Ingrid van Bergen - ihre Biographie
 
geschrieben von Stefanie Rufle
 Ingrid van Bergen, geb. 
am 15.06.1931 in  
Danzig-Langfuhr, die in den 50er und 60er Jahren zu den 
bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielerinnen zählte, kann auf ein sehr 
bewegtes und wechselhaftes Leben zurückblicken. Die Frau mit dem herben Charme 
und der rauchigen Stimme wird immer wieder als äußerst gebildete, kommunikative 
und schlagfertige Persönlichkeit geschildert. Sie hätte sicher alle Aussichten 
gehabt, eine ähnliche Karriere wie Hildegard Knef oder Lilli Palmer zu machen, 
wäre nicht das folgenschwere Ereignis im Jahr 1977 gewesen, das ihren Weg in 
eine ganz andere Richtung lenken sollte.
Ingrid van Bergen, geb. 
am 15.06.1931 in  
Danzig-Langfuhr, die in den 50er und 60er Jahren zu den 
bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielerinnen zählte, kann auf ein sehr 
bewegtes und wechselhaftes Leben zurückblicken. Die Frau mit dem herben Charme 
und der rauchigen Stimme wird immer wieder als äußerst gebildete, kommunikative 
und schlagfertige Persönlichkeit geschildert. Sie hätte sicher alle Aussichten 
gehabt, eine ähnliche Karriere wie Hildegard Knef oder Lilli Palmer zu machen, 
wäre nicht das folgenschwere Ereignis im Jahr 1977 gewesen, das ihren Weg in 
eine ganz andere Richtung lenken sollte.
Am 15. Juni 1931 im damaligen Ostpreußen geboren, war für Ingrid schon früh 
klar, wie ihr Leben einmal verlaufen sollte: Sie wollte einen Gutsbesitzer 
heiraten, fünf Kinder haben und in Königsberg Theater spielen. Doch der Krieg 
sollte auch ihr Leben stark beeinflussen.
Bei Kriegsende musste sie mit vielen 
anderen Deutschen vor der Roten Armee fliehen und erlebte dabei Schreckliches: 
Beim Untergang der "Wilhelm Gustloff", dem Schiff, das sie eigentlich hatte in 
Sicherheit bringen sollen, starb ein Großteil von Ingrids Klassenkameraden. Doch 
sie selber hatte Glück und landete schließlich in ihrer neuen Heimat Hamburg. 
Dort besuchte sie die Staatliche Hochschule für Musik, Abteilung Schauspiel und 
war später Mitbegründerin des politisch-satirisch-musikalischen Kabaretts "Die 
kleinen Fische". Kabarett und Theater waren ihre Leidenschaft, ab den 50er 
Jahren stand die van Bergen aber dann immer häufiger vor der Filmkamera. Ihr 
erster Kinofilm war "Bildnis einer Unbekannten" (1954). Zu Beginn ihrer 
Filmkarriere verkörperte sie häufig provozierende, etwas verrufene Charaktere. 
1955 spielte die Schauspielerin die Lyra Schöppke in "Des Teufels General" 
(1955) und war 1958 neben dem großen Heinz Rühmann in "Der eiserne Gustav" 
(1958) zu sehen. Ingrid van Bergens wohl erfolgreichster Film war "Rosen für den 
Staatsanwalt" (1959), wo sie neben Martin Held vor der Kamera stand. Aber auch 
in den unvermeidlichen Edgar-Wallace-Filmen der 60er Jahre spielte die Mimin 
eine Rolle - 1960 in "Der Rächer" (1960) und ein Jahr später in "Das Geheimnis 
der gelben Narzissen" (1961). In den 60er Jahren spielte die van Bergen am 
Theater in Berlin, sang parallel dazu auch noch Chansons und schrieb 
Kurzgeschichten und Gedichte. Aber auch in den unsäglichen "Aufklärungsfilmen" 
der späten 60er Jahre wie "Grimms Märchen von lüsternen Pärchen" (1969) spielte 
die Schauspielerin mit - wo ihr vermutlich ihr durchaus auch komisches Talent 
hilfreich war.
1977 kam dann der Schnitt in Ingrid van Bergens Karriere. In der Nacht auf den 
03. Februar 1977 tötete sie im Affekt ihren damaligen Lebensgefährten Klaus 
Knaths mit einer alten deutschen Maschinenpistole. Der anschließende Prozess 
löste natürlich einen riesigen Medienrummel aus. Ingrid wurde zu sieben Jahren 
Freiheitsentzug verurteilt - ihre beiden Töchter waren damals elf und achtzehn 
Jahre alt. Die van Bergen verbrachte nach dem Urteil vier Jahre ihrer Haft im 
Frauengefängnis Aichach in Bayern und wurde dann wegen guter Führung frühzeitig 
entlassen. Diese vier Jahre bezeichnete sie später als sehr wichtige Erfahrung 
in ihrem Leben. Nach der Haft war es für die Schauspielerin zunächst sehr 
schwierig, an ihre alte Karriere anzuknüpfen, zu groß war ihrem eigenen Bekunden 
nach die gesellschaftliche Ächtung. Auch heute noch ist es fast unmöglich, in 
Zusammenhang mit Ingrid van Bergen nicht zuerst von dem aufsehenerregenden 
Prozess zu hören.
So blieb es eher ruhig um die Mimin, sie gab Lesungen und Chansonabende und 
spielte kleine Rollen in Film- und Fernsehproduktionen. Sie schrieb eine 
Autobiografie (1994) und schilderte ihre Lebensgeschichte in einer 
Gedichtesammlung mit dem Titel "Aus Vergessen gewebt und aus Hoffnung". Das 
Leben der Ingrid van Bergen, deren Tochter Carolin mit nur 26 Jahren an Krebs 
starb, bietet bestimmt mehr als genug Stoff für ein Buch. Mit ihrer Hauptrolle 
in der ARD-Serie "Mobbing Girls" (1998) rückte die Schauspielerin wieder etwas 
mehr ins Rampenlicht. Nebenher sprach sie auch in Hörbüchern, nahm verschiedene 
Schallplatten auf und hatte Auftritte in Musicals.
Ingrid van Bergen lebte längere Zeit auf Mallorca, wo sie eine Tierfarm betrieb. 
Später zog sie mit ihren Tieren in die Lüneburger Heide. Heute lebt sie im 
verträumten Heideort Eyendorf, engagiert sich aktiv im Tierschutz und gibt 
vielen Tieren ein Heim. Sie spielt erfolgreich Theater und geht auch auf 
Tournee, unter anderem mit "Die Klatschmohnfrau". 2005 und 2006 spielte sie bei 
den Störtebecker-Festspielen auf der Insel Rügen die Foelke tom Brok. 2007 war 
Ingrid van Bergen in der Edgar Wallace-Parodie "Neues vom Wixxer" (2007) zu 
sehen und zwei Jahre später konnte man sie in Leander Haußmanns Komödie 
"Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus!" auf den deutschen Leinwänden sehen. 
Insgesamt hat die Schauspielerin bisher über hundert Kino- und Fernsehfilme mit 
Größen wie O. W. Fischer und Heinz Rühmann gedreht.
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