Kritik an Gauck
Seehofer: Vertriebene und heutige Flüchtlinge nicht vergleichbar
Die Mahnung des Bundespräsidenten, Flüchtlinge vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte großzügig aufzunehmen, kommt in Bayern nicht gut an. Der bayerische Ministerpräsident Seehofer weist die Diskussion zurück – und kündigt neue Maßnahmen an.
Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat Bundespräsident Joachim Gauck wegen dessen Äußerungen zur deutschen Flüchtlingspolitik kritisiert. Im „Münchner Merkur“ wies Seehofer Gaucks Mahnung an die Deutschen zurück, als Lehre aus der Vertreibung im Zweiten Weltkrieg die Flüchtlinge von heute großherziger aufzunehmen. „Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Heimatvertriebenen, dass sie solche Vergleiche nicht gerne hören“, sagte Seehofer.
Für den CSU-Vorsitzenden ist die Situation in der aktuellen Flüchtlingspolitik nicht mit der Situation im Zweiten Weltkrieg vergleichbar. „Die Ursachen sind jetzt andere, jetzt geht es auch um massenhaften Asylmissbrauch. Ich finde diese Diskussion nicht angezeigt.“ Gauck hatte am Samstag am ersten deutschen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung gesagt, „die Schicksale von damals und die Schicksale von heute“ gehörten „auf eine ganz existenzielle Weise“ zusammen.