlesischen Kriegen von Nachwuchssorgen frei waren. Nach dem Ende des Ersten Schlesischen Kriegs hatte Zieten bereits die Mittel, 1743 sein Geburtshaus abreißen und durch einen repräsentativen Schlossneubau ersetzen zu lassen, der heute von der Deutschen Richterakademie als Tagungsstätte genutzt wird.

Auch im Zweiten Schlesischen Krieg (1744–1745), in dem er zum General-Major aufstieg, schlug sich Zieten zur Zufriedenheit seines Königs. Am 19./20. Mai 1745 legte er im sogenannten Zietenritt in kürzester Zeit zwölf Meilen, was zirka 90 Kilometern entspricht, mit einem kleinen Kontingent seines Regiments zurück, um 9000 Mann zur Verstärkung der Armee des Königs zu beordern. Dadurch wurde zwei Wochen vor der Schlacht bei Hohenfried(e)berg die Vereinigung der königlichen Hauptarmee mit dem Korps des Markgrafen Karl von Schwedt ermöglicht. Zieten und sein Husarenregiment wurden dann unter anderem als „Zieten aus dem Busch“ und „Zieten-Husaren“ Gegenstand zahlreicher Anekdoten.

Nach dem Tode seiner ersten Frau und einigen „gichtigen“ Beschwerden wollte Zieten demissionieren, aber Friedrich der Große soll ihm das bei einem höchstpersönlichen Besuch in Zietens Berliner Wohnung ausgeredet haben. Zieten wurde am 14. August 1756 zum General-Leutnant befördert und blieb.

So stand er seinem König zur Verfügung, als dessen Truppen am 29. August 1756 die Grenze nach dem benachbarten Sachsen überschritten. Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) bildete den Höhepunkt des Wirkens Joachim von Zietens. Im Mai 1757 erhielt er den „Hohen Orden zum Schwarzen Adler“. Am 15. August 1760 wurde er noch auf dem Schlachtfeld von Liegnitz zum General der Kavallerie ernannt. Und am 3. November 1760 schließlich entschied er die Schlacht bei Torgau.

Nach dem Krieg musste sich Zieten im Dienstbetrieb bewähren. Dort lagen seine Schwächen. Auch deswegen blieb er bei der Besetzung der neuen Generalinspektorenstellen unberücksichtigt. Acht Jahre nach dem Tode seiner ersten Ehefrau heiratete er 1764 ein zweites Mal. Die 40 Jahre jüngere Hedwig von Platen (1738–1818) schenkte ihm zwei Kinder. 13 Jahre nach der Geburt seines letzten Kindes, das er als 73-Jähriger bekam, starb Zieten am 27. Januar 1786 in seinem Berliner Haus in der Kochstraße/Ecke Friedrichstraße. Trotz seiner Schwächen in Friedenszeiten hat Hans Joachim von Zieten auch nach dem Siebenjährigen Krieg bis zu seinem Tode stets die Hochachtung und das Wohlwollen seines Königs genossen. 

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 03/11, 22.01.2011

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